„Nach der Wende war vieles neu für uns. Verantwortungen waren anders verteilt und wir mussten uns an vollkommen geänderte Rahmenbedingungen gewöhnen und diese ver- innerlichen", erinnert sich Rolf Knapp, Geschäftsführender Ge- sellschafter der Energie Mess- und Servicedienste GmbH, an seine ersten Schritte in die Selbstständigkeit. Bereut hat er diesen Schritt jedoch nie.

Gewagt hat er ihn am 1. Juli 1994, als die  Magdeburger Wasser- und Abwassergesellschaft mbH in die Liquidation ging. „Mir war sofort klar, dass die gut ausgerüstete Werkstatt nicht verfallen durfte. Da konnte ich nicht einfach zusehen", erzählt Rolf Knapp. Er nutzte die Chance, startete mit vier Leuten in die Selbst-ständigkeit und gründete die MWZ Magdeburger Gas- und Wasserzähler GmbH. Schnell erweiterte das Unternehmen seine Dienstleistungen um die Eichung von Gaszählern, die Wartung und Reparatur sowie den Austausch und die Neusetzung von Gas-, Wasser- und Elektrozählern. Mit dem Umzug der Firma vom alten Wasserwerk in Buckau in die Friedenstraße wurde 1996 auch räumlich eine wesentliche Erweiterung vorgenommen.

Im Jahr 2007 erfolgte der Zusammenschluss mit der WGS Wasser-Gas-Service GmbH Magdeburg. Zu diesem Zeitpunkt kam André Hartke ins Unternehmen, heute ist er fester Bestandteil dessen. Bald wird Hartke alleiniger Geschäftsführer sein, wenn sein Kollege Rolf Knapp in den wohlverdienten Ruhestand geht. „Gemeinsam konnten wir einiges erreichen, das macht uns stolz." Heute arbeiten knapp 120 Mitarbeiter bei der Enermess GmbH, es gibt Niederlassungen im Sauerland sowie in Dresden und das Unternehmen produziert und repariert inzwischen alle Gas- und Wasserzähler selbst, etwa 150.000 Stück im Jahr.

Die Zukunft der Stadt  Magdeburg sieht André Hartke haupt-sächlich im starken, mittelständischen Dienstleistungsbereich. „Unsere Stadt kann auf viele tatkräftige Mittelständler bauen. Diese gilt es weiterhin zu fördern." Die Basis dafür sei geschaffen, sagt er. „Magdeburg verfügt über wunderbare wirtschaftliche Grundvoraussetzungen, diese Potenziale müssen definitiv genutzt werden", so Hartke.

Die neue Otto-Kampagne sehen beide als hervorragende Mög- lichkeit, Magdeburg in den Köpfen der Menschen stärker als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort zu platzieren. „Unsere Ottostadt kann sich sehen lassen und ist insgesamt auf dem Vormarsch. Das wird auch zunehmend von unseren bundesweit ansässigen Kunden erkannt", sind beide überzeugt.