Eine Litfaßsäule in der Innenstadt bietet Künstlerinnen und Künstlern aus der Region eine Möglichkeit zur Repräsentation. Herkömmliche Plakate gibt es nicht mehr zu sehen.

Auf dem Offline Shopping Festival im Jahr 2020 lernten sich Juliane Splitt und Jana Erdmann kennen. Splitt leitet Marketing und Vertrieb bei der Wohnungsbaugenossenschaft Otto von Guericke eG und Erdmann ist Marketingleiterin der MWG Wohnungsgenossenschaft eG Magdeburg. Zufällig liegen die Geschäftsstellen der Unternehmen in unmittelbarer Nachbarschaft auf dem Breiten Weg in der Magdeburger Innenstadt. Als eine Litfaßsäule aus Platzgründen in die Nähe versetzt wurde, war ihnen klar, dass daraus ein gemeinsames Projekt entstehen soll.

„Wohnungsanzeigen dran packen, fanden wir nicht so cool“, sagt Splitt. Die Säule wollten die beiden nicht für eigene Zwecke nutzen, sondern vorrangig einen Mehrwert für die Stadt schaffen. Sie waren sich einig, dass es eine ideale Gelegenheit sei, um regionalen Kunstschaffenden eine Plattform zu geben, schließlich waren diese von der Coronasituation stark benachteiligt. Herkömmliche Plakate sind an der Säule aber nicht angebracht.

In Kooperation mit dem Magdeburger Unternehmen 3DQR entstand eine digitale Bühne, auf der vier Kunst- und Kulturschaffende aus der Region in regelmäßigem Wechsel zu sehen sind. Diese werden erst aber durch das Scannen eines QR-Codes sichtbar. „Am interessantesten sind Hologramme“, findet Splitt. Ihr gefallen besonders die Ballerinas, die auf ihrem Smartphone-Display tanzen. „Wir wollen ein Erlebnis generieren“, sagt Erdmann.

Dieses Erlebnis sorgte anfangs für Irritationen. Medien berichteten von einem Dino, das eines der ersten gezeigten Projekte an der Säule war. Es dauerte allerdings einige Zeit, bis alle verstanden, dass sie den Dino nicht sofort, sondern erst über den QR-Code zu sehen bekommen. Ihr Kulturprojekt sehen Erdmann und Splitt als Vorreiter für „Dino City“, eine interaktive 3D-Aktion, die zur Wiederbelebung der Magdeburger Innenstadt angelegt war Sieht so also die Stadt der Zukunft aus?

Digitalisierung ist in der Stadt genauso wichtig wie zuhause. Immer mehr Projekte im Wohnungsbau widmen sich daher dem Smart Home, wie die Häuser im Magdeburger Domviertel. Zum Schutz der Umwelt regeln die beiden Genossenschaften die Kommunikation mit ihren Mietparteien am liebsten auf digitalem Weg und sparen so Papier ein.

In die Zukunft der Stadt blicken die beiden Frauen gespannt. Juliane Splitt und Jana Erdmann arbeiten dafür, attraktive Wohnungen in der Innenstadt und am Stadtrand zu bauen. Alle sollen sich in Magdeburg wohlfühlen – das Personal künftiger Großunternehmen ebenso wie die Geflüchteten, die wegen des Kriegs in der Ukraine in die Stadt kamen und einen Platz in den zur Verfügung gestellten Wohnungen erhielten. Splitt und Erdmann wollen Wohnräume schaffen, die aktuellen Wohnbedingungen gerecht werden. „Dafür müssen wir alle was tun.“ Die schöne Dynamik der Stadt wollen sie unbedingt aufrechterhalten.

Litfaßsäule mit Handy scannen

Digitale Bühne für regionale Künstler


Juliane Splitt und Jana Erdmann

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