"Wenn die Magdeburger sich erst einmal etwas vorgenommen haben, hat es bei der Realisierung auch Hand und Fuß" erzählt Prof. Marcell Heim aus seinem Erfahrungsschatz und fügt hinzu, dass die Einwohner der Elbestadt viel zu bescheiden seien.

Der Leiter der Magdeburger UNI-Blutbank, wurde in Frankfurt am Main geboren, machte in Österreich Abitur, studierte und promovierte in München und lehrte zuletzt an der Medizinischen Fakultät der Universität München. "Nach der Wende wollten meine Frau und ich etwas vollkommen Neues machen" und so kam Heim 1993 samt Familie nach Magdeburg, um zunächst die kommissarische Leitung des Instituts für Transfusionsmedizin zu übernehmen. Ein Jahr später folgte die Berufung zum Universitätsprofessor.

Durch eine Knochenmarkspender-Suchaktion wurde Marcell Heim schnell deutschlandweit bekannt. Um das Leben eines kleinen Jungen zu retten, mobilisierte er 21 000 Menschen zur Abnahme einer Blutprobe und so wurde auch die erste Knochenmarkspendedatei in Ostdeutschland geboren. "Diese Aktion ist, wegen der schnellen Auswertung aller Proben, auch heute noch die größte Stammzellspendeaktion weltweit" erzählt Prof. Heim und berichtet davon, dass er nach dieser Aktion zwei Millionen DM Schulden bei 56 Laboren in ganz Europa hatte und diese dann mit der Hilfe von vielen Unterstützern wie beispielsweise dem Startenor Jose Carreras bewältigen konnte.

Neben seiner klinischen Tätigkeit beschäftigt sich Prof. Heim heute wissenschaftlich mit Blutplasmapräparaten für die Therapie von Gerinnungsstörungen sowie zur Vermeidung von Thrombosen und kümmert sich als Transfusionsverantwortlicher des Klinikums um einen rationalen Einsatz von Blutpräparaten - nicht erst seitdem das Blutspendeaufkommen immer geringer wird.

Zudem engagiert er sich, gemeinsam mit seiner Frau, sehr aktiv in verschiedenen Vereinen, wie beispielsweise im selbst gegründeten Blutspendeverein oder im Theaterförderverein.
"Wir würden immer wieder nach Magdeburg kommen, denn hier fühlen wir uns auf- und angenommen" erzählt Prof. Heim überzeugt und verrät, dass er gern auch für Studenten auf der Gitarre Flamenco gespielt hat und leidenschaftlich für Familie und Gäste kocht.

"Magdeburg hat gute Chancen zu einer Metropole zu werden" sagt Prof. Heim, der wahrscheinlich auch dann noch mit seiner roten Citroën Ente durch Magdeburg fahren wird.