Bei Bankgeschäften hat die Digitalisierung die Prozesse deutlich vereinfacht – auch zum Vorteil der Kunden. Die ComTS Nord GmbH will dies weiter optimieren.

Wenn’s ums Geld geht, erwarten die Kunden von ihrer Bank Vertrauen, Kompetenz, Zuverlässigkeit, Erreichbarkeit und nutzerfreundliches Online-Banking. Doch allein mit dem Besuch der Bankfiliale oder dem Beratungsgespräch rund um die Geldgeschäfte ist es nicht getan. Damit alles reibungslos läuft, arbeitet im Hintergrund, also im Backoffice-Bereich, ein großer Mitarbeiterstab – zum Beispiel die ComTS Nord GmbH in Magdeburg.

Als Tochterunternehmen der Commerzbank AG kümmern sich die 320 Mitarbeiter des Magdeburger Unternehmens um die gesamte Datenerfassung sowie um die zuverlässige und effiziente Bearbeitung und Optimierung aller Prozesse rund um die Kundenkonten, also um alle Banking-Service-Themen. Gibt es ein Problem, können sich die Kollegen der Filialen oder Commerzbank-Einheiten jederzeit an die Mitarbeiter im Call-Center des Backoffice-Bereichs wenden. Gemeinsam weiteren sechs Schwestergesellschaften agiert die ComTS GmbH bundesweit mit insgesamt 1800 Mitarbeitern.

Ob das Unternehmen ohne die digitale Welt arbeitsfähig wäre, beantwortet Marcus Recksiek, Geschäftsführer der ComTS Magdeburg, die für den Norden Deutschlands zuständig ist, mit einem klaren Nein. „Unsere Entwicklung in den letzten 15 Jahren hat dazu geführt, dass wir heute fast papierlos arbeiten. Das ist nicht über Nacht geschehen, sondern wurde Prozess für Prozess in Angriff genommen. Auch bei unseren Kunden kommt die Digitalisierung der Geschäftsabläufe gut an. Sie empfinden es genauso als Erleichterung wie auch wir Akteure.“

Dabei suche das Unternehmen nach wie vor nach Optimierungsmöglichkeiten. Das gelte nicht nur für die Unterschrifts- oder Kundenunterlagen-Abwicklung, sondern auch für Prozesse, bei denen Menschen am Bildschirm per Hand noch selbst Daten eingeben. Hier hilft bereits heute die Smart Automation, eine Mischung aus Robotik und Office-Anwendungen, mit der monotone und wiederholende Eingabetätigkeiten in großen Mengen automatisiert werden.

Für Marcus Recksiek ist dies „Digitalisierung, die nebenbei stattfindet“. Interne Prozesse sollen vermehrt auf die Maschine gehoben werden, um die Mitarbeiter dadurch zu entlasten. „Damit ist nicht gemeint, den Arbeitsplatz wegzurationalisieren“, hebt Recksiek hervor. Vielmehr soll auf diesem Wege die Möglichkeit geschaffen werden, die Mitarbeiter für andere, hochwertigere Tätigkeiten einsetzen zu können.

Wird irgendwann eine Künstliche Intelligenz den Bankmitarbeiter ersetzten? Das glaubt der Geschäftsführer auf keinen Fall: „Im Kundenverkehr gibt es auf der einen Seite Menschen, die ihre Bankgeschäfte über eine App bequem von zu Hause aus auf dem Sofa erledigen möchten. Das muss gut funktionieren bei einer Bank. Das ist ein Standard, der erfüllt werden muss. Aber es gibt auch bestimmte Bankprodukte, für die man eine Beratung benötigt, um sie zu verstehen.“ Letzteres sei zum Beispiel der Fall, wenn ein Kunde Geld anlegen möchte und sich über die Optionen informieren will, etwa das Wertpapiergeschäft. Oder der Kunde möchte ein Haus bauen und es über einen Kredit finanzieren. „Da gibt es viele Fragen, die kann man nicht einfach über eine App klären. Da braucht es einen Gesprächspartner“, weiß der Bankexperte, der seit 2007 den Aufbau der ComTS GmbH begleitet hat und seit 2013 Geschäftsführer in Magdeburg ist. Er ist sich sicher, dass es auch in der Zukunft einen Mix von Online-Prozessen und persönlicher Kundenberatung geben wird.

Wo er die ComTS GmbH in den nächsten fünf Jahren sieht? „Ich erwarte, dass wir wachsen werden.“ Dieses Wachstum sei einerseits dem Trend der Reduzierung der Bankfilialen geschuldet, weil dadurch wiederum die Leistungen der eigenen Servicegesellschaften verstärkt gefragt sein werden.  „Des Weiteren gibt es aber in der Commerzbank auch weiterhin administrative Backoffice-Prozesse, die sehr gut auch über die ComTS-Gesellschaften abgewickelt werden können“, begründet Marcus Recksiek seine Prognose.

Sieht der gebürtige Hamburger, der seit zehn Jahren in der Region lebt, diese positive Entwicklung auch für die Zukunft seiner Wahlheimat? „In Magdeburg ist eine Menge passiert in den vergangenen Jahren, insbesondere auf dem Gebiet der Digitalisierung.“ Die Pandemie habe wie ein Turbo gewirkt und digitale Prozesse in vielen Bereichen mit hoher Beschleunigung umgesetzt. Der Geschäftsführer der ComTS Nord ist davon überzeugt: „Die letzten zwei Jahre haben uns alle irgendwie digitaler gemacht.“

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