Highspeed-Internet für Mitteldeutschland hat sich die MDDSL GmbH auf die Fahnen geschrieben. Wo andere an Grenzen stoßen, ist ihre Technik gefragt.

Die bevorstehende Ansiedlung von Intel in Magdeburg ist in aller Munde. Andreas Riedel, Geschäftsführer der MDDSL-Mitteldeutsche Kommunikation GmbH, sieht darin nicht nur eine riesengroße Entwicklungschance für die Stadt. Er erhofft sich von der Milliarden-Investition in die Halbleiterindustrie eine Lösung für das weit verbreitete Problem des Chipmangels, mit dem auch sein Unternehmen zu kämpfen hat. „Wir haben das vergangene Jahr dadurch überlebt, dass wir als gelernte Ossis aus alten FRITZ!Boxen neue gemacht haben“, sagt der Magdeburger.

Die MDDSL GmbH versorgt Sachsen-Anhalt, insbesondere ländliche Regionen, mit schnellem Breitband-Internet. Viele Haushalte sind auf Grund fehlender Glasfasernetze abgeschnitten. Es gibt Gegenden, da kennt man schnelles Internet nur vom Hörensagen. Andreas Riedel und seine Mitarbeiter ändern das Step by Step, indem sie Glasfaserkabel verlegen und in Betrieb nehmen. Das Magdeburger Unternehmen nutzt seinen Heimvorteil und kommt überall dort zum Einsatz, wo andere Anbieter an ihre Grenzen stoßen.

Bereits vor der Firmengründung von MDDSL im Jahr 2006 hatte sich der studierte Elektrotechniker und Maschinenbauer mit seiner Firma LTU (Licht & Ton Union), die er kurz nach der Wende gegründet hat, einen Namen auf dem internationalen Markt gemacht: So tragen das Sony-Center in Berlin, die O2-Arena (Millennium Dome) in London oder die Oper in Sidney im Bereich der Animation die Handschrift von LTU Magdeburg. „Schon da spielte für uns das Thema digitale Netze, also das Übertragen von großen Datenmengen aus der Ferne, eine bedeutende Rolle“, sagt Andreas Riedel. „Die Suche nach der besten und schnellsten Datenübertragung führte zum Funk, dem Signal aus der Luft. So war es kein weiter Schritt mehr zur MDDSL.“

Die Firma war darüber hinaus einer der ersten Vorreiter auf dem Gebiet der IP-Telefonie, was bedeutet, dass die Sprache digitalisiert und per Internet Protokoll (IP) in kleinen Datenpaketen zum Empfänger übertragen und dort wieder entpackt wird. „Wo damals andere noch mit der Dame vom Amt kämpften, also mit der analogen Technik, funktionierten wir von vornherein digital. Die MDDSL ist die Verkörperung der Digitalisierung“, ist der Geschäftsführer überzeugt.

Auf jenem Feld hat sich in den vergangenen Jahren unheimlich viel getan, die Ansprüche haben sich verändert. „Jeder braucht heute schnelles Internet, was 2006/2007 noch Mangelware war. Die Bedürfnisse haben sich rasant entwickelt.“ Auch die Pandemie habe im Konsumverhalten der privaten Nutzer viel verändert. Das lasse sich durchaus in Zahlen fassen. „Seit Corona haben wir überall da, wo wir Datenströme verarbeiten und konsolidieren, das 18fache des Datenverkehrs“, so Riedel.

Dahinter stecken zum Beispiel das Homeoffice mit Videokonferenzen oder Home Entertainment mit Videostreaming und Gaming. Man betrachtet als Nutzer immer nur das Herunterladen von Daten, also wie schnell man beispielsweise ein Video streamt, eine Website öffnet oder eine Datei herunterlädt, nicht aber den Fakt, dass man zugleich immer mehr Daten in das Netz hineinbringt. Das ist der Hauptgrund dafür, dass sich die Mitteldeutsche Kommunikation GmbH Magdeburg auf Glasfasernetze fokussiert hat.

Für den MDDSL-Geschäftsführer ist ein Leben ohne Digitalität nicht mehr vorstellbar, sowohl im beruflichen als auch im städtischen und privaten Bereich: Magdeburg sei digital gar nicht mal so schlecht unterwegs, findet er. So wie sich der Markt entwickelt, sei in vielen Stadtteilen Bewegung eingezogen. „Zudem wird die Ansiedlung des Chipherstellers Intel für Magdeburg einen unbeschreiblichen Dominoeffekt mit sich bringen, sowohl auf dem Arbeitskräftemarkt als auch im kulturellen und gesellschaftlichen Bereich. Für die Stadt ist die Intel-Ansiedlung definitiv eine Evolutionsstufe“, ist sich Andreas Riedel sicher.

Die Verkörperung der Digitalisierung


Andreas Riedel

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