"Lack ist Oberfläche und Oberfläche ist überall", sagt Peters und lacht. Der ehemalige Direktor des Magdeburger Institutes für Lacke und Farben wurde im März 2009 in den Ruhestand verabschiedet, kann seinem Institut aber nicht vollkommen fern bleiben und kommt weiterhin mindestens einmal in der Woche in sein altes Büro.

"Nach der Wende gründeten wir aus dem Konkurs des alten Kombinatsforschungsbetriebes die erste privatisierte Forschungseinrichtung in Sachsen-Anhalt", erzählt Peters, der in Merseburg Chemie studierte und in Potsdam promoviert hat. "Das enorme Fach- und Detailwissen im Bereich der Farben und Lacke, welches bereits zu DDR-Zeiten bestand, wollten wir einfach nicht versickern lassen".

Das Institut für Lacke und Farben sowie die angeschlossene unabhängige Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft Lacke und Farben mbH entwickeln heute Beschichtungen, die nicht nur Schutz bieten und dekorativ aussehen. Neue Beschichtungen müssen Zusatzfunktionen haben. So werden hier beispielsweise kratzfeste, UV-härtende Lacke, schmutzabweisende Lacke oder dämmschichtbildende Feuerschutzlacke entwickelt. "Unser Institut arbeitet für die Industrie, betreibt also Industrieforschung, weswegen wir auch sehr breit aufgestellt sind und mittlerweile auch international, beispielsweise in Japan, Mexiko oder Brasilien, agieren", erklärt Peters, der ein besonderes Anliegen vertritt.

"Als Landessprecher des Verbandes Innovativer Unternehmen setze ich mich vor allem für die Sicherung und Stärkung der Industrieforschung, speziell in den neuen Bundesländern ein", sagt der Chemiker und ergänzt, dass ohne die Arbeit des Verbandes wohl kaum noch Industrieforschung im Osten bestehen würde. "Wir betreiben praxisnahe Forschung, die eine direkte Umsetzung ermöglicht. Das ist Innovation im eigentlichen Sinne und muss auch weiterhin gefördert werden", sagt Peters überzeugt.

Ein starkes emotionales Band verbindet ihn auch mit seiner Geburtsstadt. "Wir wollten hier etwas aufbauen und auch heute möchte ich mich noch für meine Region stark machen" und Peters ergänzt, dass er sehr stolz auf die Stadtentwicklung ist. "Magdeburg war früher die Lackhochburg Deutschlands und ich werde, gemeinsam mit meinen zwei Nachfolgern und allen Mitarbeitern, auch weiterhin für den guten Ruf Magdeburgs als Standort der Lackforschung einstehen".

Dr. Hans Günter Peters


Institut für Lacke und Farben e.V.
Landessprecher Sachsen-Anhalt des Verbandes Innovativer Unternehmen e.V.