„Wenn man etwas erreichen will im Leben, muss man die Chancen nutzen und dort hingehen, wo sie sich bieten. Für mich war das Magdeburg.“
Henner Dörnenburg, Chef der Magdeburger Ematik GmbH, kommt ursprünglich aus Trier: Einser-Abitur, als Flugzeugpilot und Elektrotechnikingenieur zwei Abschlüsse in der Tasche, einen Job bei der Lufthansa aufgegeben und seine Heimatstadt in der Weinregion Mosel für ein Leben in Magdeburg an der Elbe getauscht. Das war vor mehr als 30 Jahren. Ob er das jemals bereut habe? „Nein, auch, wenn meine Ankunft im Jahr 1994 ein kleiner Schock für mich war: Eine unfertige Autobahn, graue Häuser und von Braunkohlenheizungen geschwängerte Luft. Heute ist Magdeburg mein Zuhause. Alles, was mir wichtig ist, finde ich in Magdeburg. Die Stadt entwickelt sich ständig weiter und nutzt ihre Potenziale wie aktuell die Ansiedlung von Intel.“
Gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Veränderungen haben in der Zeit des politischen Umbruchs Anfang der 90er Jahre für viele Menschen in Deutschland Chancen für Neues eröffnet. Es hieß, Herausforderungen anzunehmen, in den Ring zu steigen und ins Rennen zu gehen. Wer sich einer solchen Aufgabe stellen wollte, brauchte Wissen, Mut, Offenheit für Unbekanntes und Kreativität.
Zu diesen Menschen gehörte Henner Dörnenburg, der Anfang der 90er Jahre Assistent der Geschäftsführung der Salzgitter Maschinenbau AG (SMAG) war und 1994 gefragt wurde, ob er mit nach Magdeburg kommen würde, um dort die damals anstehende Privatisierung der SKET Schwermaschinenbau Magdeburg GmbH assistierend zu begleiten. „Ich habe nicht lange überlegt und Ja gesagt“, so Dörnenburg rückblickend. Bis zu dem Schritt der Privatisierung durchlebte das namhafte Kombinat, dem zahlreiche Maschinenbaubetriebe mit mehreren Zehntausend Beschäftigten angehörten, nach der Wende unruhige Zeiten, doch auch hoffnungsvolle Entwicklungen, zu denen 1991 die Gründung der Ematik GmbH gehörte. Sie sollte die gesamte Automatisierung, für die 5000 Mitarbeiter zur Verfügung standen, für das SKET übernehmen.
Doch es kam anders: Die Entwicklung auf dem Weg zur Privatisierung, bei der Treuhand und Geldgeber-Firmen keine gute Rolle gespielt haben, ließ schnell erkennen, dass man strukturelle Veränderungen vornehmen muss: So wurde die Ematik GmbH eine 100prozentige Tochter von SKET. „Bei der Suche nach einem Geschäftsführer fiel das Augenmerk auf mich, da ich Elektrotechnik studiert habe. Und auch hier habe ich wieder Ja gesagt, ohne eine Ahnung zu haben, was mich erwartet“, so der heutige Ematik-Chef. „Ich hatte 15 Mitarbeiter - hervorragende Kollegen, die aus der SKET-Forschung kamen - und das war mein Faustpfand und der Beginn einer erfolgreichen Entwicklung.“
Dass das Unternehmen heute so dasteht, erforderte umfangreiche Veränderungen: Man hat sich breiter aufgestellt, sowohl in der Branche, als auch bei den Kunden, zu denen heute unter anderem das Stahlwerk Salzgitter oder Rolls-Royce gehören. Erweiterung und Verbesserung der Anlagen, Forschungsprojekte, Mitarbeiterschulungen und Investitionen waren und sind wichtige Voraussetzungen, um sich der Konkurrenz zu stellen.
Ein Unternehmer könne nie sagen, dass er es geschafft hat, denn jedes Jahr bringe neue Herausforderungen, sei es Lehman-Brothers-Pleite, Corona oder die Energiekrise, um nur einige Beispiele zu nennen. Dörnenburg unterstreicht: „Man muss immer dranbleiben, Transformation hört nie auf.“ Allein auf dem Gebiet der Elektrotechnik hat sich viel verändert in den vergangenen Jahrzehnten. „Das, was ich damals studiert habe war wichtig und bildet die Basis für alles, was folgte. Doch hat es heute weniger mit dem zu tun, was die Ematik GmbH macht.“
Den Prozess der Transformation nimmt Henner Dörnenburg auch für sich selbst in Anspruch. Er sei anhand seiner Aufgaben und Herausforderungen ständig gewachsen. Wie auch Magdeburg: „Hier in der Landeshauptstadt gibt es viele Möglichkeiten sich weiter zu entwickeln. Die Stadt hat es verstanden, Freiräume für die Unternehmer und für die Wirtschaft zu schaffen. Magdeburg ist auf einem guten Weg und ich bin stolz, diese Aufbruch Zeiten mitzuerleben.“
Foto: (c) Stadtmarketing Magdeburg