Für viele Menschen ist es kein Geheimnis, wo die Schutzhelme der unterschiedlichsten Art entstehen. Was vielleicht aber einige nicht wissen: In diesen Helmen steckt auch jede Menge kreative Arbeit. „Kreativ zu sein, Produkte zu optimieren ist wichtig, um am Markt zu bestehen“, sagt CEO Jan-Christian Becker. „In den vergangenen Jahren hat sich unser Portfolio deutlich vergrößert, viele Farben und Dekore sind dazugekommen. Wer sich nicht weiter entwickelt, hat keine Chance am Markt.“ Darum sind bei Schuberth allein 25 Mitarbeiter in der Entwicklungsabteilung beschäftigt. „Jedes Team ist auf seine Art kreativ“, meint Becker. Wer bei Schuberth entwickelt, beschäftigt sich mit 3D-Modellen, kennt sich mit Virtual Reality aus, tüftelt beim Prototypenbau, behält die Projekte im Blick, zeichnet oder designt. „Bei uns arbeiten Menschen mit unterschiedlichsten Ausbildungen, jeder ist auf seinem Gebiet inzwischen ein Spezialist“, so der CEO. Dennoch holt sich das Unternehmen auch weiterhin externen kreativen Input ins Haus. „Frischen Wind und ganz neue Ansichten von außen zu erhalten, das möchten wir nicht aufgeben“, so Jan-Christian Becker. So könne man bei allen kreativen Arbeiten in Magdeburg „aus dem Vollen schöpfen“.
Noch vor einigen Jahren hatte die Entwicklungsabteilung ihren Sitz in Braunschweig, jetzt hat sie in Magdeburg die Produktion als „Nachbarn“. „Das war ein wichtiger Schritt“, meint Becker. Wenn er vom Unternehmen spricht, lenkt er meist schnell über zu den Konstrukteuren und Designern, die auf jedes Detail achten und ständig daran arbeiten, die Helme noch komfortabler und funktionaler zu machen. Oder zu den Ingenieuren, die neue Lösungen entdecken und im hauseignen Windkanal forschen.
Mehr als 400 Mitarbeiter sind in Magdeburg beim Helm-Spezialisten beschäftigt, der Lebensretter liefert für den Arbeitsschutz, die Polizei, die Feuerwehr, für das Militär, für Motorradfahrer oder den Rennsport. Zum prominenten Kundenkreis zählen Formel-1-Fahrer wie Felipe Massa, Sergio Perez oder Nico Hülkenberg. Auch Pascal Wehrlein setzt einen Schuberth-Helm auf – eine weiterentwickelte Version des Formel-1-Helmes, wie Jan-Christian Becker betont. „Der ist 150 Gramm leichter, was bei den jetzt schnelleren Bahnen entscheidend sein kann.“ Auch der vielversprechende deutsche Nachwuchs bestellt in Magdeburg Helme. Mick Schumacher, Sohn von Michael Schumacher, gehört im Formel-3-Bereich dazu. Zudem tragen die Pit-Crews von Force-India, vom Haas-Team oder Mercedes die Schuberth-Helme. Auf das Erfolgserlebnis des Unternehmens angesprochen, verweist Jan-Christian Becker wieder auf die Erfahrung und Kreativität der Mitarbeiter. Und ihren Einsatz.
„Wir sind hier Feuer und Flamme für die Produkte“, sagt er. „Es gibt einen Techniker, der seit zehn Jahren kein Rennen verpasst hat.“ Auch der Chef selbst, ist häufig bei Rennen dabei, spricht nicht selten mit Crews und Fahrern über die individuellen Wünsche und Anforderungen. „Wir sammeln die Ideen und passen die Helme an“, so Becker. Das läuft auch bei den anderen Produkten so.
Die Helme von Schuberth werden heute weltweit exportiert. Neben den USA gibt es Niederlassungen in Italien und Thailand. Weitere Märkte werden folgen, sagt Jan-Christian Becker. Auch in Magdeburg wird es sichtbar weiter gehen. „Unsere Ziele sind positiv verknüpft mit dieser Stadt“, so der Chef. An einem zweiten Standort im Industriegebiet Rothensee ist eine neue Lackanlage aufgebaut worden, vor allem weil der Dekorbereich bei den Helmen jetzt stärker gefragt ist. „Der Standort Magdeburg bietet uns alles, was wir brauchen“, sagt der CEO.
Zu den Vorteilen zählt Becker die Nähe zur Universität, wo Schuberth Absolventen rekrutiert oder die Hörsäle als Plattform nutzt, wie jüngst, als Fachleute vor 300 Studenten eine Marketing-Vorlesung gehalten haben. Jan-Christian Becker meint: „Wir gehören zur Region und leben das auch.“ Als besonders positiv nimmt der Schuberth-Chef die Stadtentwicklung wahr und „dass eine Unternehmer-Generation heranwächst, die auf neuen Wegen richtig etwas voranbringen möchte“.