Mit viel Talent und einer kleine Prise Glück hat es Christian Bussenius mit seiner Malerei weit gebracht. Seiner Heimatstadt fühlt sich der Magdeburger besonders verbunden.
Die Leidenschaft für die Kunst keimte bei Christian Bussenius schon in jungen Jahren. Immer wenn seine Mutter ihm als kleinem Buben Stifte in die Hand gab, war er zufrieden. Damals konnte der gebürtige Magdeburger noch nicht ahnen, dass aus ihm einmal ein erfolgreicher Maler werden würde.
In der Schulzeit gehörte Kunst zu seinen Lieblingsfächern. „Die Kunstlehrer waren meine 'besten Freunde'“, erinnert sich Christian Bussenius und schmunzelt. Immer, wenn er zeichnet, sagt er, spüre er einen Dialog, eine gewisse Verbundenheit.
Inspiriert und geprägt wurde er in seinem späteren Zeichenstil von den preisgekrönten Malern Arno Rink und Neo Rauch, seinen Lehrern und geistigen Vätern an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Dort studierte Christian Bussenius nach seinem Abitur und anschließenden Zivildienst in Magdeburg. „Ich war irgendwann an meine Grenzen gestoßen und wollte lernen, wie man ein handwerkliches Fundament unter die Kunst zieht“, sagt der 40-Jährige rückblickend. In der Heimat gab es dafür keine Möglichkeit.
Er packte einige seiner Werke in eine Mappe, bewarb sich in Leipzig – und wurde sofort genommen. „Mir fiel erst im Nachhinein auf, wie toll das ist“, sagt er. Das Glück war ihm auch auf seinem weiteren Weg wohl gesonnen. Mit dem Kunstdiplom in der Tasche bewarb er sich für die Meisterklasse. Diese erfolgreiche Aufnahme ist einem Ritterschlag gleich seinem Schaffen gegenüber denn „nicht nur Glück, sondern auch hauptsächlich Talent und die hohe Qualität der Arbeiten“ ermöglichen diesen Weg, erklärt Christian Bussenius.
Inzwischen lebt Christian Bussenius von der Kunst. Bereut habe er es nie, diesen Pfad eingeschlagen zu haben. Und dennoch, sagt er, sei es nicht der einfachste Weg. „Wenn meine Kinder ankommen würden und sagen würden, 'Ich will Künstler werden', würde ich erst einmal versuchen, gegenzusteuern“, gibt er zu. „Es gibt aber eine Stufe, die ist nicht mehr verhandelbar. Und wenn es so wäre, würde ich den Wunsch total unterstützen“, sagt der Magdeburger. Er selbst brenne für die Kunst, er könne gar nichts anderes tun. „Ich habe das Gefühl, ich bekomme einen Zugang zu dem, was leben bedeuten könnte“, erklärt Christian Bussenius. Einem ganz normalen Beruf nachgehen, im „Hamsterrad“ gefangen zu sein – für den Künstler unvorstellbar.
Bis ein Bild entsteht, kann es zwischen fünf Minuten und fünf Jahren dauern, erklärt der Maler. Schon in vielen Städten hat er seine Werke gezeigt. Die nächste Ausstellung soll in der Heimatstadt zu sehen sein. „Ich wollte schon immer in Magdeburg ausstellen“, sagt Christian Bussenius. Mit der Stadt verbinde er unzählige Erinnerungen, seine Kindheit, den ersten Kuss. „Ich finde es schade, wie die Stadt von außen wahrgenommen wird. Ich habe Kollegen, die es nicht angenehm finden, dass sie aus Magdeburg kommen. So ist das bei mir gar nicht“, betont der Künstler. Die Stadt habe eine Geschichte zu erzählen. „Leipzig ist eben nur, was den Kunstbetrieb angeht, inspirierender“, erklärt der 40-Jährige.
„Als ich hier weggegangen bin, gab es hier nichts - bis auf ein paar Sprüher, die die Wände bemalt haben. Aber die jungen Leute wurden nicht abgeholt in ihrem Bedürfnis, zu malen.“ Eine große Kunstbewegung habe es damals nicht gegeben. Und heute? „Jetzt blüht es, es fängt an zu knospen“, sagt Christian Bussenius. Mit der „KUNST/ MITTE“ gibt es in Magdeburg seit einigen Jahren auch eine Messe für zeitgenössische Kunst.
Dass sich Magdeburg um den Titel als „Kulturhauptstadt Europas 2025“ bewirbt, findet Christian Bussenius toll. Was sich der Maler allerdings noch wünscht, ist eine Ausbildungsstätte für kreative Berufe. „Da muss die Stadt Angebote schaffen“, betont er. Er selbst möchte sich künftig gern noch mehr in der Welt bewegen und plant, seine Bilder beispielsweise auch in Wien und Tokio auszustellen.