"Das Angebot aus Magdeburg war einfach nicht abzulehnen", erklärt der in Oberhausen geborene Radiologe und schwärmt von den guten Möglichkeiten, die ihm an der Universitätsklinik geboten werden, um sein Fachgebiet professionell auszubauen und zu vertiefen. "In Magdeburg sind wir auch als diagnostische Radiologen intensiv therapeutisch tätig und benutzen die Bilder aus der Krankheitserkennung für mikrotherapeutische Eingriffe", erläutert Ricke, der in Düsseldorf Medizin studierte und bis 2006 an der Berliner Charité tätig war. So wurde beispielsweise der weltweit erste onkologische Eingriff am offenen Hochfeld-Kernspintomographen in Magdeburg durchgeführt und die Entwicklungen auf diesem Gebiet gehen mit großen Schritten voran.

"Ich habe keine Sekunde bereut 2006 nach Magdeburg gekommen zu sein und ich bin auch nicht mehr alleine. Mittlerweile sind 18 Ärzte, darunter viele frühere Doktoranden aus der Charité Berlin, mit mir hier", erzählt Prof. Ricke und bemerkt, dass diese Fachkräfte nach Magdeburg gekommen sind, "Weil man hier richtig etwas auf die Beine stellen kann" und die Entwicklungsmöglichkeiten einfach ideal seien. So arbeitet Prof. Ricke mit seinem Forschungsteam momentan auch an der klinischen Erprobung völlig neuer Therapiemöglichkeiten aus der Kombination der Mikrotherapie mit der Einnahme von Krebsmedikamenten in Tablettenform. Diese Forschung wird intensiv von der Pharmaindustrie unterstützt. "Das ist derzeit weltweit einzigartig", berichtet der Wissenschaftler, der eine klare Vision davon hat, wie es in den nächsten drei bis fünf Jahren mit seiner Klinik weiter gehen soll. "Ich möchte unsere Forschung in Magdeburg noch weiter ausbauen. Das werde ich nicht so schnell aufgeben", sagt er und erzählt von seinen beiden kleinen Söhnen, mit denen er in seiner Freizeit gern segeln geht.

Für die Zukunft der Stadt hat Ricke genaue Vorstellungen, "Magdeburg muss noch offensiver überregionale und internationale Kooperationen fördern und sich richtig global positionieren. Diese Stadt muss sich nicht verstecken".