„Die Ideen, die anfangs am kritischsten beäugt werden, sind oftmals die richtigen Renner." Dr. Peter Transfeld glaubt an ungewöhnliche Ideen und mit dieser Einstellung hat er Erfolg.

Aus diesem Grund übernahm der Diplomingenieur für Apparate- und Anlagenbau im Jahre 1990 auch die Geschäftsführung des ehemaligen DDR-Industrieforschungsinstitutes der Öl- und Mar- garineindustrie, obwohl er über betriebswirtschaftliche Kennt- nisse kaum verfügte. Mit einem einjähriges Wochenend-BWL- Studium und viel Tatkraft gelang aber der Aufbau von markt- wirtschaftlichen Betriebsstrukturen und mit neuen und innova- tiven Produkten und Dienstleistungen, die im eigenen Haus ent- wickelt und marktfähig gemacht wurden, funktionierte auch der Einstieg in den freien Markt.

Im Jahr 1992 konnte Transfeld mit zwei Kollegen die Firma ÖHMI von der Treuhandanstalt erwerben und so vor der Abwicklung retten. Heute, 20 Jahre nach der Wende, ist ÖHMI eine weltweit agierende Unternehmensgruppe mit sieben Tochterfirmen und insgesamt 150 Beschäftigten. Insbesondere die Gegenstrom- bleichung, eine Technologie welche inzwischen weltweit patent- iert ist, öffnete ÖHMI die Türen in die internationalen Märkte. „Dank unseres kreativen Forschungsklimas und innovativer Pro- dukte ist es uns gelungen, stetig zu wachsen und Tiefphasen erfolgreich zu überstehen", so Transfeld, der sich mit der Ge- schichte seines Unternehmens und besonders mit dem Magde- burger Forscher und Erfinder Otto von Guericke verbunden fühlt. „Der Widerstand gegenüber Neuem ist immer groß, egal ob zu Zeiten Otto von Guerickes oder heute. Auch wir mussten Kritikern trotzen und haben mit innovativem Denken viel erreicht."

Magdeburgs Zukunft sieht Dr. Transfeld vor allem als Standort für Wirtschaft und Wissenschaft. „Magdeburg hat viel ausbaufähiges Potenzial. Insbesondere die Zugehörigkeit zum Wirtschaftsraum Mitteldeutschland sollte ausgebaut und gefördert werden. Wir sind als Magdeburg zu klein und müssen beginnen, in größeren Räumen zu denken."