„Grau war die dominierende Farbe in Magdeburg", erinnert sich Hans-Joachim Bartsch an seinen ersten Besuch der Stadt im Jahr 1990. „Das hat sich extrem geändert. Die Stadt hat viel aus sich selbst herausgeholt, aus dem Grau wurde Grün."

An dieser positiven Entwicklung des Stadtbildes hat der Leiter der KGE Kommunalgrund in Magdeburg selbst einen Anteil. Zwei gro- ße Entwicklungsaufgaben hat das Unternehmen im Auftrag der Stadtverwaltung Magdeburg in den letzten Jahren verwirklicht. Seit 1995 entwickelte die KGE Kommunalgrund GmbH das Indus- trie- und Logistikzentrum Rothensee mit einem Gesamtin- vestitionsvolumen von 200 Millionen Euro. Dazu gehörten die komplette Flurneuordnung, die Planung, die Infrastrukturmaß- nahmen und die Vermarktung des 300 Hektar großen Gewerbe- gebietes. Etwa 30 Firmen siedelten sich seitdem westlich des August-Bebel-Damms an, u.a. viele Logistikunter-nehmen wie Patinter aus Portugal, Stork (Umwelttechnologie) oder Produkt- hersteller wie Human (Medizin-Anwendungen) und Schuberth (Helme). 1.300 neue Arbeitsplätze wurden geschaffen.

Das zweite Projekt des Unternehmens ist die städtebauliche Neuordnung und Entwicklung der Alten Neustadt und des Wissenschaftshafens. „Hier treffen Wohnen, Wirtschaft und Wissenschaft aufeinander, große Industrie (Röstfein, Bördegold-Mühlenwerke) gibt es genauso wie kleine Gewerbetreibende. Auch das studentische Wohnen haben wir mit einbezogen", er- zählt Bartsch. Faszinierend sei es, zu sehen, wie sich der Wis- senschaftshafen nach der Ansiedlung und Errichtung von Institu- ten (Max-Planck und Fraunhofer) und der Denkfabrik mit dem ifak (Institut für Automation und Kommunikation) u.a. auch mit priva- tem Unternehmergeist (Elbeoffice) weiterentwickle.

In diesen Verknüpfungen sieht der gebürtige Schleswig-Hol- steiner auch die große Chance Magdeburgs.  „Hier ist eine attraktive Schullandschaft für alle Bedürfnisse entstanden. Auch die Hochschullandschaft hat ein hohes Niveau. Die Aufgabe für die nächsten zehn Jahre muss sein, dass die gut ausgebildeten, jungen Leute hier in der Stadt bleiben", so Bartsch. Dazu müssten sich auch mittlere und große Unternehmen ansiedeln, die den jungen Menschen Perspektiven bieten können.

Auf seine Arbeit schaut Hans-Joachim Bartsch mit einer Mischung aus Dankbarkeit und Stolz: „Wir sind schließlich Dienstleister für die Stadt. Es ist schön, zu sehen, was man alles geschaffen hat."