Corona hat das Sportgeschehen an der Hochschule Magdeburg-Stendal beeinträchtigt, aber ebenso digitale Formen für sportliche Betätigung befördert.

Der März 2020 mit den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie hat das Programm des Sport- und Gesundheitszentrums der Hochschule Magdeburg-Stendal kräftig durcheinandergewirbelt. Viele Formate, wie die Ball- und Mannschaftssportarten, funktionieren ohne Menschen vor Ort nicht. Das Team um Leiterin Josefine Winning suchte nach Lösungen, wie man Angebote für Studierende und Hochschul-Mitarbeiter trotz der Einschränkungen aufrechterhalten könne.

Digitale Kurse müssen ran, darüber war man sich einig. Aber würde das mit den Übungsleitern und Trainern auch funktionieren? Die Resonanz war erfreulich gut, viele Ideen kamen zusammen, und was man nicht sofort selbst auf die Beine stellen konnte, bot sich im Internet.

Der geplante alljährliche „Gesundheitstag 2020” musste virtuell stattfinden, war aber beispielsweise mit seinen digitalen Tests auf einer eigens eingerichteten Webseite trotzdem ein Erfolg. Hier wurden auch Formate geboren, die sich in jenem Sommer dann als sehr attraktiv für die Studierenden entwickelten.

„Für die Fahrrad-Challenge oder den Firmenlauf haben wir bestehende Angebote integriert, für UniNow, die App, die auf fast alle Fragen der Studenten eine Antwort hat und durch das Studium begleitet, soll es demnächst ein eigenes Feature des Sport- und Gesundheitszentrums geben.”

„Auch die psychischen Belastungen durch die Pandemie waren ein wichtiges Thema”, erklärt die junge Magdeburgerin, die Betriebswirtschaft und in einem zweiten Studium Sportökonomie studierte, ein Sportstudio leitete und nebenbei als Trainerin arbeitete.

Ein Forum zur mentalen Gesundheit „Psychisch fit studieren” in Kooperation mit der PsychoSoziale StudierendenBeratung des Studentenwerks Magdeburg und Irrsinnig Menschlich e.V. luden die Studierenden der Hochschule zum Austausch über Fragen zur psychischen Gesundheit im Studium ein. Hier konnte man sich direkt virtuell über die Belastungen durch die Pandemie und die fehlende Präsenz zu anderen informieren, austauschen oder beraten. Aber nicht jeder wollte sich mit seinen Problemen öffentlich darstellen. „Auch und gerade für solche Fälle ist die Anonymität der digitalen Form ein geeignetes Hilfsmittel”, so die Zentrumschefin.

Josefine Winning hat eine klare Meinung zum Verhältnis von Sport und Digitalisierung. „Sport lebt von Präsenz”, aber sie sieht auch die Chancen, die sich mit digitalen Kursangeboten, ob nun Yoga oder einem Online-Schrittzählwettbewerb ergeben. „Man muss den Mut haben, Sachen auszuprobieren, Neues zuzulassen und ab und an auch wieder zu verwerfen, ganz sicher hat Corona in dieser Hinsicht viele Prozesse beschleunigt.”

Der Wettbewerbsgedanke, der dem Sport innewohnt, wird durch die Virtualität durchaus nicht gestört, fügt sie lachend hinzu, und erzählt von einer Teilnehmerin, die bei dem digitalen Schrittzählwettbewerb als Erstplatzierte mit durchschnittlich täglich 37 000 Schritten davoneilte. Damit das Studium darunter nicht leidet, werden solche Formate in den Ferien angeboten.

Auf viele weitere digitale Beispiele kann Josefine Winning verweisen. So haben sich die Online-Kurse für den Frühsport morgens um sieben Uhr als sehr erfolgreich erwiesen. Studenten und Mitarbeiter nutzen diese Möglichkeit, um sich nach dem Aufstehen mit Sport auf den Tag vorzubereiten. Und für Spätaufsteher kann man sich die Videos auch herunterladen.

Beliebt ist ebenso der Pausenexpress, der sowohl mit einem Trainerbesuch, als auch online dafür sorgt, dass nach einigen Stunden angestrengter Arbeit eine Bewegungspause eingelegt wird, die dann zu höherer Leistung und Motivation für den weiteren Arbeitstag führen soll.

An Ideen mangelt es der Sportökonomin und ihren Mitstreitern auch für diesen Sommer nicht. Ganz im Trend liegen sie mit den Vorbereitungen für einen „Hula Hoop-Kurs”. Diese Sportart mit einem Reifen und schwingenden Hüften ist den Älteren noch gut aus den 1960er Jahren bekannt, wurde jetzt wiederentdeckt.

Wenn Sport digital wird


Josefine Winning, Leiterin Sport- und Gesundheitszentrum der Hochschule Magdeburg-Stendal

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