Das Magdeburger IT-Unternehmen MPE berät Institutionen und Unternehmen auf dem Weg zur Digitalisierung. Der Gründer Jens Bautsch sagt analogen Ordnern den Kampf an.

Mit seinem Unternehmen Multiplattform IT-Experts GmbH kümmert sich Jens Bautsch um die digitale Infrastruktur seiner Kundinnen und Kunden. Seit der Gründung vor knapp 20 Jahren wurde die IT immer komplexer. Unternehmen erkennen heute den hohen Stellen von digitalen Strukturen und Arbeitsweisen, die Nutzung von Clouds ist dabei ein gefragtes Thema. Derzeit sind es vor allem die mittelständischen Unternehmen, die an einer Digitalisierung ihres Betriebs interessiert sind.

Bautsch kennt deren Bedürfnisse: „Der Kunde will die Digitalisierung vorantreiben, braucht eine Datenablage und will seine Daten schnell wiederfinden.“ Aus seiner Sicht eine positive Entwicklung. Diese hat sich durch die Corona-Pandemie verstärkt, das Verständnis für die wichtige Rolle der Digitalisierung nimmt zu. Der Wunsch vieler Unternehmen ist es, den Mitarbeitenden von überall aus Zugriff auf Daten zu ermöglichen – sei es im Außendienst oder Homeoffice. Meist war die Umstellung leicht zu bewerkstelligen. „Die Autobahn hatten wir schon gebaut, wir mussten nur noch die Autos daraufstellen.“ Bautsch und sein Team haben in den vergangenen Jahren digitale Vorarbeit geleistet.

Auffällig bleibt, dass Handwerksbetriebe weiterhin stark analog arbeiten. Einen Fortschritt sieht Jens Bautsch darin, dass Faxgeräte in vielen Betrieben durch E-Mails ersetzt wurde. Doch die Archivierung von großen Mengen an Ordnern voller Dokumente ist oft noch eine Herausforderung. Es benötigt viel Lagerfläche und es ist nahezu unmöglich, auf die Schnelle die gesuchten Unterlagen wiederzufinden. Die Lösung lautet: Clouds. Auf diesen Online-Speicher können die Daten digital bereitgestellt werden, der Zugriff ist unabhängig von Zeit und Ort. Jens Bautsch versteht auch, dass es manchmal weiterhin bei der Papierform bleiben muss. So zum Beispiel auf einer Baustelle: Für einen umfangreichen Bauplan ist viel Platz notwendig, der Bildschirm eines Laptops reicht dafür nicht aus.

Neben Unternehmen betreut MPE auch staatliche und freie Schulen in Magdeburg. Der Wille zur Digitalisierung ist zwar vorhanden, doch einen zentralen Unterschied kann Bautsch ausmachen: „Die freien Schulen handeln viel zielorientierter, in den staatlichen Schulen wird viel über Prozesse und Zuständigkeiten diskutiert.“ Er spricht dabei aus eigener Erfahrung, denn eine Situation ist ihm besonders im Gedächtnis geblieben: Die Technik für das WLAN an einer freien Grundschule und dem dazugehörigen Gymnasium war veraltet. Innerhalb einer Stunde fand Bautsch zusammen mit der Schulleitung eine Lösung, bei der auch hohe Beträge umgehend bewilligt wurden. Laut dem Grundschulleiter sei das Aussitzen der Situation das Schlimmste, was sie tun könnten. Eine ähnliche Entscheidung dauerte an einer staatlichen Schule länger. Zu oft sei die Frage „Wollen wir das?“. Dabei sollten laut Bautsch längt alle wissen: Wir müssen.

Privat ist Bautsch bereits seit zehn Jahren fast vollständig digital unterwegs. Immer wieder kommen in sein Zuhause neue Tools hinzu, die ihm das Leben einfacher machen. So zum Beispiel ein Mähroboter im Garten oder eine automatische Bewässerungsanlage. „Nicht weil ich es nicht tun möchte, sondern weil es der Computer besser kann als ich.“ In seinem Smart Home finden sich aber auch noch klassische Schalter. Auch seine Post wird ihm noch immer auf Papier zugestellt, allerdings digitalisiert und archiviert er sie umgehend. Das Zuhause von Bautsch wird stetig modernisiert und an aktuelle Standards angepasst. Lässt sich diese Entwicklung auf Magdeburg übertragen?

In der Zukunft werden einzelne Prozesse stärker miteinander verwoben sein, Bautsch sieht darin einen Trend. Vor allem für standardisierte Prozesse zählen für ihn die Vorteile einer künstlichen Intelligenz. Als Unterstützung und zur Fehlervermeidung hat eine KI für ihn großes Potenzial.