"Der Magdeburger Halbkugel-Versuch ist interessanterweise fast weltweit bekannt", erzählt der Professor für Organische Chemie und Geschäftsführer der MOLISA GmbH, Dieter Schinzer, der oft sowohl deutschlandweit als auch international unterwegs ist.

In Hessen geboren, studierte Schinzer in Marburg Chemie und promovierte in Bonn. Im Anschluss arbeitete er als Humboldt-Stipendiat an der University of California, Berkeley, USA und kam im Jahr 1997 nach Magdeburg, um hier am Neuaufbau des Chemischen Instituts beteiligt zu sein. "Heute ist die Chemie in die Ingenieurwissenschaften eingegliedert, das bietet uns zahlreiche Möglichkeiten und diese Konstellation ist deutschlandweit übrigens einmalig", erzählt der Professor, der gerade in der Verbindung von Ingenieurwissenschaften und Grundlagenforschung große Potenziale für Innovationen sieht. "Unsere Labore können weltweit mit anderen konkurrieren", berichtet er stolz und erzählt von einem Molekül namens Epothilon, welches als Wirkstoff gegen Krebs eingesetzt wird und dessen Synthese ihm vor einigen Jahren gelungen ist und weltweites Aufsehen erregte.

"Meinen Studenten sage ich immer, wir müssen vom Molekül zum Produkt gelangen". Diesen Leitsatz hat Prof. Schinzer im Jahre 2002 wahr gemacht und zusammen mit Prof. Dr. Leopold Flohé das Unternehmen MOLISA gegründet, dessen Ziel es ist pharmazeutische Wirkstoffe insbesondere zur Behandlung von Infektions-, Entzündungs- und Tumorkrankheiten zu finden und zu entwickeln. "Unsere Firma ist eine Mischung aus chemisch-pharmazeutischen Serviceleistungen und eigenen Forschungs- und Entwicklungsprojekten", erklärt der Chemiker und fügt hinzu, dass MOLISA mittlerweile auf Wachstumskurs sei und sehr gute Kooperationen mit dem hiesigen Max-Planck-Institut, sowie internationale EU-Projekte unter anderem mit Bayer bestehen.

"Magdeburg ist auf jeden Fall ein interessanter Wissenschaftsstandort und kann sich auch mit anderen messen" und der Wissenschaftler ergänzt, dass vor allem die gute Infrastruktur und die modernen Laborflächen Kooperationspartner in die Stadt locken. "Die Stadt ist für die Zukunft gut gerüstet", sagt Prof. Schinzer entschlossen.