Ansatz des Fraunhofer-Institutes ist es, der Industrie ein Partner zu sein, der immer einen Schritt voraus ist und der Lösungen entwickelt, die den Unternehmen helfen, wettbewerbsfähig zu bleiben. Um dieses ambitionierte Ziel umzusetzen, forschen und arbeiten am Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und automatisierung IFF hervorragend ausgebildete Ingenieure, Wissenschaftler und Fachleute. Einer dieser wissenschaftlichen Mitarbeiter ist Eyk Flechtner, und das seit 1995.
Der Magdeburger hat die permanente Entwicklung und Modernisierung des Institutes nahezu von Anfang an - Fraunhofer ist seit 1992 in der Elbestadt - begleitet und mit vorangetrieben. Eyk Flechtner spricht von einem „enormen Transformationsprozess“, den die Forschungseinrichtung in den vergangenen 30 Jahren durchlaufen hat. Er kennt das Institut noch als wissenschaftliche Hilfskraft aus seiner Zeit an der Uni Magdeburg, wo er Produktions- und Fertigungstechnik studiert hat: „Das war für mich eine sehr spannende Zeit. Und seitdem bin ich hier einfach nicht mehr weggekommen.“
Das Fraunhofer-Institut startete mit einer kleinen Gruppe in Buckau, dann bezogen die Mitarbeitenden Büroflächen in der Elbstraße und 1998 kam der erste Neubau in der Sandtorstraße. Mit der neuen Forschungs- und Demonstrationsfabrik an der Elbe ging es weiter. Eyk Flechtner, der sich inzwischen auf dem Gebiet der Prozess- und Fabrikplanung spezialisiert hatte, bekam die Aufgabe, die Elbfabrik zu konzipieren. „Das war eine große Herausforderung für mich, hier habe ich meine grauen Haare bekommen“, berichtet der Ingenieur schmunzelnd.
2006 wurde der erste Gebäudeabschnitt mit dem Elbedome, einem Laserprojektionssystem von 16m Durchmesser, eröffnet. Dieser wurde 2018 mit 25 Hochleistungsbeamern technisch aufgerüstet, um auch den Fußboden in die Projektion vollständig einbeziehen zu können. Ein Paukenschlag auf dem Gebiet und ein großer Schritt, dem Erleben virtueller Welten näher zu kommen. Flechtner: „Wir haben frühzeitig erkannt, wohin die Entwicklung geht und wie wir uns ausrichten müssen. Dazu fehlte damals noch die Hardware-Basis für alles, was Virtual Reality und Digitalisierung betrifft.“ Das Institut hat sich kontinuierlich weiterentwickelt und präsentiert sich heute modern und zukunftsfähig. Im September 2023 wurde im Wissenschaftshafen mit dem zweiten Gebäudeabschnitt die heutige „Elbfabrik“ als gesamter Gebäudekomplex eröffnet: Die Fabrik der Zukunft ist Wirklichkeit geworden. Bei der Entwicklung des Fraunhofer-Institutes in Magdeburg kann man ohne Zweifel von Transformation im großen Stil sprechen.
„In der Wissenschaftsfabrik können wir nun gemeinsam mit unseren Partnern an Lösungen für die Produktion von morgen forschen.“ Der Elbedome als Virtual-Reality-Center in der Elbfabrik, ist eines der wichtigsten Zentren dieser Art in Europa. „Auf jeden Fall gibt es eine solche Forschungsstätte mit dieser Ausstattung nur einmal in der EU“, hebt Eyk Flechtner nicht ohne Stolz hervor. Ein Alleinstellungsmerkmal für die Landeshauptstadt! Für den Wissenschaftsingenieur „hat es sich auf jeden Fall gelohnt, hier geblieben zu sein, die Entwicklung voranzutreiben und das Leben und Wohnen in Magdeburg mit Frau und Töchtern zu genießen“. Diese Entscheidung haben er und seine Familie keinen Tag bereut.
Magdeburg liegt nahezu in der Mitte Deutschlands, was sich für Eyk Flechtners Aufgabengebiet als ideal erweist. Die Prozess- und Fabrikplanung sowohl in Bestandsobjekten, als auch für Neubauten führen ihn durch die ganze Bundesrepublik. Inzwischen hat der engagierte Mitarbeiter des Fraunhofer-Institutes 75 Industrieprojekte über verschiedene Laufzeiten betreut. Nicht nur Grundlagenforschung zu betreiben, sondern dicht an der Industrie zu sein, immer wieder neue Felder zu bearbeiten und mit den jeweiligen Teams zu interagieren, um gemeinsam Lösungen umzusetzen, das macht für ihn den Reiz aus.
Wohin sich Magdeburg entwickeln wird? Es gibt viele Studierende aus der ganzen Welt und auch Wissenschaftler, die hier forschen. „Magdeburg hat eine Transformation auch in der Richtung erreicht, dass die Wissenschaft in der Gesellschaft einen höheren Stellenwert bekommen hat. Und auch die Ansiedlung von Intel wird prägend sein und für Magdeburgs Entwicklung einen weiteren Schub geben“ ist sich Eyk Flechtner sicher.
Foto: (c) Stadtmarketing Magdeburg