Geht man offenen Auges durch Magdeburg, stolpert man unausweichlich über so genannte Fußabdrücke der Magdeburg-City-Com GmbH (MDCC). Wie ein orangener Faden bahnen sie sich ihren Weg durch die Innenstadt, sie sind immer dort zu finden, wo es Interessantes zu sehen und zu erfahren gibt. Und: Sie ermöglichen es dem Betrachter, die Stadt aus einer anderen Perspektive zu sehen, vom Display des Smartphones aus.

„Die Machdeburg-App fordert den Nutzer auf, selbst aktiv zu werden. Die hinterlegten Videos über Sport, Kultur und Wissenswertes rund um die Landeshauptstadt, können nur an den jeweiligen Orten angesehen werden. Um die Erlebnis-Orte zu finden, wurden viele Steine verlegt, die auf die App hinweisen. Die charakteristischen orangenen Tapsen“, erklärt Guido Nienhaus, Geschäftsführer der MDCC Magdeburg City-Com GmbH und treibende Kraft hinter der innovativen Idee. Einer Idee, die in dieser Form weltweit einmalig ist und auf die ihn zwei Berliner gebracht haben.
„Meine Fußballleidenschaft war dort bekannt und ich wurde von zwei jungen Leuten angesprochen, die diese Technik dort schon umsetzten. Sie wollten ein Smart Stadion aus der MDCC-Arena machen“, erinnert sich Nienhaus zurück. Aber ihm war klar: „Wenn, dann machen wir das für die ganze Stadt!“ Also holte er sich jemanden an Bord, der das Projekt von Anfang an aufsetzt und zum Erfolg führt. Und dieser jemand war Jenifer Horst. Als Jungunternehmerin und eine der Gründer der Filmproduktionsfirma „Vorlautfilm“, sprudeln bei ihr nicht nur die Ideen, sie bringt auch das nötige Know-how mit, um die technischen Möglichkeiten der virtuellen Realität zu erkennen. „Das Projekt hat mich sofort gefesselt. Auch wenn es wirklich nicht immer ganz so leicht war, wie anfangs gedacht“, sagt Jenifer Horst mit einem Lächeln im Gesicht.

„Wir haben zwar schnell Partner gefunden, die uns bei den Inhalten unterstützten, aber nach und nach kamen die kleinen Schwierigkeiten.“ Baugenehmigungen für die „Stolpersteine“, Rutschfestigkeit, das Logodesign oder das Zusammenbringen aller Beteiligten und Erwartungen. Doch wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg – gesäumt mit inzwischen über 60 orangenen MDCC-Tapsen. Die App kommt gut an, „auch, wenn wir uns als Ziel gesetzt haben, dass die App noch aktiver und intensiver genutzt wird“, erklärt MDCC-Geschäftsführer Guido Nienhaus. Deshalb ist Stillstand für die beiden ein Fremdwort: „Es gibt viele Einfälle für neue Impulse. Wir wollen die Magdeburger stärker einbeziehen und die Funktion ,mein Magdeburg´ integrieren, sodass es neben den offiziellen Geschichten zu den Orten auch persönliche Geschichten gibt.

Auch die Scanfunktion soll mehr genutzt werden und wir wollen auch Postkarten und Bücher interaktiv erlebbar machen. Und natürlich wird es immer wieder neue Standorte geben“, verrät Jenifer Horst. Dass die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Kreativen hervorragend funktionieren kann, dafür ist die App ein gelungenes Beispiel. „Das ist gelebte Kooperation. Und wenn wir solche Chancen nutzen und nicht nur auf unsere Historie verweisen, sondern den Blick immer wieder in die Zukunft richten, dann werden wir auch Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2025“, da ist sich Nienhaus sicher.

MDCC, „Machdeburg - Die App“


Jennifer Horst, Guido Nienhaus