Welche Ziele verfolgen die Wirtschaftsjunioren?

Bautsch: Direkt nach der Wende wurden die Wirtschaftsjunioren in Magdeburg gegründet. Wir verwirklichen regionale Projekte in gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Bereichen und gehören dem Dachverband der Wirtschaftsjunioren Deutschland an, der mit rund 10.000 aktiven Mitgliedern aus allen Bereichen der Wirtschaft den größten deutschen Verband von Unternehm- ern und Führungskräften unter 40 Jahren darstellt. Unsere Mit- glieder in Magdeburg stammen aus den unterschiedlichsten Unternehmensbranchen und sind zu 2/3 selbstständige Ge- schäftsleute bspw. aus den Bereichen IT, Vertrieb, Marketing, Kommunikation und Werbung oder vielfach aus der Dienstleis- tungsbranche. Wir bieten neben unserem großen Erfahrungs- netzwerk auch Kontakte zur IHK und Hilfestellungen bei der Existenzgründung. Die Landeshauptstadt Magdeburg bietet dabei zudem zahlreiche Möglichkeiten in Form von Work-Shops, Infor- mationsveranstaltungen oder Existenzgründerkursen, die junge Unternehmer in Anspruch nehmen können, aber meist gar nicht kennen. Dabei ist Magdeburg ein enorm dynamischer und auf- grund seiner umfangreichen Fördermöglichkeiten fruchtbarer Boden für Existenzgründungen. Wir stellen sozusagen die Schnittstelle zwischen Stadt und jungen Wirtschaftsunternehm- ern dar.

 Wie hat sich aus Ihrer Sicht die regionale Wirtschaft entwickelt?

Bautsch: In der Stadt hat sich nach der Wende eine rasante Entwicklung vollzogen. Ich habe selbst zwölf Jahre in den alten Bundesländern gearbeitet und konnte so, sozusagen aus der Ferne, die positiven Neuorientierungen und Umstrukturierungen beobachten. In Magdeburg ist eine stabile Wirtschaftslandschaft entstanden, die mich letztlich bewegt hat, im Jahr 2003 in Magdeburg selbstständig zu werden. Ich sehe in der Region heute enorm viel Potenzial zur Weiterentwicklung und wünsche jungen Unternehmern diese Erkenntnis. Im Bundesverband der Wirtschaftsjunioren wird Magdeburg insbesondere aufgrund seiner Ansiedlungspolitik und Investitionsbereitschaft sehr positiv wahrgenommen.

Welche Potenziale sehen Sie für die Zukunft Magdeburgs?

Bautsch: Im Wissenschafts- und Forschungssektor sehe ich viel Potenzial, das erfreulicherweise bereits genutzt wird. Ebenso hat sich inzwischen der Dienstleistungsbereich in der Stadt stark entwickelt. Hier sehe ich Weiterentwicklungspotenziale. Ebenso der industrielle Bereich ist ausbaufähig und bietet Kapazitäten, wenn Chancen mit einem bereits vorhandenen Know-how und im Technologiebereich genutzt werden. Die Zusammenarbeit der Universität mit der regionalen Wirtschaft kann intensiviert werden und wird Früchte tragen, wenn es gelingt, jungen Menschen Chancen zu schaffen und diese in der Stadt zu halten. Für die Zu- kunft rechne ich persönlich der Stadt positive Entwicklungen aus und meine Kontakte in die regionale Wirtschaft geben mir Recht.   

Jens Bautsch - Experteninterview


Sprecher des Vorstandes der Wirtschaftsjunioren Magdeburg