Volker Lüderitz ist ein wahrer Sohn der Natur. An der Elbe, im ländlichen Randau aufgewachsen, faszinierten ihn schon als Kind die Vielfalt und Lebendigkeit der Auen rund um Magdeburg. So studierte er Biologie an der Humboldt-Universität zu Berlin, war dann drei Jahre in der Industrie tätig und lehrt seit 1993 als Professor für Hydrobiologie und Gewässerökologie an der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH). "Für mich lag es auf der Hand, dass ich in meiner Heimatregion arbeiten möchte, schließlich habe ich hier die Gewässerlandschaft und damit mein Arbeitsfeld gleich vor der Haustür", so Lüderitz, der 2003 auch das Amt des Dekans für den Fachbereich Wasser- und Kreislaufwirtschaft übernahm.

"Unser Studiengang Wasserwirtschaft ist bundesweit einzigartig, da die einzelnen Schwerpunktbereiche von Spezialisten gelehrt werden und die Dozenten nicht, wie an anderen Hochschulen, für mehrere Fachrichtungen gleichzeitig verantwortlich sind", erklärt der Wissenschaftler.

Der Ökologieexperte widmet sich im Rahmen seiner Forschung schwerpunktmäßig der Gewässerrenaturierung sowie der naturnahen Wasserreinigung und ist neben seiner Hochschultätigkeit seit 1998 auch ehrenamtlicher Vorsitzender des BUND Sachsen-Anhalt. Das neueste Fachbuch, das er mit Kollegen soeben herausgegeben hat, handelt von der Ökologie und Sanierung der Flussaltwässer - vor allem auch der im Magdeburger Raum.

"Der Erhalt und die Verbesserung der natürlichen Lebensgrundlagen sind Ziel meiner Arbeit in Lehre, Forschung und auch in der Umweltpolitik. Die verschiedenen Tätigkeitsfelder ergänzen sich dabei durchaus", erklärt der Biologe, der in seiner knappen Freizeit ökologischen Gartenbau betreibt und gern auch mal frisches Obst und Gemüse mit in seinen Fachbereich bringt.

Dass die Magdeburger die Elbe mittlerweile in einem besseren Zustand als vor 20 Jahren erleben können, findet auch Lüderitz wunderbar. "Die Landschaften an der Elbe wurden zudem durch Schutzgebiete wie das Biosphärenreservat aufgewertet und auch der Elberadweg ist eine gute Sache". Dennoch müsse der weitere Umgang mit der Elbe wissenschaftlich geplant und ein Ausbau verhindert werden, sagt der Umweltexperte.

"Magdeburg soll sich als grüne Stadt mit starkem Wissenschaftssektor in den Köpfen der Menschen einprägen und vor allem junge Leute auch aus anderen Bundesländern ansprechen", so wünscht es sich der Biologe für die Zukunft.

Prof. Dr. Volker Lüderitz


Professor an der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH), Dekan des Fachbereiches Wasserwirtschaft