Als Optimist war es für Joachim Fanger nicht schwer, sich allen neuen Herausforderungen, die der Fall der Mauer mit sich brachte, zu stellen. „Für mich hat dann ein neuer Lebensab- schnitt angefangen." Vor der Wende leitete Fanger als studierter Maschinenbauer eine Abteilung im Bau- und Montagekombinat Magdeburg, heute ist er Geschäftsführer des Rothenseer Auto- hauses - ein Unternehmen der Autohausgruppe Wernigerode. „Im Jahr 1990 entwickelten sich lose Kontakte nach Wernigerode zum Wegbegleiter in eine neue Zukunft. Fünf Jahre später kam ich ins Rothenseer Autohaus", erzählt Fanger. Das Autohaus am August-Bebel-Damm wurde schon im Jahr nach dem Mauerfall gegründet und vertrieb bereits von Anfang an die Marke Volks- wagen. Seit fünf Jahren hat Fanger als Geschäftsführer das Ruder in der Hand.

„Wir sind sehr stolz darauf, dass wir inzwischen 83 Mitarbeiter beschäftigen können und dass es uns bis heute immer gelungen ist, unsere Beschäftigten konstant in Lohn und Brot zu halten." Diese Verantwortung trägt Fanger gern und verrät sein Erfolgs-rezept: „Die Versprechen einzuhalten, die dem Kunden zu Leistungen und Service gemacht werden, das ist das A und O. Ebenso müssen die entsprechenden Kontakte zur Wirtschaft und Gesellschaft gepflegt werden."

Den richtigen Dreh hat Fanger dabei längst raus. Im Jahr 2010 sieht der Geschäftsführer sein Unternehmen, nach der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise, wieder im Aufschwung. „Unsere Werkstatt ist voll ausgelastet und wir verkaufen wieder in gesun- dem Maße neue und gebrauchte Wagen", so Fanger in Anspiel- ung auf die Abwrackprämie, die im vergangenen Jahr der Auto- mobilbranche helfen sollte.

Am Standort August-Bebel-Damm kann Fanger tagtäglich die wirtschaftliche Entwicklung im Gewerbegebiet Rothensee beo- bachten. „Ich bin fest davon überzeugt, dass hier noch viel passieren wird", sagt er und meint auch das Image der Stadt.

„Der Name Magdeburg hat mittlerweile einen anderen Klang be- kommen. Die misstrauischen Untertöne sind verschwunden und die wirtschaftliche Bedeutung auch aus der Historie heraus wird zunehmend erkannt."