Mit seiner Agentur „freshpepper“ hat Martin Hummelt schon viele erfolgreiche Events auf die Beine gestellt. Vorerst wohl originellster Coup: der digitale Staffellauf.

An Ideen hat es Martin Hummelt nie gefehlt. Der „Machteburjer“ Jahrgang 1983 ist Lokalpatriot. Und Multitalent – Unternehmer, Kommunikator, Anpacker, Durchzieher und Vermarkter in einer Person.

Angefangen hatte alles mit einem Betriebswirtschafts- und Marketingstudium; natürlich in Magdeburg, plus „Ausflug“ nach Chemnitz. Weil aber Fachkenntnisse das Eine, Ideen und Visionen das Andere sind, gründete Martin Hummelt „freshpepper“ und begann mit der Organisation kleinerer und größerer Veranstaltungen, mal allein, mal in Partnerschaften. Dazu kommt sein Coworking „Elbtalent“ zum ständigen Ideenaustausch mit Interessierten.

Wer in Magdeburg erinnert sich nicht an die „Bladenight“? Der Andrang der sausenden Skater war so groß, dass Straßen gesperrt werden mussten, auch ein Teil des Ringes. Die Aktion inspirierte übrigens eine Naumburgerin zu einem Roman. Der Titel: „Bladenight“.

Hummelts „Cycle Tour“ von Braunschweig nach Magdeburg wurde ein Radfahrereignis. Immerhin eine Strecke über gut 100 Kilometer. Tausende nahmen teil. Jetzt geht die Strecke von Halle nach Magdeburg.

Viele Absolventen der Magdeburger Hochschulen verlassen nach dem Studium die Region. Fehlt es an Information und Netzwerkbildung über regionale Unternehmen? Oder schlicht an der Sichtbarkeit der hiesigen Arbeitgeber? Martin Hummelt organisierte „hierbleiben“, eine Art Jobevent als Schnittstelle zwischen Mittelstand und Menschen, die hier ihren zukünftigen Lebensmittelpunkt sehen.

Als 2021 die Pandemie weite Teile des öffentlichen Lebens lähmte, ging es Hummelt weniger um „Krise“, mehr um „Chancen“ Richtung Ausweg. Mit weiteren Akteuren in der Stadt organisierte er für den Magdeburger Einzelhandel eine Online-Plattform für Hauslieferungen und Dienstleistungen. Auch Kultur und Handwerk ließen sich einbeziehen. Andere Städte guckten interessiert nach Magdeburg.

Schon vorher, 2020 beim ersten Lockdown kurz vor den Sommerferien, trieb Martin Hummelt diese Sorge um: Was sollte angesichts der Pandemie aus seiner „Firmenstaffel“ werden, die 2009 bei Null gestartet war und die inzwischen jährlich über 5.000 Teilnehmende anzog und innerhalb weniger Tage ausgebucht war? Hummelt: „Da wussten wir, dass Veranstaltungen künftig anders aussehen müssen.“ Der Gedankenblitz: „Wir starten, aber wir laufen erstmal nur digital.“ Firmenstaffel digital? Wie soll das gehen? „Einige Partner meinten, man solle erst mal allein laufen und von der Laufroute ein Foto schicken. Ich aber fand das unattraktiv.“

Um möglichst nah an das Erlebnis eines echten Staffellaufs zu kommen, nahm Hummelt Kontakt mit den Machern der bekannten Fitness-App „Strava“ im weit entfernten Kalifornien auf wertete die Aktivitätsdaten auf der eigenen Website nach Firmen aus und kommunizierte das digitale Lauf-Erlebnis via Social Media. Nicht die Zeit, wie sonst bei Wettkämpfen, sollte im Mittelpunkt stehen, sondern die absolvierte Strecke. „Laufen, wann und wo du willst!“, so das Motto. Ausgerechnet diese digitale Freiheit erwies sich als neue Stärke: Jetzt wollten viel mehr Firmenmitarbeiter mitlaufen als beim „analogen“ Event. Der Gesundheits-Aspekt stand klar im Vordergrund. „Mit 2.800 Teilnehmenden im ersten Corona-Jahr und über 5.000 im Folgenden hat das super funktioniert und uns sprichwörtlich gerettet.

Dabei wurde Hummelt und sein Team mehrfach überracht: „Wir dachten, die laufen so 40 Kilometer. Die sind dann aber im Schnitt 180 Kilometer gelaufen. Am Ende kamen über eine halbe Million Laufkilometer zusammen. Eine halbe Million! Das ist mehr als zehn Mal um die Erde! Damit hätten wir nie gerechnet.“

Dann kam 2022 mit der Hoffnung auf Rückkehr zur alten Normalität. Braucht man den Staffellauf digital jetzt nicht mehr? So denkt Martin Hummelt jedoch nicht, sondern: „Wir haben da zwei verschiedene Produkte. Lasst uns doch beides machen. Die Firmen können auswählen.“ Und so kam es. Neben den vielen kleinen Firmen haben die großen wie Getec oder Regiocom auch Standorte im Ausland. Auf einmal standen Läuferinnen und Läufer in Rumänien, Frankreich, Italien, Belgien und England auf der Liste.

Martin Hummelt weiß: „Es liegt immer an den Menschen.“ Es zählt offen für Neues sein. Sich entfalten lassen. Die Potenziale erkennen. Mit mutigen Ideen nach vorn gehen.

Mit mutigen digitalen Ideen nach vorn


Martin Hummelt

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