Wohnen kann man bei der Wohnungsbaugenossenschaft Otto von Guericke eG mit digitaler Vernetzung. Die Vorstände Karin Grasse und Oliver Hornemann erzählen.

Leben mit digitaler Unterstützung, Sprachassistenz, vernetztem Wohnen – was heute an vielen Stellen selbstverständlich ist, hat die Wohnungsgenossenschaft Otto von Guericke eG schon vor Jahren in einigen ihrer Wohnungen verbaut. 2011 hat die Genossenschaft einen Wohnblock im Milchweg zum „schnellsten Haus der Stadt“ gemacht. Mit Glasfaser bis zur Wohnung wollten die Vorstände Karin Grasse und Oliver Hornemann den Mieterinnen und Mietern zeigen, was alles möglich ist in Sachen vernetzter Technik. „Mit 99 Jahren hat eine unserer Mieterinnen noch gelernt, mit ihrer Verwandtschaft übers Tablet  zu skypen. Ein einmaliger Anblick, wie die Mieterin auf ihrem Rollator sitzt und mit dem Tablet in der Hand voller Freude ihre Enkel sieht“, erinnert sich Karin Grasse. Außerdem war damals eine Cyberwohnung eingerichtet worden, in der Ambient Assisted Living- Systeme, den Vorläufern der heutigen Smart Home- Systeme, verbaut wurden. Heizung, Licht, Lüftung konnten schon elektronisch gesteuert werden. Selbst der Vorläufer einer Sprachassistenz war installiert, über Lautsprecher, die auch mit einem Mikrofon ausgestattet waren. „Über einen Dienstleister hätte man dann eine Verbindung herstellen können, beispielsweise mit einem Familienangehörigen oder dem Notdienst“, sagt Oliver Hornemann.

Im Neubau der Genossenschaft auf dem Breiten Weg in Magdeburg geht die Genossenschaft noch einen Schritt weiter in Sachen digitales Wohnen. In einer Kooperation mit der Mediengruppe Magdeburg gibt es dort eine digitale Haustafel, auf der nicht nur Informationen aus der Genossenschaft für die Mitglieder zu sehen sind, sondern auch tagesaktuelle Headlines aus der Volksstimme. Karin Grasse führt aus: „Oft findet man auf einem digitalen Screen nur eine Telefonnummer oder eine Information wie die Öffnungszeiten der Genossenschaft. Wir wollten, dass diese Tafel belebt und aktualisiert wird. Unsere Mieterinnen und Mieter können so im Vorbeigehen schon sehen, was heute passiert und wie das Wetter ist und ob es eine Störung bei den Verkehrsbetrieben gibt. Das ist ein ganz anderer Mehrwert, als bei einer klassischen digitalen Tafel, auf der nur steht, dass in fünf Wochen der Ablesedienst kommt.“ Zusätzlich kommen immer mehr digital gesteuerte, elektronische Schlösser in die Häuser der Genossenschaft, die sich nur noch über Transponder, nicht mehr über Schlüssel öffnen und schließen lassen. Wohnungsabnahmen werden mittlerweile digital über Tablet-Computer abgewickelt, die Zeit der Papierformulare und Kopien ist vorbei. Den Kratzer an der Tür kann man fotografieren, den Zählerstand gleich ablichten und an den Versorger weiterleiten.

Für neue Ideen – ob digital oder analog - sind die beiden Vorstände der Genossenschaft immer offen, wie Grasse und Hornemann erklären: „Wenn einer eine kluge Idee hat, die uns irgendwie plausibel erscheint, dann probieren wir das. Dann gucken wir, wie das ankommt, ob wir damit gute Erfahrungen machen. Und wenn das ein Renner ist, dann können wir das flächendeckend ausrollen. Dass wir jetzt so permanent eine positive Rückkopplung von unseren Mitgliedern kriegen, das ist ja das Schönste, was es gibt.“

Für die kommenden Jahre zeigen sich die beiden Vorstände optimistisch. „Jetzt wird ja häufig der Begriff der Zeitenwende verwendet und ich finde, der passt aktuell so wunderbar auf Magdeburg. Natürlich sehen wir alle die Ansiedlung von Intel vor uns und wissen, dass Themen wie Digitalisierung, wie Smart Home und Smart Living noch stärker eine Rolle spielen werden als bisher. Bisher hat Magdeburg viel mit seiner Historie gearbeitet. Wir waren und sind eine stolze Stadt und haben viel aus der Vergangenheit transportiert. Wir sehen jetzt den Wandel hin zur Zukunft. Und da glauben wir umso mehr, dass sich die Stadt mit dieser Chance von Intel eine neue Marke geben kann - vielleicht sogar eine Smart City. Da muss viel verbaut, viel verändert werden. Wir glauben, nie war die Chance, solchen Imagewandel herzustellen, größer als heute“, zeigen sich Karin Grasse und Oliver Hornemann optimistisch.

Von Tafeln und Schlössern


Karin Grasse und Oliver Hornemann

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