Als moderner Umschlagpunkt für Schiffe, Bahn oder Lkw-Fracht schreibt der Magdeburger Hafen Erfolgsgeschichte im Norden der Landeshauptstadt.

„Fortschritt bedingt immer ein Umdenken. Das gilt auch bei uns im Hafen.“ Dr. Heiko Maly muss es wissen. Als Geschäftsführer der Magdeburger Hafen GmbH ist er täglich mit rasanten Veränderungen und Entscheidungen konfrontiert. Bis zu 70 Binnenschiffe werden pro Woche im Magdeburger Hafen umgeschlagen. Im Jahr werden bis zu 4 Millionen Tonnen Ladung allein über die Kaikante bearbeitet. Hinzukommen mehr als 80.000 Eisenbahnwagen und tausende LKW, die im Jahr abgefertigt werden. Das alles geht nicht ohne digitale Lösungen und IT-gestützte Systeme.

Der Hafen im Norden der Elbestadt arbeitet mit mehreren Terminal Systemen für die einzelnen Leistungsbereiche. Mitarbeiter und Maschinen im Hafen sorgen für den zuverlässigen Umschlag, Transport und die Lagerung der Güter. Hinter diesen Handgriffen stecken im Regelfall digitale Logistikprozesse. So kann jeder Container auf seinem Weg vom Starthafen bis zum Endkunden anhand eines digitalen Ausweises nachverfolgt werden. Container machen aktuell, laut Dr. Heiko Maly, einen großen Teil des Umschlagaufkommens der Magdeburger Hafen GmbH aus.

Waren es früher eher Teile für Windenergieanlagen, ermöglichen heute erweiterte Infra- und Suprastrukturen und ein separates Bahnterminal den steigenden Produktumschlag mit Containern aus aller Welt. Dies ist auch notwendig, um den Ansprüchen der vorhandenen und zukünftigen Ansiedlungen der Industrie- und Logistikbranche in der Region, gerecht zu werden. „Die letzte Meile übernimmt aber immer noch der Lkw“, so der Unternehmer. Den Hafen beschreibt er daher als trimodalen Umschlagpunkt, der die Fracht auf Schiffe, Bahn oder Lkw verlädt. Dieser Angebotsmix entspricht der wachsenden Nachfrage nach alternativen Transportmitteln. Immer mehr Unternehmen würden auf die Transportwege per Schiff und Bahn wechseln, weiß Dr. Heiko Maly. Der Transport per Lkw werde jedoch zunehmend schwieriger: teurer Kraftstoff, fehlende Fahrer und der Halbleitermangel bei der LKW-Produktion führen zu Verlagerungen auf andere Verkehrswege.

Der Magdeburger Hafen profitiert von diesen Entwicklungen. Investiert wurde im technischen Bereich, in neue Massengutumschlagmaschinen und Krananlagen. Und alles wird digitaler, zum Beispiel der Einsatz von Tablets für die Lagerplatzverwaltung. Das bringt auch neue Herausforderungen mit sich. „Momentan gilt es, zum einen steuernde Systeme mit digitalen Anwendungen zu verknüpfen Zum anderen müssen wir unsere Technologien auch vor Cyberattacken schützen“, erklärt Dr. Heiko Maly. Der digitale Sektor werde immer anspruchsvoller. Waren früher viele Hebel und Knöpfe zu handeln, reicht heute oft schon ein kleiner Joystick aus.

Weltweit war der gebürtige Magdeburger Dr. Heiko Maly unterwegs, hat in verschiedenen Ländern gelebt und gearbeitet. Auf seinen Reisen hat er verschiedene Kulturen auch in Bezug auf die Digitalisierung kennengelernt. Schmunzelnd erzählt er von der scherzhaften Aussage, dass in Neuseeland jedes Schaf einen Mobile Stick hat und überall im Internet surfen kann. Davon sei Deutschland noch weit entfernt. Hier würde sich der Unternehmer mehr Lösungen der Politik und des Technologiesektors wünschen. Und auch der Zugang zu neuen Medien sollte noch mehr gefördert werden. Mehr Aufklärung und Wissen sei nötig, um an die wirtschaftlichen und technologischen Entwicklungen in der Welt Anschluss zu halten.

„Für die Landeshauptstadt und die Region haben wir eine klare Aufgabe. Wir sind das Eingangstor für viele wirtschaftliche Betriebe und Dienstleister. Daher haben wir auch eine Verantwortung“, sagt Dr. Heiko Maly. Der Magdeburger Hafen gehört zu den größten Binnenhäfen in Deutschland. Die meisten Schiffe kommen über die Kanäle oder auf der Elbe aus dem Norden und biegen direkt in den Hafen ab. „Daher wird dieser Schiffsverkehr im Stadtbild nicht so stark wahrgenommen.“ Doch auch aus dem Süden kommen noch große Elbkähne und lassen die Magdeburger von ihrer „Stadt am großem Strom“ träumen.

Wie Magdeburg sich entwickeln wird, das ist ein spannender Gedanke für Dr. Heiko Maly. Durch die Intel-Ansiedlung wird junges Potenzial in die Landeshauptstadt kommen, ist sich der Geschäftsführer sicher. „Eine andere Kultur wird die Landeshauptstadt beleben und den Wissenschaftsstandort entwickeln.“ Beim Bau der großen Fabrikanlagen könne er sich vorstellen, dass die Magdeburger Hafen GmbH mit viel Logistikerfahrung die Lieferung von Gütern und Baumaterial unterstützen könnte. Für Magdeburg ist die Ansiedlung eines Global Players wie Intel eine einzigartige Chance. Dafür sind Dr. Heiko Maly und sein Team gut aufgestellt.

Hanse Terminal Hanse Terminal aufgeladener Container

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