1992 gründete Frank Toepel die Toepel Bauunternehmung GmbH. Heute leitet er das Familienunternehmen zusammen mit seiner Tochter Silke Scharschmidt. Die Geschichte der Unternehmensgründung ist verbunden mit der Verantwortung für Kolleginnen und Kollegen sowie dem visionären Blick auf die Stadt. „Ich bin schon immer ein Visionär und habe große Ideen. Daher brauche ich manchmal auch jemanden, der mich auf den Boden der Tatsachen zurückholt und etwas bremst“, erzählt Frank Toepel augenzwinkernd. Diesen Part hat anfangs Annerose Steffen als seine Teilhaberin übernommen, heute macht das seine Tochter.
Aus dem kleinen Betrieb mit 26 Mitarbeitenden ist mittlerweile ein mittelständisches Unternehmen mit über 110 Mitarbeitenden und rund 30 Millionen Euro Jahresumsatz geworden. Darauf und vor allem auf das Geschaffene ist Toepel sehr stolz: „Ich liebe es, mitzugestalten und dauerhafte Spuren zu hinterlassen, die ich meinen Enkelkindern zeigen kann.“ Wie viele Projekte es in den letzten gut 30 Jahren waren, kann er nicht sagen, aber es waren sehr viele. Weit über 100 Baustellen realisiert Toepel Bau jedes Jahr in Magdeburg und darüber hinaus. Darunter sind auch einige „Leuchtturmprojekte“, an die er sich besonders gern erinnert: „Zu den Dingen, die ich unbedingt bauen wollte, gehörten der evangelische Bischofssitz, das katholische Kloster und die Synagoge. Darüber hinaus haben wir auch an der Moschee mitgebaut.“ Als Atheist hatte er diesbezüglich keine Berührungsängste, aber großen Respekt. „Das Wichtigste ist der Respekt der Menschen untereinander, welche Religion sie auch immer haben“, das machte er auch in seiner Rede zur Eröffnung der Synagoge deutlich. „Wenn man Respekt gegenüber anderen zollt, kann eigentlich im Leben nichts schiefgehen und kein Hass entstehen.“ Das klingt so einfach und ist gerade heute doch anscheinend so schwer.
Zu den großen Projekten von Toepel Bau gehörten aber auch die Sanierung des Rathauses und des Kulturhistorischen Museums sowie aktuell das MWG-Forum am Breiten Weg und die Hyparschale – alles bleibende Markenzeichen und Veränderungen im Stadtbild Magdeburgs. „Seit der Wende hat die Stadt eine grundlegend positive Transformation vollzogen. Das sieht man nicht immer von Jahr zu Jahr, aber wenn man in größeren Zeiträumen schaut“, freut sich Toepel. Dass sie mit ihrem Unternehmen zu diesem Wandel beigetragen haben und es noch immer tun, ist Ansporn und Anerkennung zugleich. Daher engagieren sie sich auch für Kunst und Kultur und für Projekte, die ein Zeichen für Magdeburg setzen.
Im Jahr 2012 kam Silke Scharschmidt ins Familienunternehmen. Sie hat Betriebswirtschaft studiert und bis dahin in Berlin und Hamburg gearbeitet. Ihr Arbeitsalltag und das Familienleben sowie der Wunsch, das Lebenswerk ihres Vaters weiterzuführen, haben dafür gesorgt, dass sie zurück nach Magdeburg kam und noch immer sehr glücklich mit der Entscheidung ist. Angefangen als Assistentin der Geschäftsführung, hat sie alle Bereiche der Firma kennengelernt und schnell den Personalbereich übernommen. Frank Toepel hat seine Firmenanteile mittlerweile komplett an seine beiden Töchter übergeben und möchte zum Ende des Jahres in den „Unruhestand“ gehen: „Ich habe zu Hause auch ein schönes Büro und werde dann nur noch in die Firma kommen, wenn ich gebraucht werde. Irgendwann muss man loslassen und dem Nachwuchs die Führung anvertrauen.“ Dass er diesen Schritt ganz entspannt gehen kann, dafür ist er seiner Tochter sehr dankbar.
Silke Scharschmidt sieht der neuen Verantwortung als Geschäftsführerin gemeinsam mit Swen Bartlitz gelassen entgegen: „Wir sind ein gewachsenes, mittelständisch geprägtes Unternehmen, bei dem die Leute gerne arbeiten und einen super Job machen. Ich bin in die Verantwortung hineingewachsen und habe einen guten Kontakt zu unseren Mitarbeitenden auch auf den Baustellen.“ Auch hierfür sieht sie den gegenseitigen Respekt und ein Miteinander auf Augenhöhe als wichtige Grundlage. Für die Zukunft der Stadt und des Unternehmens wünscht sie sich, dass die bevorstehenden Chancen auch mit den anstehenden Großinvestitionen klug genutzt werden: „Wir werden uns weiterentwickeln und auch verändern.“ Dabei will sie die Transformation der Stadt auch zukünftig aktiv mitgestalten und eigene Spuren hinterlassen.
Foto: (c) Stadtmarketing Magdeburg