"Jeder Forscher möchte einen Nutzen hervorbringen, aber die Wenigsten gründen ein Unternehmen und bringen ihre Forschung in die Form eines Produktes". Ganz anders Prof. Siegfried Ansorge und Dr. Michael Täger, beide Geschäftsführer des innovativen biopharmazeutischen Unternehmens IMTM, welches sich bereits seit 1996 auf die Entwicklung und Vermarktung neuartiger Medikamente und Therapiemöglichkeiten für weit verbreitete chronisch-entzündliche Krankheiten spezialisiert hat. "Wir entwickeln momentan Medikamente beispielsweise gegen Allergien, Asthma, Rheuma, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen und Akne. Ein Mittel gegen Schuppenflechte wird derzeitig bereits klinisch getestet", so Ansorge, der in Halle aufgewachsen ist und dort Chemie studierte. Seit 1979 ist er in Magdeburg und wurde vier Jahre später zum Professor für Immunologie an die Universität berufen.

"Unser Unternehmen stützt sich auf unsere langjährigen Erfahrungen in den Spezialbereichen der Inneren Medizin und der Immunologie", sagt Täger, der als geborener Magdeburger, in seiner Heimatstadt Medizin studierte und 15 Jahre im Bereich der Inneren Medizin und Immunologie tätig war. "Eine chronisch-entzündliche Erkrankung ist grob gesehen eine Überreaktion unseres Immunsystems. Unsere Forschung versucht durch gezielte Beeinflussung von bestimmten Enzymen diesen immunologischen Überschuss wieder in normale Bahnen zu lenken", versucht Täger zu erklären und ergänzt, dass die Zahl der Allergiker in Deutschland dramatisch zugenommen habe und unter anderem Umweltfaktoren und der Lebensstil unserer Gesellschaft dazu bei getragen haben. Prof. Ansorge, der seit 30 Jahren leidenschaftlicher Hobby-Imker ist, rät zu einer bewussten Ernährung, um das Immunsystem zu stärken. "Wenn jeder von uns regelmäßig und von klein auf Honig aus der Region essen würde, wäre unser Immunsystem gegen hiesige Pollen besser aufgestellt", erzählt der Chemiker und ergänzt, dass es eigentlich noch unzählige Möglichkeiten gäbe das Immunsystem zu stärken und zu schützen.

Die Entwicklung der Stadt Magdeburg haben beide Wissenschaftler als sehr positiv und produktiv empfunden. "Ich war lange Zeit kein richtiger Freund der Stadt, aber heute hat sich meine Meinung sehr geändert. Ich bin mittlerweile überaus froh, wenn ich von langen Reisen zurück in meine Heimatstadt komme. Hier kann ich mich einfach am besten erholen", verrät Michael Täger, der vor allem die kurzen Wege und die effektive Infrastruktur der Stadt schätzt. Magdeburg habe zudem, aufgrund seiner vielen unterschiedlichen architektonischen Bauwerke, einen positiven Attraktionscharakter.

Prof. Ansorge dagegen gesteht, dass er aufgrund seiner Herkunft, Magdeburg oft mit Halle vergleicht und "Dass die Magdeburger Universität in den vergangenen Jahren gut aufgeholt hat und sogar am Überholen ist". Dies sei bemerkens- und betonenswert, so Ansorge. Auch die Stadtentwicklung beeindruckt ihn. "In den vergangenen 20 Jahren hat die Domstadt sehr an Attraktivität gewonnen und besonders das Kleinod an der Elbe gefällt mir", erzählt der Professor.

"Inzwischen hat sich Magdeburg einen Namen gemacht und dieser Ruf wird sich in den nächsten Jahren weiter ausbauen", prophezeit Täger und kommt noch einmal auf die Universitätsstrukturen der Uniklinik zu sprechen. "In Deutschland ist zu beobachten, dass die universitären Strukturen immer mehr verkrusten, dabei ist Magdeburg eine große Ausnahme. Die Universität hat sich seit ihrem Zusammenschluss hervorragend entwickelt und die Flexibilität sowie die offene und gute Kommunikation unter den einzelnen Fachbereichen zeichnet die junge Otto-von-Guericke-Universität aus", erklärt Dr. Täger, der selbst in der Lehre tätig war und sich auch dafür einsetzt, dass wirtschaftliche Aspekte des Handels in der Medizin-Ausbildung berücksichtigt werden. "Denn nur so sind die Grundlagen für erfolgreiche Ausgründungen aus der Universität gegeben", sagt Dr. Täger, der zur Entspannung gern eine Partie Schach spielt.

"Insgesamt hat Magdeburg die besten Voraussetzungen, um weiterhin voranzukommen. Die vorhandenen Strukturen müssen nur richtig und effektiv genutzt werden", sagen beide unisono.

Prof. Dr. Siegfried Ansorge
Dr. Michael Täger


Geschäftsführer der IMTM GmbH