„So eine gewaltige Wende ist schon sehr prägend." Nachdem die Mauer gefallen war, musste sich der junge Diplom-Agraringenieur Ronald Westphal zahlreichen und neuen Herausforderungen stellen.

Die Gründung der Agro Bördegrün am 30. April 1992 erforderte eine komplette Umstrukturierung der ehemaligen LPG Pflanzen- produktion sowie die Einsatzbereitschaft des neuen Geschäfts- führers Westphal und seiner Belegschaft. „Im Team ist uns die Er- neuerung und Rationalisierung des Betriebes sowie die Klärung aller Vermögensauseinandersetzungen gut gelungen", resümiert Westphal.

Nach 18 Jahren in der freien Wirtschaft kann er heute auf ein starkes und strapazierfähiges Unternehmen blicken, welches über 70 Arbeitskräfte in den verschiedensten Bereichen einsetzt. „Wir bewirtschaften über 3800 Hektar Ackerland und produzieren z.B. 25 000 Tonnen Zuckerrüben im Jahr." Dabei ist es Ronald Westphal wichtig, dass die Region von seinem Wirtschaften profi- tiert und eine regionale Wertschöpfung stattfinden kann.

Westphal ist ein Mann mit Zukunftsblick: „Wir legen viel Wert auf die Ausbildung unserer Lehrlinge. Schließlich sind das meine Fach- kräfte von morgen", weiß der Geschäftsführer. Diese Weitsichtig- keit endet jedoch nicht bei der Agro Bördegrün. Denn Westphal und seine Firma beteiligten sich am Bau des Bio-Ölwerks Magde- burg, welches am 21.12.2002 eröffnet wurde. „Seitdem hat für uns nochmals eine neue und spannende Etappe begonnen." Denn im Ölwerk werden nachwachsende Rohstoffe zu Bio-Diesel verarbeitet. Investitionen im großen Stil in Höhe von insgesamt 132 Millionen Euro und unter Beteiligung der EU sprechen für die zukunftsträchtige Tragweite des Bio-Ölwerkes. „Inzwischen wer- den im Ölwerk 255 000 Tonnen Biodiesel produziert", sagt er. Ein weiteres zukunftsweisendes Projekt entsteht wiederum mit der Bioraffinerie Magdeburg am Standort Niederndodeleben, welche ihre Produktion bereits 2009 aufgenommen hat.

Als begeisterter Freizeit-Handballer ist es für den Unternehmer eine Selbstverständlichkeit, auch den Sport in der Landeshaupt- stadt zu fördern. Generell beurteilt Westphal die wirtschaftliche Lage der Region optimistisch: „In zehn Jahren sehe ich zahlreiche neue, sichere Arbeitsplätze und eine stabile Entwicklung für die Region und die Elbestadt."