„Jetzt verändert sich alles und wir sitzen hier am Ende der Welt." Das war der erste Gedanke von Robert Janssen, der den Fall der Mauer gemeinsam mit seinem Jugendfreund wohl kaum an einem entfernteren Ort hätte erleben können: im Rucksackurlaub auf Hawaii. „Das Erstaunliche an der ganzen Sache war, dass sogar die Menschen dort aufgrund dieser Nachricht in einen wahren Ge- fühlstaumel ausbrachen, nicht nur wir."

Bereits lange vor der Wende war Janssen in Weeze am Nieder- rhein in der vierten Generation im Bauunternehmen seiner Familie tätig und kam erstmals Ende 1991 nach Magdeburg. „Auf dem Rückweg von Potsdam kam ich kurz vor Magdeburg in einen gro- ßen Stau und fuhr ab." Janssen machte Rast am Hasselbachplatz und knüpfte erste Kontakte zur Stadt und den Menschen hier. „Die alte Gebäudesubstanz der Innenstadt hat mich damals schon sehr fasziniert." Der erste Funke war übergesprungen. 1993 erwarb Robert Janssen die gründerzeitlichen Industriege- bäude an der Fichtestraße.

Erbaut 1881 als Gasmotorenfabrik und Eisengießerei Bendel, dienten die industriehistorischen Gebäude von 1913 - 1919 als Gründungswerk der Hugo Junkers Motorenbau G.M.B.H, und sind somit die Wiege der später legendären Junkers Flugzeug & Mo- torenbau AG. „Ich war einfach fasziniert von diesen alten Werk- hallen und der bedeutenden Geschichte der Voreigentümer, die ebenfalls Visionäre auf Ihrem Gebiet waren. Meine Vision und Zielsetzung war es, dieses Zeugnis vergangener Industriekul- turen, mit einem neuen, wirtschaftlich tragfähigen Konzept zu er- halten."

Seit 2002 bietet Janssen auf dem 30.000 qm großen fichte-Areal das KONGRESS & KULTURWERK-fichte mit 3.000 qm Gesamt-fläche, voll funktionsfähige und multifunktional nutzbare Tagungs- und Veranstaltungsflächen an. „2005 bin ich dann, wie geplant, kontinuierlich in das Kongress- und Tagungsgeschäft einge- stiegen. Ich sehe für Magdeburg aufgrund der positiven Ent- wicklungen und der hervorragenden innerstädtischen Infrastruk- tur sowie der Sport- und Kulturlandschaft nicht nur auf diesem Markt optimale Entwicklungschancen", berichtet Robert Janssen. „Aber wir dürfen  nicht ruhen, den Namen Magdeburg professio- nell und mit positiven Akzenten versehen in die Welt zu tragen."