"Die Neurowissenschaften haben mich schon immer fasziniert, ich wollte die Mechanismen des Denkens und der Aufmerksamkeits-, Sprach- und Gedächtnisfunktionen erforschen", sagt Prof. Heinze, Direktor der Klinik für Neurologie an der Universität Magdeburg, der gleichzeitig auch Direktor der Abteilung Verhaltensneurologie des Magdeburger Leibniz-Instituts für Neurobiologie ist.

"Parallel zu meinem beruflichen Werdegang haben sich die Neurowissenschaften unglaublich weiter entwickelt und uns die methodischen und systemischen Hilfsmittel an die Hand gegeben, die uns Wissenschaftlern das Fenster ins Gehirn öffnen", erklärt Prof. Hans-Jochen Heinze voller Enthusiasmus.

Trotz des damals grau anmutenden Magdeburgs kam Heinze, der seinen medizinischen Werdegang in Hannover absolvierte und zwei Jahre zu Forschungszwecken an der University of California San Diego arbeitete, im Jahre 1993 nach Magdeburg, um die Leitung der Klinik für Neurologie zu übernehmen. "Im Laufe der Jahre erhielt ich bereits versprechende und erstklassige Rufe, unter anderem, als Direktor der Kognitiven Neurologie, Max -Planck-Institut Leipzig, als Direktor der Klinik für Neurologie der Universität Bonn und ins holländische Groningen.

Aber in Magdeburg waren die Bedingungen so erstklassig, dass ich Anfang 2005 weltweit der erste Neurologe war, der einen eigenen 7-Tesla Kernspintomographen zu Forschungszwecken gestellt bekam. Das war zu dieser Zeit wirklich eine Sensation", berichtet Heinze und fügt hinzu, dass er die vor Jahren begonnene Fokussierung der Universität auf die Neurowissenschaften und deren positive Evaluierung durch den Wissenschaftsrat als äußerst vorausschauend und zukunftsträchtig betrachtet.

"Hier kann ich klinisch und wissenschaftlich umsetzen, wovon ich schon immer geträumt habe", sagt er ehrlich und ergänzt, dass auch die Lebensqualität der Stadt enorm gestiegen sei und Magdeburg eine wahre Kulturstadt ist.

"Magdeburg und die Neurowissenschaften sind weltweit eine Assoziation", sagt er ohne Vermessenheit und erzählt von hoch qualifizierten und extrem motivierten Studierenden, die aufgrund des guten Rufes der Klinik und der Magdeburger Medizin-Ausbildung, in den Neurobereich drängen. "Das ist kein Wunder, denn Magdeburg schafft Karrieren und das wissen die jungen Leute" so der Vater von vier Kindern.

"Heute ist es wichtig, dass die Politik mehr Initiative ergreift, um Magdeburg noch attraktiver für Studenten zu machen. Unsere Stadt ist eine Universitätsstadt", sagt Heinze, der im Februar diesen Jahres vom Bundespräsidenten Köhler in den Wissenschaftsrat der Bundesregierung berufen wurde und bereits seit 2005 Mitglied des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft ist. "Durch meine Arbeit in diesen Gremien habe ich erlebt, dass Magdeburg wissenschaftlich für die Zukunft wirklich gut aufgestellt ist.

Das Deutsche Helmholtz- Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen in Magdeburg beispielsweise bietet uns die Möglichkeit hochbrisante und relevante Entwicklungen unserer Gesellschaft zu erforschen. Jetzt gilt es sich auch global zu positionieren".

Prof. Dr. Hans-Jochen Heinze


Direktor der Klinik für Neurologie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,
Direktor der Abteilung Verhaltensneurologie des Leibniz-Instituts für Neurobiologie (IfN),
Mitglied des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft,
Mitglied des Wissenschaftsrates der Bundesregierung,
Mitglied der Deutschen Akademie Naturforscher LEOPOLDINA,
Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW)