Praxismanagement-Systeme und Medizintechnik für neurologische Rehabilitation entwickeln, an der Vernetzung von Patienten und Therapeuten arbeiten. Mit Health IT Campus, Digitalisierungs-Stammtisch und lokalen Geschäftspartnern liegt das digitale Glück in der Nähe

Der Gesundheitsmarkt verändert sich enorm, das wird noch Jahre anhalten. „Digitalisierung ist eigentlich nur ein Werkzeug um sich an die sich verändernde Welt anzupassen. Sie ermöglicht, Prozesse zu vereinfachen, ganz neue Geschäftsmodelle zu erfinden, die Welt komplett anders zu denken“, erklärt Matthias Weber. Vor allem die Kooperation mit anderen bringe seine Firma voran. Der Stammtisch war hier ein weiterer Schritt nach der Gründung des Health IT Campus vor knapp zwei Jahren. „Wir gehen hier einen eigenen Weg zur Unterstützung junger IT Unternehmen. So haben wir es in kurzer Zeit mehrfach geschafft, Technologien zusammen zu bringen.“ Branchen sind sehr unterschiedlich im digitalen Entwicklungsgrad. Jeder versteht etwas anderes unter Digitalisierung: „Spannend ist es zu sehen, wie etwa Industrie 4.0 da vorgehe, oder die Gaming-Branche, die noch weiter ist.“

Die Idee des IT Stammtisch war, möglichst viele digitale Akteure vor Ort zu kennen und zusammenzuarbeiten. Oft kannte man sich untereinander gar nicht, staunte Weber: „Im Prinzip sollte alles weltweit  vernetzt sein. Aber es ist noch viel effizienter, vor Ort zu kooperieren, wie wir etwa mit unserem neuen Partner Luma. Mit der entwickeln wir Produkte zur Praxissicherheit. Oder ein auch am Health IT Campus angesiedeltes Vertriebsunternehmen, das nun einen Großteil unseres Vertriebs macht. So entsteht gemeinsamer Mehrwert; gerade durch die Expertise der Nachbarn.“ Auch mit der Stadtverwaltung möchte der Hasomed Geschäftsführer die Zusammenarbeit intensivieren. Hier sieht er noch viel Potenzial.

Seit 2004 ist Weber im Unternehmen, das es seit gut 30 Jahren gibt: „Damals wurde noch viel mehr direkt miteinander gesprochen. Trotz Email und Laptop gab es, ohne Soziale Netzwerke, viel echteren und intensiveren Austausch.“ Das soziale Miteinander in der wachsenden Firma war super und sollte auch mit digitalen Mitarbeiterzeitungen oder Umfragen bewahrt werden. Ihr Hauptprodukt, Elephant Praxismanagement, wäre ohne Digitalisierung und digitale Abrechnungs-Pflichten der Praxen kaum denkbar.

Auf das Corona Home Office war der Betrieb dank fortgeschrittener Digitalisierung gut vorbereitet: „Das ging in einer Woche nahtlos. Nun sind alle froh, wieder ins Büro zu können. Aber ich habe Hochachtung, wie wir gemeinsam durch die kraftzehrende Home-Office Zeit kamen, mit vielen Kindern zuhause. Das war ein Extrem; doch die Mischung von Home- und Campus-Office ist schöner.“ Am Wochenende legt Weber das Handy weg, bastelt und spielt mit den Kindern. Er bezeichnet sich als „Digital-Freak“, will bei der Automatisation des Zuhauses aber nicht alles mitmachen. Vielmehr wünscht er sich, dass die Menschen weniger Zeit in Sozialen Medien oder mit Streaming-Konsum vergeuden: „Ein viel kreativerer Umgang mit den Produkten der Digitalisierung wäre wünschenswert. Die Leute sollten intensiver leben, neue Ideen entwickeln.“

Für Smart City Visionen sieht er im Hinblick auf Verkehrssteuerung oder Energienetz Nutzungen, zudem für die Bewohner riesige Chancen. Magdeburg hat im Städtevergleich noch viel Potenzial, sich zu entwickeln. Mit einer IT-Landkarte soll die vor Ort vorhandene Expertise der Stadt zur Verfügung gestellt werden. Agilität ist das Ziel. Nach Erschließung der Ärzte- und Therapeuten-Welt will sein Betrieb künftig auch die individuelle Gesundheitsinformation der Patienten im Internet einbinden. Perspektivisch könnten so die Recherchen der Patienten auch in ihre Arztkontakte mit einfließen. Zweiter großer Zukunftsbereich ist die Datensicherheit, die gerade im Bereich Telemedizin sehr wichtig ist. Da haben längst nicht alle, die mit Online Medizin beginnen, die nötige Sensibilität und passende Programme.

Die Intel Investitionen sieht der Netzwerker als Chance, auch wenn es erst mal einige Reibung auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt geben könne. Steigende Gewerbemieten und Gehälter sowie Konkurrenz um Ingenieure werden für Firmen eine Herausforderung. „Insgesamt sehe ich die Vorteile: ein wahnsinniger Pluspunkt für den Standort und die Otto-von-Guericke Universität. Das magische Dreieck Berlin (mit seinen Startups), Leipzig und die Region Wolfsburg werde zusammenwachsen - lehrreich für alle.“

Aus 1+1 macht lokale Vernetzung 3


Matthias Weber

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