"Als ich das erste Mal nach Magdeburg kam, tränten meine Augen wegen der schlechten Luft", verrät der geborene Südtiroler seine erste Erinnerung an die Stadt. Trotzdem kam Prof. Malfertheiner, der in Bologna Medizin studiert hat und nach einem Forschungsaufenthalt in Amerika, zuletzt in Bonn Professor war, 1995 in das noch graue Magdeburg. "Ich hätte gleichzeitig auch einen Ruf nach Innsbruck oder später in Stockholm annehmen können, aber dort hätte ich nicht die gleichen Möglichkeiten gehabt wie in Magdeburg", erzählt Malfertheiner, der es besonders schätzt, dass er am Universitätsklinikum sowohl Patienten behandeln, als auch Lehre und Forschung betreiben kann. "Magdeburg lag 1995 einfach im interessanteren Teil Deutschlands und ich hatte bereits damals das Gefühl, dass viel Potenzial in dieser Region steckt", so der Mediziner.

Heute beschäftigt sich der Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie schwerpunktmäßig mit Magenkrankheiten und der Zunahme von Leberkrebserkrankungen, welche unter anderem durch eine Entzündung der Leber entstehen können. "Dazu erforschten wir neue Therapiemöglichkeiten und Früherkennungsmethoden, um diesen Krankheiten vorzubeugen. So beispielsweise durch eine Impfung gegen H. pylori-Infektion, die sich gerade in der klinischen Erprobung befindet", erklärt der Universitätsprofessor.

Zudem gehörte Prof. Malfertheiner weltweit zu den ersten Wissenschaftlern, die die These ernst nahmen, dass das Bakterium Helicobacter pylori die Hauptursache für das Entstehen von Magengeschwüren und Gastritis ist. So gründete er bereits in den 80er Jahren die in Europa erste Forschungsgruppe zu diesem Thema.

"Ich liebe die Weite der Stadt und die Auenlandschaften in Magdeburg. Das flache Land beruhigt mich", erzählt der Arzt, der in seiner Jugend Skirennen gefahren ist und gern bei Musik von Simply Red entspannt. "Auf Konferenzen in der ganzen Welt beginne ich immer mit einem Bild von Magdeburg", sagt er und fühlt sich auch als Botschafter für die Stadt. "Fachleute kennen unsere Elbestadt mittlerweile sehr gut", berichtet der Professor stolz und räumt Magdeburg, trotz allgegenwärtiger schwerer finanzieller Zeiten, positive Entwicklungschancen ein.

"Langfristig gesehen hat Magdeburg einen gefestigten Stand auf der Landkarte der Wissenschaften".

Prof. Dr. Peter Malfertheiner


Professor an der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guerike-Universität Magdeburg, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie