Vom klassischen Zeichenbrett bis zur digitalen Konstruktion aus dem Homeoffice blickt die Wersoma Werkzeug- und Sondereinrichtungsbau GmbH auf eine fast 30-jährige Erfolgsgeschichte zurück.

Das Gespür für den richtigen Moment hat Geschäftsführer Christoph Gumpert in der Unternehmensgeschichte der Wersoma GmbH immer wieder bewiesen. Technologische und digitale Entwicklungen hat er stets im Blick. Vor der Pandemie investierten die Magdeburger Christoph Gumpert und der Prokurist Denny Müller beispielsweise in die Netz- und Infrastruktur ihrer Firma. Diese Entscheidung stellte sich als Glücksfall heraus. „In Coronazeiten war das wichtig, damit unsere Konstrukteure im Homeoffice arbeitsfähig waren und uneingeschränkt auf die Firmenserver zugreifen konnten“, erklärt Gumpert. Auch wenn die eigentliche Fertigungsstrecke nicht aus der Ferne bedient werden kann, sieht auch Vertriebschef Müller für die Zukunft das große Potential dieser digitalen Investition. Vom Homeoffice können Prozesse überwacht werden. „Das wird für uns in diesem Jahr der nächste Schritt in der Digitalisierung“, so Müller.

Das Unternehmen stellt Hilfsmittel zur effektiven Produktion für die Serien- und Massenfertigung her. Dazu zählen unter anderem Aufspann-, Mess- oder Schweißvorrichtungen. Als Hauptstandbein sehen Gumpert und sein 45-köpfiges Team die Konstruktion und den Bau von Betriebsmitteln. Der neu errichtete Firmensitz befindet sich seit 2015 in der Otto-Lilienthal-Straße in Magdeburg. Das Firmenkonzept setzt auf eine Rundumbetreuung der Kunden. Von der Planung über die Konstruktion, die Fertigung, die Montage bis hin zum Service bietet das Magdeburger Unternehmen seine Produkte aus einer Hand europaweit an.

Angefangen hat alles vor fast 30 Jahren. Im Jahr 1993 löste sich die Wersoma GmbH als ein Betriebsteil aus dem ehemaligen Vorrichtungs- und Sondermaschinenbau der SKL Motoren- und Systemtechnik GmbH Magdeburg heraus und firmiert ab 1. Januar 1994 als eigenständige Gesellschaft. An die Anfänge mit klassischem Zeichenbrett und CAD (Computer Aided Design) erinnert sich Christoph Gumpert mit einem Lächeln und Stolz auf das Geschaffte zurück: „Bei unserem Start teilten sich zwei Konstrukteure einen CAD-Computerarbeitsplatz und arbeiteten in zwei Schichten.“

Die Werkstücke wurden immer komplexer und der Bedarf an dreidimensionaler Konstruktion stieg. Das erkannte die damalige Geschäftsführung als zukunftsweisend. Mit Investitionen in moderne und effizientere Arbeitsplätze wuchs nicht nur die Auftragslage, zugleich erarbeitete sich die Wersoma GmbH auch eine Vorreiterrolle in den neuen Bundesländern. Dreidimensional war der Standard. „Es ging nur noch in 3D, weil sich sonst die hohen Anforderungen aus der Industrie nicht mehr verarbeiten ließen.“ Aus der Automatisierung wurde die Digitalisierung. Heute werden die Konstruktionen als Modelle und Zeichnungen komplett am Computerarbeitsplatz erstellt, in der Fertigung die Daten für die numerisch gesteuerten Maschinen programmiert und im anschließenden Messprozess verwendet.

Warum die klassische Fertigung durch erfahrene Dreher, Fräser und Monteure weiterhin auch teilweise an konventionellen Maschinen erfolgt, liegt für Unternehmer Christoph Gumpert auf der Hand. „Wir werden nie eine Fertigung ohne hochqualifizierte Arbeitskräfte vor Ort realisieren können, da wir nur Einzelstücke bzw. Kleinstserien fertigen. Dabei hat jedes Teil eine andere Abmessung“, erklärt Gumpert. Hier muss mit Sorgfalt und Erfahrung produziert werden.

Die digitalen Arbeitsschritte beschleunigen die Produktion und sparen Ressourcen. Fehlerhafte Konstruktionen und Endprodukte werden schneller entdeckt. Denny Müller weiß: „Wir schaffen in kürzerer Zeit eine höhere Produktivität. Unsere Produkte sind schneller fertig und wir können mehr produzieren.“ Massenprodukte gibt es nicht. Gefertigt wird nach individuellem Kundenwunsch, zum Teil Unikate. Das mache die Arbeit bei der Wersoma GmbH so interessant, meint Gumpert. „Die Fertigung ist für unsere Mitarbeiter sehr abwechslungsreich.“

Die Kunden kommen vorrangig aus der Automobilindustrie. Das Unternehmen hat sich in den vergangenen Jahren breiter aufgestellt. Verschiedene Auftraggeber kommen aus der Werkzeugmaschinen- und Pumpenindustrie. Das gleicht Schwankungen aus. Strategische Partnerschaften mit der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und der Hochschule Magdeburg-Stendal sorgen zudem für neueste forschungsbasierte Produktions- und Konstruktionsansätze und wachsendes Knowhow. Das fließt in die nächsten Digitalisierungsprojekte von Christoph Gumpert und Denny Müller ein. Die beiden Visionäre planen bereits den nächsten Erfolgsschritt.

Mit Digitalisierung und Handarbeit zur Vorreiterrolle


Christoph Gumpert und Denny Müller

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