Dem Leiter der Forschungsgruppe "Physikalisch-Chemische Grundlagen der Prozesstechnik" am Magdeburger Max-Planck-Institut, Prof. Andreas Seidel-Morgenstern, ist es besonders wichtig, Ingenieure auszubilden, die über sehr gute theoretische Kenntnisse verfügen, aber auch praktisch etwas umsetzen können. "Wir brauchen viele gute Ingenieure, um die Herausforderungen unserer Zeit anzugehen und zu bewältigen", so der Magdeburger Wissenschaftler.

Nach dem Studium der Verfahrenstechnik an der TH Leuna-Merseburg promovierte der aus Mittweida stammende Wissenschaftler an der Akademie der Wissenschaften in Berlin, verbrachte ein Jahr an der University of Tennessee in den USA, habilitierte an der TU Berlin und war für die Schering AG tätig.

1995 folgte Prof. Seidel-Morgenstern einem Ruf an die Otto-von-Guericke-Universität und übernahm den Lehrstuhl für Chemische Verfahrenstechnik der Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik. Seit 1998 trug er maßgeblich zum Aufbau und Erfolg des in der Landeshauptstadt neu gegründeten Max-Planck-Instituts bei. Als einer der Direktoren hatte er 2007 und 2008 das Rotationsamt des Geschäftsführenden Direktors inne.

Zu den Arbeitsgebieten von Prof. Seidel-Morgenstern gehört die Entwicklung neuartiger Verfahren zur effizienten Trennung sehr ähnlicher Moleküle. Dabei ist es ihm eine besondere Freude, in seinen beiden Arbeitsgruppen mit Wissenschaftlern und Doktoranden aus zurzeit 13 Ländern zusammenzuarbeiten. "Ein von der EU nach Magdeburg vergebenes Projekt verstärkt im Moment den Wissenschaftleraustausch weiter", erzählt der engagierte Professor. Er merkt an, dass das Max-Planck-Institut und die Universität hervorragende Möglichkeiten für seine Forschungsarbeiten bieten und dass Magdeburg in einigen Gebieten, wie zum Beispiel der Trennung von so genanten Enantiomeren, zur Weltspitze gehört.

Prof. Andreas Seidel-Morgenstern, der als Betreuungsprofessor eines Burger Gymnasiums bereits in der 8. und 9. Klasse Begeisterung für Physik, Chemie und Technik erwecken will, wünscht sich, dass auch die Politik noch mehr Engagement für die Wissenschaft zeigt. Wenn alle an einem Strang ziehen, könne die positive Entwicklung der Stadt in den kommenden Jahren erfolgreich fortgesetzt werden.

Prof. Dr.-Ing. Andreas Seidel-Morgenstern


Direktor am Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme Magdeburg, Leiter des Lehrstuhls für Chemische Verfahrenstechnik an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg