"Damit Magdeburg langfristig erfolgreich sein kann und wir unsere qualifizierten Nachwuchskräfte an die Stadt binden können, müssen wir uns darum bemühen, wieder mehr Industrie in der Region anzusiedeln", so Dr. Georg Rose, Professor für Medizinische Telematik und Medizintechnik an der Fakultät für Elektro- und Informationstechnik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Dem Ruf auf den neu eingerichteten Lehrstuhl folgte er Ende 2005, nachdem er 10 Jahre in der industriellen Forschung bei Philips in Aachen tätig war. So kam der in Oberschlesien geborene und in Düsseldorf aufgewachsene Physiker samt Familie in die Elbestadt. "Ich muss zugeben, es war die spannende Aufgabe, die Medizintechnik an der hiesigen Universität gestalten zu können, die mich nach Magdeburg gelockt hat - der Stadt musste meine Familie und ich erst eine Chance geben", verrät der Professor, der sich besonders für eine intensive Kooperation der Ingenieurwissenschaften mit der Medizin und dem Leibniz-Institut für Neurobiologie sowie mit Industrieunternehmen einsetzt.

"Die Medizintechnik will einen Beitrag dazu leisten, damit die Magdeburger Neurowissenschaften im Rahmen der Exzellenz-Initiative der Bundesregierung in 2011 erfolgreich sein werden", erzählt der engagierte Wissenschaftler, der bereits ein halbes Jahr nach seinem Einstand in Magdeburg, einen großen Workshop für alle lokalen Player im Bereich Medizintechnik organisierte. "Ich wollte möglichst alle Kollegen zusammenbringen und kennen lernen, damit unsere Arbeit besser ineinander greifen kann". Das funktioniert mittlerweile sehr gut und auch die Politik unterstützt zunehmend diesen zukunftsträchtigen Forschungs- und Industriebereich. Momentan arbeitet der Wissenschaftler unter anderem am Aufbau einer Telemedizininfrastruktur, um die medizinische Versorgung von Schlaganfallpatienten zu verbessern bzw. an der Entwicklung von Spezialinstrumenten für minimalinvasive Operationen.

"Wir sind in Magdeburg angekommen und genießen vor allem die vielfältige Kulturlandschaft der Landeshauptstadt, die sich übrigens sehr wohl mit der anderer großer Städte messen kann", so der Physiker, der sich an das amerikanische Flair der Magdeburger Einkaufszentren erst gewöhnen musste. Auch der Domplatz sowie die Elblandschaft haben in den vergangenen Jahren enorm an Attraktivität gewonnen, und so langsam wachsen dem Düsseldorfer die Elbestadt und vor allem die Universität ans Herz.
"Um auch weiter interessant zu bleiben, dürfen wir uns nicht auf Standardangebote beschränken. Wir bieten im Bereich Medizintechnik sehr interessante Lehrangebote, u.a. einen Austausch mit der Schottischen Universität in Edinburgh, die Mitarbeit in innovativen Forschungsprojekten sowie Kooperationen mit den "Global Playern" des Industriezweiges an. Dadurch erhalten unsere Absolventen optimale Voraussetzungen für ihre berufliche Karriere", berichtet Georg Rose zufrieden.