Innerhalb weniger Jahre hat das Technologieunternehmen TEPROSA einen großen digitalen Schritt absolviert und arbeitet heute deutlich effizienter.

Wie digitalisiert ein mittelständisches Technologieunternehmen heute arbeitet, lässt sich gut am Beispiel der TEPROSA GmbH in Magdeburg erzählen. Die 2009 gegründete Firma, die als High-Tech-Startup aus einem Forschungsprojekt der Otto-von-Guericke-Universität hervorgegangen ist, wurde schnell zum gefragten Zulieferer namhafter Firmen. TEPROSA hat sich auf drei Bereiche spezialisiert: auf die Laserbearbeitung, die 3D-MID-Technologie und das Prüfen von elektronischen Baugruppen. „Wir fertigen nach höchsten Qualitätsstandards für die Automobilindustrie, die Medizintechnik, den Maschinenbau und viele andere Branchen“, sagt Geschäftsführer Markus Barth. An der Digitalisierung führte für das Unternehmen kein Weg vorbei.

„Unsere Kunden schicken uns Datensätze und sagen: Das hätte ich gern 10.000 Mal. In der Datei steckt all das drin, was unsere Anlagen brauchen, all das Wissen, um die Teile sehr genau zu fertigen. Das ist der Weg vom Kunden zu uns auf die Anlage.“

Allein diese kurze Schilderung zeigt, wie enorm wichtig die Digitalisierung für das Unternehmen ist – für die gesamte Planung der Ressourcen, die Entscheidung, welche Maschinen und welche Materialien eingesetzt werden, aber auch wann Material gekauft wird und zu welchem Preis. Genau da hat TEPROSA in den letzten Jahren angesetzt. Zunächst wurden Grundlagen wie Servertechnik und entsprechende Software angeschafft, um diese Daten verarbeiten zu können, im zweiten Schritt beschäftigte man sich mit der Frage, wie Prozesse möglichst schlank zu gestalten sind. „Vor vier Jahren haben wir noch jedes Angebot manuell am Rechner einzeln geschrieben“, erinnert sich der Geschäftsführer. Heute kann die Software die Auftragsdaten direkt verarbeiten und filtert heraus, welche und wie viele Teile an wen geliefert werden sollen. Die ganzen Folgedokumente wie Bestellungen, Auftragsbestätigungen, Rechnungen werden mit wenigen Klicks erstellt. „Dadurch sind wir viel produktiver und können mit derselben Anzahl an Mitarbeitern mehr Vorgänge bearbeiten. Auch unsere Anlagen lasten wir besser aus. Das ist eine gewaltige Verbesserung.“

„Natürlich mussten die Mitarbeiter überzeugt werden, den Schritt der Digitalisierung zu gehen. Ganz wichtig ist es, sie auch mitzunehmen, denn das Erfassen der Daten geschieht immer da, wo die Arbeit passiert, und das liegt bei unseren Mitarbeitern. Wenn die nicht verstehen, warum sie etwas tun und das nicht unterstützen, wird’s schwierig“, weiß der Geschäftsführer.

Und wie sieht der Blick in die Zukunft aus? „TEPROSA wird durchaus noch weiter den Weg der Digitalisierung gehen. Wir sehen das als Service für Industriekunden und möchten in unserer Branche online zu den Top 5 gehören. Auch im Industriebereich findet der Verkauf inzwischen direkt im Netz statt.“ Deshalb setzt das Unternehmen derzeit alles daran, seine Website als Vertriebsplattform umzubauen.

Als zukunftsweisend für den Standort beurteilt der Unternehmer die Ansiedlung des Chipherstellers Intel in der Elbestadt: „Für die Stadt Magdeburg freut mich die Intel-Ansiedlung wahnsinnig. Die positive Berichterstattung in den überregionalen Medien tut der Stadt gut. Auf einmal sind wir nicht nur der Standort Magdeburg irgendwo in Sachsen-Anhalt, sondern der Standort zwischen Tesla und VW – mitten in Deutschland.“

Dass sich auch die Stadt Magdeburg auf einem guten digitalen Weg befindet, hat Markus Barth kürzlich selbst erfahren können: „Mit meinem neuen Personalausweis kann ich erstaunlich viele Behördengänge digital machen, zum Beispiel einen Steuerklassen-Wechsel. Ich hatte mich schon auf einen langwierigen analogen Prozess eingestellt und war überrascht, dass in einer Viertelstunde alles digital erledigt war.“ Egal, ob beruflich oder privat – für ihn sei es sinnvoll, digitale Technik nicht um ihrer selbst willen einzusetzen, sondern immer da, wo sie einen Nutzen hat. „Also nicht bloß, um zu zeigen, dass man jung und innovativ ist, sondern da, wo es einen Fortschritt bringt, Zeit spart oder Abläufe vereinfacht.“

Eine gewaltige Verbesserung


Markus Barth

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