"Raumschiff Enterprise und Star Wars haben die Robotik ganz schön unter Druck gesetzt" sagt Dr. Norbert Elkmann, Geschäftsfeldleiter für Robotersysteme am Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF Magdeburg, lächelnd. Er selbst ist allerdings vorsichtig, wenn es darum geht, dass Roboter in naher Zukunft komplexe menschliche Aufgaben wie z.B. sämtliche Hausarbeiten übernehmen werden.

Der Robotikexperte ist für das größte Industrieprojekt des Fraunhofer- Instituts IFF verantwortlich, der Entwicklung von Kanalinspektionssystemen in Form einer Roboterflotte für den Abwasserkanal Emscher, dem aktuell größten Wasserbauvorhaben Europas.

"Roboter übernehmen momentan oftmals Aufgaben, die Menschen nicht gern machen, nicht oder nicht so gut können" so auch im Falle des Kanals. Die Roboter nehmen detaillierte Messungen in nichtbegehbaren Bereichen vor und reinigen den Kanal. Die Systeme sind einzigartig, das Frauenhofer-Institut ist hier der Konkurrenz weltweit Jahre voraus.

Der aus Wiesbaden stammende Wissenschaftler lebt bereits seit 16 Jahren in Magdeburg und hat den Schritt, in die Landeshauptstadt zu kommen, nie bereut. "Heute bin ich mit Stolz Magdeburger" berichtet der Forscher, der den Aufbau des Fraunhofer-Instituts, insbesondere den Bereich der Robotik, praktisch von Anfang an miterlebt und mitgestaltet hat. "Als 1998 die Abteilung Robotersysteme unter meiner Leitung gegründet wurde waren wir vier Leute, heute sind wir 25", erzählt der leidenschaftliche Wissenschaftler und betont dabei, dass Wissenschaft auch Arbeitsplätze schaffe.

"Bei dem in der Robotik höchstaktuellen Thema Mensch-Roboter-Interaktion und Sicherheit sind wir ebenfalls an vorderster Front gut dabei", so Norbert Elkmann. Bundesweit ist das Magdeburger Fraunhofer-Institut gut aufgestellt, so zählt die Roboterentwicklungsgruppe des Fraunhofer IFF zu den größten in ganz Deutschland. "Lego für Erwachsene", witzelt Norbert Elkmann, "aber mit höchster Professionalität. Wir sind thematisch innerhalb der Robotik nicht eingeschränkt, es muss das Geld für die Projekte akquiriert werde, dass ist uns in den letzten Jahren hervorragend gelungen".

Norbert Elkmann gesteht, dass er einerseits sein Hobby zum Beruf gemacht hat, andererseits seine Arbeit aber auch immer mit nach Hause nimmt. "Die besten Projektideen kommen zuhause oder im Zug bzw. Auto". Ihm ist leicht anzumerken, dass er seinen Job mit Begeisterung ausführt.

"Wir müssen natürlich auch für die Studenten attraktiv bleiben und so ist ein bisschen Konkurrenz unter den einzelnen Forschungsinstituten in Magdeburg ganz förderlich", doch auch Kooperationen und Vernetzungen mit anderen Instituten oder der Universität seien in Magdeburg problemlos möglich, meint Norbert Elkmann. "Magdeburg ist auf dem besten Weg zu einem ernstzunehmenden Wissenschaftsstandort zu werden, die Weichen sind gestellt und die Robotik ist ja sowieso immer "sexy"" ,sagt der Magdeburger Roboterentwickler.

Dr. -techn. Norbert Elkmann


Geschäftsfeldleiter für Robotersysteme am Frauenhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF Magdeburg