Als der Landtag von Sachsen-Anhalt 1991 beschließt, die Öffentlichen Versicherungen Sachsen-Anhalt (ÖSA) zu gründen, wird in Magdeburg eine Erfolgsgeschichte fortgeschrieben: Die Ottostadt ist mit einer mehr als 300-jährigen Tradition der zweitälteste öffentlich-rechtliche Versicherungsstandort in Deutschland. Nach der Wende erhält das Bundesland mit der ÖSA wieder ein eigenes regionales Versicherungsunternehmen. Dieses setzt sich aus der Öffentlichen Feuerversicherung Sachsen-Anhalt und der Öffentlichen Lebensversicherung Sachsen-Anhalt zusammen. In ihrer Satzung verpflichten sich die ÖSA Versicherungen zum „gemeinen Nutzen“ des Landes, insbesondere zur Schadenverhütung. Gewinnerzielung ist nicht Hauptzweck, wir unterstützen die Arbeit der Feuerwehren, den Brandschutz, die Verkehrserziehung von Kindern sowie kulturelle, sportliche und soziale Projekte.
Nach der Wende ist ein solches Prinzip – wie so vieles andere – noch neu in den ostdeutschen Bundesländern. „Die ÖSA hat sich nach der Gründung schnell transformiert“, sagt der Vorstandsvorsitzende Dr. Detlef Swieter, „von einem Versicherer mit kommunalen Beständen zu einem Player mit mehr als einer Million Verträgen und über zehn Prozent Marktanteil.“ Nach und nach entwickelt sich der Regionalversicherer weiter, bietet alle Lebens-, Schadens-, und Unfallversicherungen für Privatpersonen, Unternehmen und Kommunen an, arbeitet dafür eng mit den Sparkassen zusammen betreut Kundinnen und Kunden über ein dichtes Servicenetz von 80 ÖSA-Agenturen in ganz Sachsen-Anhalt.
Und gegen was versichern sich die Menschen hierzulande am meisten? „Die Absicherung des Existenzrisikos ist naturgemäß am wichtigsten“, dicht gefolgt von der Absicherung der eigenen Sachwerte“. „Das war so, und das wird auch so bleiben.“ So brauche jeder Autofahrer eine Haftpflichtversicherung. Der Vorstandschef empfiehlt, „grundsätzlich auch eine Privathaftlichtversicherung abzuschließen“ und Gebäude und Hausrat zu schützen, für die Rente vorzusorgen, eine mögliche Berufsunfähigkeit im Blick zu behalten und die Risikolebensversicherung in Betracht zu ziehen. Dass Menschen verschiedene Schwerpunkte bei ihren Versicherungen setzen, auch das war immer so und werde so bleiben, meint Dr. Detlef Swieter.
Was sich dagegen deutlich wandelt, sei die Art der Kontaktaufnahme und der Kommunikation. Stand früher fast immer das persönliche Beratungsgespräch an erster Stelle, informieren sich viele Menschen heute online über Angebote und Leistungen, weiß Dr. Detlef Swieter. „Digitale Lösungen und das Kundenportal werden immer wichtiger. Wir haben es heute überwiegend mit hybriden Kunden zu tun“, sagt der Vorstandsvorsitzende. „Viele sind schon gut informiert, möchten aber dennoch ergänzend beraten werden.“ Die ÖSA ermöglicht die digitale Transformation mit leicht händelbaren Online-Angeboten und Vergleichsmöglichkeiten. „Damit alle Anforderungen erfüllt sind, setzten wir parallel auf hochqualifizierte Beratungen“, so der ÖSA-Vorstandschef. Da Versicherungsberatungen auch immer Vertrauenssache seien, werde es aus seiner Sicht auch in Zukunft immer persönliche Gespräche geben.
Dass die Digitalisierung den Kontakt zur Kundschaft verändert, ist nicht die einzige Transformation, die der Wirtschaftswissenschaftler gestaltet und miterlebt. Seit er 2020 den Vorsitz des ÖSA-Vorstandes innehat, verändern sich interne Prozesse, sagt Dr. Detlef Swieter. Homeoffice gehört inzwischen zum Arbeitsalltag, aus Papierakten werden digitale Ordner, Prozesse sind automatisiert. Magdeburg unterliegt ebenfalls einem stetigen Wandel. Er sagt: „Wer die Stadt seit Jahren nicht gesehen hat, wird sie heute nicht wiedererkennen.“ Der Handball-Fan freut sich darüber, „in der Stadt der weltbesten Mannschaft zu leben.“ Als Vorstandsvorsitzender der ÖSA Versicherungen freut er sich auch über „die große Chance, die die Ansiedlung von INTEL bietet. Aber nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Kultur und das Image der Stadt an der Elbe werden profitieren.
Foto: (c) Stadtmarketing Magdeburg