Bei Transformationsberatung steht Digitalisierung an Platz eins der Maßnahmen. Trotz Corona und Home-Office-Schub haben hier viele Betriebe und erst recht die öffentliche Veraltung noch viel Potenzial.

„Digitalisierung ist ein Hauptgrund, warum Unternehmen ihr Geschäftsmodell neu denken sollten“, sagt der Wirtschaftsrechtler Nico Kämpfert. Sein Beratungsunternehmen hat viel Erfahrung mit der Transformation von Geschäftsmodellen und -prozessen. „Viele Unternehmen haben ihre Daten noch nicht hinreichend digitalisiert und auch ihre gesamten Geschäftsprozesse noch nicht auf die digitale Zukunft ausgerichtet. Unternehmen verschiedenster Branchen müssen hier nachjustieren, um Ressourcen zu sparen und um neue Märkte erschließen zu können.“ Ein wesentliches Problem bei Mandaten liege oft in der Akzeptanz der Digitalisierung. Das änderte sich jüngst: „Corona nahm den Unternehmen die Angst vor der Veränderung, auch weil man gezwungen war, neue Wege zu gehen, an die man sich dann schnell gewöhnte.“

Die Pandemie machte aber auch an vielen Stellen klar, wie viele ungehobene Reserven für Digitalisierung noch vorhanden sind. Die Wirtschaft in der Region hält der Krisenmanager für zweigeteilt: „Ein Teil ging die Digitalisierung schon vor Corona proaktiv an. Wir sehen allerdings auch einen größeren Anteil an Unternehmen, wo dies noch nicht angegangen wurde und noch viel Potenzial besteht. Das fängt an beim digitalen Bezahlen in der Bäckerei und endet bei der digitalen Steuerung von Produktionsprozessen in Industriebetrieben.“

In Sachsen-Anhalt sind Magdeburg und Halle die führenden Zentren der digitalen Moderne, meint Kämpfert, doch bleibe insgesamt noch viel zu tun: „Ich denke, es wird mindestens noch fünf bis zehn Jahre brauchen, bis wir in der Wirtschaft durchdigitalisiert sind. Was auch damit zusammenhängt, dass wir dafür auch in der öffentlichen Verwaltung durchdigitalisiert sein müssen. Gerade die Schnittstellen zur Verwaltung sind wichtig und noch lange nicht effizient eingerichtet.“

Seine Restrukturierungsberatung sieht der Sanierer als Impulsgeber für Digitalisierung; es gelte, den Mandanten die Ängste davor zu nehmen. Die Unternehmen verstehen im Beratungsprozess dann, welche Ressourceneinsparungen und Wettbewerbsvorteile durch Digitalisierungsmaßnahmen möglich werden. „Ich selbst habe schon 2010 damit begonnen, Prozesse umzustellen. Angefangen vom papierlosen Büro bis zu Videokonferenzen und Softwarelösungen, die die Beratungs-Projektarbeit erleichtern“, erklärt Kämpfert.

Er findet, man brauche auch Zonen, gerade im Privaten, wo nicht alles digitalisiert sein muss: „Zuhause schätze ich eher Papier in Form von Büchern und Zeitschriften und deren Haptik anstelle weiterer Bildschirmlektüre. Entschleunigung gerade im Privaten ist wichtig“, weiß er, weil die Berufswelt seit gut 20 Jahren mit der Einführung der Email sehr stark auf Beschleunigung der Kommunikation getrimmt wurde. „Das ist auch ein Stück weit physische Belastung, durch diese neuen Geschwindigkeiten der Arbeitswelt.“

Intel ist für den mitteldeutschen Raum ein wichtiger Impuls. Der gesamte Wirtschaftsraum hier wird sich ändern, glaubt er: „Man sollte die Chance nutzen, nicht mehr zukunftsfähige Unternehmen auf Intel hin zu adaptieren. Die aussterbenden Geschäftsmodelle sollten in den nächsten Jahren transformiert werden. Da bietet Intel eine Riesen-Chance der Transformation von Altem hin zu Neuem, die andere Regionen im Strukturwandel so nicht haben.“ Die Stadt werde ein Bevölkerungswachstum erfahren. Auch die Verkehrswelt und die Infrastruktur werden auf Intel hin ausgerichtet. Das bedeute zugleich eine große Herausforderung für Magdeburg: „Die Stadt kann mit Intel zu einem der führenden Technologiestandorte Deutschlands zu werden. Dieses Potenzial hat dieses Projekt.“

Ein dringliches Anliegen ist Kämpfert die Durchdigitalisierung der öffentlichen Verwaltung, insbesondere der Finanzverwaltung. „Hier liegt Deutschland im internationalen Vergleich abgeschlagen zurück. Das wäre auch ein Impulsgeber für viele Betriebe, die mit ihrer Digitalisierung noch zögern.“

Die Rolle der INNOVATIS sei es, in Krisenzeiten den Blick auf neue Möglichkeiten zu öffnen und den Weg dorthin gemeinsam mit den Unternehmen zu ebnen: „Wir definieren gemeinsam Ziele und zeigen einen Weg und roten Faden in Prozessen, die in ihrer Komplexität gerade für mittelständische Unternehmen oft schwer zu überblicken sind. Bei der Beratung von Betrieben zeigen wir Chancen der Digitalisierung und nehmen die Ängste, die mit einer Transformation einhergehen.“

Reserven heben in Unternehmen und Verwaltung


Nico Kämpfert, INNOVATIS Restrukturierung

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