Mit einer Software für die Trinkwasser-Analytik hat die „ÖHMI AG“ eine Vorreiterrolle in diesem Geschäftsfeld eingenommen. Das 2016 gestartete Digitalisierungs-Projekt hat sich zum Erfolgsprodukt entwickelt und ist nun die Grundlage für die Neugestaltung vieler Prozesse.

Die ÖHMI AG mit Sitz in Magdeburg bietet ein einzig­artiges Spektrum aus Labor­analytik, Qualitäts­sicherung und Prozess­management, Audi­tierung und Zertifi­zierung von Management­systemen sowie Immobilien­service rund um Qualität, Sicherheit, Gesundheits- und Umwelt­schutz. Zu den wichtigen Bausteinen des Portfolios hat sich seit 2011, durch eine Maßgabe des Gesetzgebers, die Trinkwasser-Analytik entwickelt. Eigentümer und Vermieter von Wohnungen und andere Stellen müssen seitdem regelmäßig das Trinkwasser auf Legionellen untersuchen, also sicherstellen, dass keine Keime enthalten sind.

„Seit etwa 2014 gingen dafür bei uns die ersten großen Aufträge ein“, erinnert sich Vorstand Dr. Carsten Transfeld. Innerhalb von zwei Jahren sei dieser Teil des Geschäftes bedeutend gewachsen. So sehr, dass man im Unternehmen neue Wege bei der Prozessabwicklung gehen wollte. „Uns war klar, dass wir analog dabei nicht mehr effektiv handeln können“, so der Unternehmer. „Wir hatten schon damals den Anspruch, die Aufträge nicht einfach nur zu erledigen. Unsere Kunden sollten auch die Sicherheit haben, dass alles ordentlich, transparent und rückverfolgbar erledigt wird.“ Das Fazit lautete darum einhellig: „Das muss digitalisiert werden.“ Was bisher händisch mit Papier und Tabellen bearbeitet worden war, wurde grundlegend auf den Kopf gestellt.

Als „eine spannende, große Herausforderung“ beschreibt das Aaron Swoboda von der ÖHMI Analytik GmbH, der von der ersten Projekt-Stunde an dabei war, und heute die roten Fäden in dem Geschäftsfeld in der Hand hält.

Inzwischen hat sich viel getan. Mit einer eigenen Software nutzt ÖHMI ein für sie zugeschnittenes System, das zugleich für jeden Kunden eine individuelle Abwicklung garantiert. Aaron Swoboda erklärt: „Von der Erfassung der Proben während der Entnahme, über die Registrierung im Eingang bis zur Erstellung der Prüfberichte im Labor, ist alles rückverfolgbar. Damit können wir Prozesse beschleunigen und Fehler vermeiden.“ Dass das Magdeburger Unternehmen so deutschlandweit eine komplette Logistik aufgebaut hat, spricht sich seit einiger Zeit in der gesamten Republik herum.

Gerade in Lockdown-Zeiten der Pandemie konnte ÖHMI mit ihrem digitalen Vorsprung auch bei namhaften Auftraggebern punkten. „Waren viele 2019 noch etwas verhalten, hat sich in der Krisenzeit alles gedreht“, so Dr. Carsten Transfeld. „Wir hatten den digitalen Schritt bereits gemacht und konnten sofort abliefern.“ Was als Vorreiter-Projekt der Digitalisierung im Unternehmen begann, wurde ein erfolgreiches Produkt. „So wie damals zu arbeiten, ist heute nicht mehr denkbar“, sagt Aaron Swoboda. „Wir haben ein großes Wachstum hingelegt, bearbeiten jede Woche bis zu 4.000 Trinkwasser-Proben, das wäre analog nicht zu bewältigen.“

Darum werde daran gearbeitet das umzusetzen, was vor sechs Jahren bei den ersten Schritten in die Digitalisierung ohnehin gedanklich an das Vorreiter-Projekt geknüpft war: Die Software für die Wasser-Untersuchung wird Schritt für Schritt um zusätzliche Parameter erweitert. Was zunächst exemplarisch am Thema Wasser getestet und durchorganisiert wurde, könnte nun bald auf die Analytik bei Lebensmitteln, Boden oder Luft übertragen werden. Und auch in anderen Bereichen dreht sich vieles. „Den digitalen Kinderschuhen sind wir entwachsen“, erklärt der Vorstand. „Jetzt geht es mit großen Schritten voran. Wir sind bestrebt, alle Prozesse zu digitalisieren.“ Dazu gehöre, dass nun auch das komplette Labor für alle Bereiche digitalisiert werde. Wo früher beim Audit mit Kladde und Stiften gearbeitet wurde, erfassen die Mitarbeitenden heute bereits alles sicher und unkompliziert auf Tablets.

Für Dr. Carsten Transfeld sind das „folgerichtige Schritte in Richtung Zukunft“. „Was wir 2016 begonnen haben, hat uns nach nach vorn gebracht. Wir sind digital geworden, haben uns damit geografisch ein sehr großes Betätigungsfeld erarbeitet. Diesen angestoßenen Prozess werden wir kontinuierlich weiterentwickeln.“ Sein Credo lautet: „Wir möchten auch künftig immer einen Schritt voraus – und stets offen für neue Chancen sein.“

Den digitalen Kinderschuhen entwachsen


Aaron Swoboda und Dr. Carsten Transfeld

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