"In Magdeburg sind die Kompetenzen im Neurobereich wunderbar komprimiert. Alles ist zentral gelegen und so haben wir mit unseren Patienten keine langen Wege zurückzulegen. Außerdem genießen wir in Magdeburg einfach perfekte Kooperationsbedingungen", schwärmt PD Dr. Michael Görtler von den Standortvorteilen der Magdeburger Universitätsklinik. Der geborene Würzburger, der jahrelang in Ulm gearbeitet hat, kam 1994 in die Landeshauptstadt, um hier den Bereich der Neurowissenschaften aufzubauen, der sich mit Durchblutungsstörungen und damit mit Erkrankungen wie dem Schlaganfall, befasst.

"Diese Aufgabe war sehr reizvoll, weil ich einerseits in die Betreuung und Behandlung von Patienten eingebunden bin, anderseits aber auch wissenschaftlich arbeiten kann". Heute ist es dem Magdeburger Mediziner gelungen die Patientenversorgung zusammen mit dem Wissenschaftsbereich zu einer schlagkräftigen Einheit zu verbinden. So arbeitet Dr. Görtler derzeitig, zusammen mit weiteren Wissenschaftlern der Otto-von-Guericke-Universität, an der Entwicklung neuer Schlaganfalltherapien auf der Grundlage multimodaler Bildgebung in der Akutphase der Erkrankung und erforscht die Ursachen von Durchblutungsstörungen des Gehirns, die zu einem langsam fortschreitenden Gedächtnisverlust führen. Dabei bedient sich der Magdeburger Wissenschaftler auch eines Modellprojekts namens TASC, welches es ermöglicht Patienten mit Schlaganfällen und Durchblutungsstörungen des Gehirns über große Distanzen hinweg telemedizinisch zu untersuchen, die zugrunde liegenden Erkrankungen zu diagnostizieren und die Behandlung zu unterstützen. "Momentan sind insgesamt fünf Kliniken des Landes telemedizinisch mit dem Universitätsklinikum in Magdeburg verbunden und wir können so auch die Versorgung von Schlaganfällen und Hirndurchblutungsstörungen in den ländlichen Gebieten verbessern", erklärt der Neurowissenschaftler und unterstreicht die gute Zusammenarbeit der unterschiedlichen Lehrstühle und Fakultäten.

Neben seiner Tätigkeit als leitender Oberarzt der Spezialstation Stroke Unit, sowie als Leiter der Sektion Neurovaskuläre Erkrankungen, betreut der motivierte Arzt auch Studenten und Doktoranden. "Es ist mir eine große Freude mit jungen engagierten Menschen zusammen zuarbeiten, deren oft neue Sicht- und Herangehensweise an Probleme zu erfahren und mich darüber auszutauschen. Das gibt mir viel Energie", so der Mediziner, der zur Entspannung seine Freizeit am liebsten mit seiner Familie bei sportlicher Aktivität verbringt, im Winter besonders gern beim Skifahren.

"Wenn es Magdeburg weiterhin gelingt, die gegebenen Kompetenzen in der Neurowissenschaft zu fördern und diese auch interdisziplinär mit anderen Fachrichtungen verbindet, wird die Stadt ihre bereits hervorragende Stellung in den Neurowissenschaften weiter ausbauen und Wissenschaftler anziehen, die auch bleiben wollen."

PD Dr. Michael Görtler


Oberarzt der Spezialstation Stroke Unit, Leiter der Sektion Neurovaskuläre Erkrankungen der Universitätsklinik Magdeburg