Seit 2014 lebt das Sudenburger Bier unter dem Dach des Magdeburger Getränkekombinats wieder auf. Binnen kurzer Zeit hat Ulf Steinforth die Traditionsmarke „Sudenburger Brauhaus“ neu etabliert.

Schon vor 135 Jahren hat sich die Sudenburger Brauerei in Magdeburg und Umgebung als Biermarke einen Namen gemacht. Kurz nach der Wende wurde die Brauerei allerdings komplett stillgelegt und die alten Fabrikhallen wurden abgerissen. Seit einigen Jahren lebt das Sudenburger Bier unter dem Dach des Magdeburger Getränkekombinats mit Geschäftsführer Ulf Steinforth nun jedoch wieder neu auf und wird mit der Fertigstellung der neuen modernen Brauerei in Sudenburg im Frühjahr 2017 auch wieder direkt in Magdeburg hergestellt.

„Man hat nur dann eine Chance, wenn ein Produkt für eine gewisse Einzigartigkeit steht“, erklärt Ulf Steinforth. Einzigartig sei zum Einen die Verpackung an sich. Abgefüllt werden die drei Biersorten Pils, Helles und Bock in braunen Maurerflaschen mit Bügelverschluss. Bei der Gestaltung der Etiketten habe sich Steinforth zwar an alten Vorlagen orientiert, neu und auffällig sind jedoch die Motive. Das Helle schmückt der Magdeburger Dom, umgeben von den Farben des Stadtwappens Rot und Grün. Vom Bockbier blickt ein Ziegenbock, das Helle ziert eine junge Dame. Neu als vierte Sorte ist das Rubin – geziert von einem Pferdekopf. So soll jede Sorte einen klaren Wiedererkennungswert haben, „sodass man immer ein Signet hat - ein Bild, das die Leute aus der Kiste oder dem Regal heraus sofort erkennen“, erklärt Steinforth.

Stimmen müssen neben der äußeren Erscheinung aber vor allem auch das, was in der Flasche steckt. „Es muss schmecken, man kauft kein Bier, das einem nicht schmeckt“, sagt der Brauereibesitzer. Zudem gehe das Unternehmen mit dem Thema Nachhaltigkeit sehr engagiert um. Mit dem Biertreber, der als Rückstand des Malzes beim Brauprozess entsteht, werden beispielsweise in einem Hofladen im Magdeburger Stadtteil Lemsdorf die Schweine gefüttert.

Erhältlich ist das Sudenburger Bier im Einzelhandel von Stendal in der Altmark bis Köthen im Süden Sachsen-Anhalts. „Aber da wir Direktvertrieb machen, sind wir auf Magdeburg und Umgebung fokussiert“, erklärt Steinforth, „da wollen wir uns erst einmal etablieren“. Punkten möchte das Sudenburger Brauhaus stattdessen mit Geschmack. „Wir kommen mit unseren Aktionen und der Bierqualität bei den Leuten gut an“, sagt der Unternehmer

Auch in renommierten Gaststätten sowie Biergärten der Elbestadt können sich die Besucher ein Sudenburger schmecken lassen. „Die Gastronomen haben festgestellt, dass sie dadurch mehr Bier absetzen – weil das Bier einfach gut schmeckt“, sagt Steinforth. Ein besonderes, urtümliches Geschmackserlebnis möchte die Brauerei zusätzlich mit einem Frischbier bieten. Verkauft wird es ausschließlich in der Gastronomie, da es nur eine gewisse Haltbarkeit habe. „Es ist naturtrüb, nicht filtriert, nicht pasteurisiert, und damit kriegen die Leute wieder diesen urtümlichen Biergeschmack“, erklärt der Magdeburger.

Aber auch die anderen Sudenburger Biersorten unterscheide der Geschmack von den Pendants industrieller Großkonzerne. „Industriell brauen ist etwas anderes, die haben ganz andere Zeiten für die Reifungs- und Gärungsprozesse“, erläutert Steinforth. „Bei uns steht klar als Präambel: gut 28 Tage braucht unser Bier, um durchzureifen. Kein Bier geht vor 28 Tagen vom Tank“, betont er. Sich so viel Zeit zu lassen, könne sich eine Großbrauerei mit Millionen von Hektolitern Bier in der heutigen Zeit nicht erlauben. Genau darin sehe Steinforth aber auch eine Chance für kleine Brauereien: „dass sie sagen, wir stellen Bier wieder mit einem Qualitätsanspruch her, mit einer geschmacklichen Vielfalt“, sagt er. So gebe es auch kleinste Brauereien, die nur für die Gastronomie Bier der besonderen Art brauen. Diesen Weg allein wolle das Sudenburger Brauhaus jedoch nicht einschlagen. „Wir haben klar gesagt, wir wollen in die Listung der großen Einzelhandelsketten und wollen ein Bier anbieten, was überall und jederzeit verfügbar ist“, erklärt Steinforth. Mit zusätzlichen Sondereditionen, oder auch dem „Frischbier“ auf Festivitäten, sollen aber auch Sorten angeboten werden, die sonst nirgends erhältlich sind. Dann kann man immer wahrhaftig sagen „und nach der Arbeit trinken wir das gute Sudenburger Bier!“.

Sudenburger Bier


Ulf Steinforth