Die Idee zur Gründung der Humanas Pflege GmbH & Co. KG entsprang dem Wunsch, die Altenpflege zeitgemäßer zu gestalten und die Gemeinschaft wieder in den Mittelpunkt zu stellen. Im Jahr 2006 hat Dr. Jörg Biastoch angefangen, diese Visionen mit Leben zu füllen. Vor 4 Jahren holte er seinen Sohn, Fabian Biastoch, mit ins Unternehmen, der ihn heute in der Geschäftsführung unterstützt und in Zukunft seine Nachfolge antritt.
„Das System der Altenpflege ist in Deutschland zentral organisiert und nicht in den Kommunen oder Stadtbezirken verankert. Damit muten wir den Menschen zu, dass sie für eine Pflegeeinrichtung im Alter zumeist ihren Stadtteil bzw. ihr Dorf und damit ihr soziales Umfeld verlassen müssen. Darüber hinaus haben wir eine keine optimale Verzahnung zwischen ambulanter und stationärer Pflege“, erläutert Jörg Biastoch. Diese Grundproblematik wollte er ändern und hat erkennen müssen, dass sich das historisch gewachsene System nicht so einfach ändern lässt. Über diese Idee und den Wunsch, zumindest im Kleinen eine Transformation zu bewirken, ist Humanas entstanden.
Mittlerweile ist Humanas bekannt für seine Quartiersarbeit, das heißt sie siedeln sich mit ihren Einrichtungen im direkten Wohnumfeld an. „Unsere Regel ist 5 km Einzugsbereich. Das ist eine Entfernung, mit der Menschen ihre sozialen Wurzeln nicht verlieren. Diese Verbindungen wie Familie, Freunde und Bekannte, aber auch der Friedhof, sind im Alter besonders wichtig.“ Gerade alte Menschen haben einen beschränkten Mobilitätsradius. Um trotzdem auch weiterhin aktiv am gewohnten Leben teilnehmen zu können, brauchen sie kurze Wege und Alteneinrichtungen mitten im Kiez. Diese Philosophie verfolgt Biastoch mit seinem Unternehmen konsequent: „Unsere Bewohner sollen auch nur im Grünen sitzen und auch Teilhabe erleben. Das bedeutet, dass sie an Veranstaltungen teilnehmen, gemeinsame Projekte mit Kindergärten haben und so im Austausch der Generationen bleiben. Das ist ein Mehrwert für beide Seiten.“
Über diesen Weg soll nicht nur die Lebensqualität der älteren Mitmenschen verbessert werden, sondern diese sollen auch wieder sichtbarer in der Gesellschaft sein. Biastoch ist froh, dass sich das Verständnis für das Älterwerden und der Umgang mit alten Menschen in dieser Hinsicht gewandelt hat. „Wir haben eine überalterte Gesellschaft in Deutschland und Sachsen-Anhalt ist dabei Spitzenreiter. Dieser Umstand sorgt dafür, dass wir hier auch in der Altenpflege schon weiterdenken.“ Ziel ist es, den Menschen so lange wie möglich ein Leben in ihrer bekannten Umgebung zu ermöglichen. Daher hat Humanas auch verschiedene Kooperationen mit Magdeburger Wohnungsbaugenossenschaften.
„Wir sind kein klassisches Pflegeheim, wir ersetzen ein Pflegeheim“, sagt Fabian Biastoch. „Zwei Drittel unserer Bewohner sind pflegebedürftig und ein Drittel lebt dort einfach nur barrierefrei und hat einen gewissen Service, den sie nutzen können.“ Über alle Betreuungsformen gerechnet, versorgen sie mittlerweile fast 1.000 Menschen und das nicht nur in Magdeburg, sondern an 21 Standorten in ganz Sachsen-Anhalt. In den nächsten Jahren werden weitere dazukommen. Ihre Einrichtungen sind dabei eher kleiner, familiär und überschaubar. Das bringt viele Vorteile mit sich, sind sich beide sicher: „Wir haben keine Anonymität. Uns geht es um den Umbau von Gebäuden für seniorengerechtes Wohnen, das Entstehen von Wohnparks und Begegnungsstätten für ein Miteinander der Generationen im Kiez.“
Als Humanas wollen sie auch zukünftig vorangehen, neue Standorte erschließen und Konzepte weiterentwickeln. Dafür sieht der gebürtige Magdeburger Jörg Biastoch hier die besten Voraussetzungen: „Magdeburg ist drei Mal untergegangen und wiederauferstanden: 1631, 1945, 1990. Heute stehen wir vor dem nächsten großen Transformationsprozess - wir können der Hightech Standort für Deutschland und Europa werden.“ Auf diese Entwicklung sollten wir stolz sein, den Wandel als Chance sehen und positiv in die Zukunft schauen!
Foto: (c) Stadtmarketing Magdeburg