Das Unternehmen PreZero hat sich zum Ziel gesetzt, Kreisläufe zu schließen und aus Verpackungsmüll neue Verpackungen entstehen zu lassen.

Wertstoffkreisläufe sind das Spezialgebiet von PreZero. Das international agierende Unternehmen mit mehr als 13.000 Mitarbeitern gehört zur Schwarz Gruppe – und steht für den Bereich Entsorgung und Recycling. Magdeburg gehört innerhalb Deutschlands zu den größeren Standorten. Thorsten Albrecht ist hier Niederlassungsleiter und macht deutlich: „Es wurden eigene Unternehmensbereiche entwickelt, die aus Granulat wieder neue Produkte herstellen. Wir sind damit in der Lage, den Kreislauf komplett zu schließen.“

Und das läuft folgendermaßen ab: PreZero erfasst im Auftrag von Kommunen, Dualen Systemen, Gewerbe und Industrie bundesweit Abfälle und Wertstoffe. Diese werden zu Stoffströmen gebündelt und anschließend in verschiedenen Anlagen sortiert. Ziel ist es dabei, möglichst viele Materialien im Wertstoffkreislauf zu behalten und als Sekundärrohstoffe in einen weiteren Produktionszyklus zu überführen.

Am PreZero Standort im Magdeburger Industriehafen werden – unter anderem – die lizenzierten Verkaufsverpackungen zusammengeführt, die das Unternehmen mit den Gelben Tonnen in der Landeshauptstadt erfasst. Die Joghurtbecher, Tetra-Paks und Eintopfdosen werden verpresst und anschließend in verschiedene Sortieranlagen gebracht. Eine dieser Anlagen betreibt PreZero in Oppin, rund 100 Kilometer südlich von Magdeburg gelegen. In hochtechnischen Prozessen werden hier im Jahr etwa 120.000 Tonnen der Verkaufsverpackungen verarbeitet. Aus einem großen Teil der sortierten Kunststoffe entsteht in weiteren Anlagen ein Granulat. Thorsten Albrecht: „Im letzten Schritt werden aus dem Granulat dann wieder neue Produkte, zum Beispiel Körbe für die Lebensmittelmärkte hergestellt.“

Warum engagiert sich die Schwarz Gruppe mit PreZero so stark im Bereich Nachhaltigkeit? „Weil wir mit den Verpackungen, die wir in den Verkehr bringen, eine große Verantwortung tragen. Mit der Idee eines effizienten Kreislaufs werden wir aktiver Lösungsgeber und übernehmen erweiterte Produzentenverantwortung. Gleichzeitig leisten wir so einen wichtigen Beitrag zum Schutz natürlicher Ressourcen“, erklärt Robert Franz, stellvertretender Niederlassungsleiter am Magdeburger Standort.

Somit sei die Arbeit der Schwarz Gruppe nicht nach dem Verkauf der Artikel abgeschlossen, sondern die recycelten Wertstoffe sollen später im Geschäft erneut in den Kreislauf gebracht werden. In gemeinsamen Arbeitsgruppen mit dem Handel und mit den Verpackungsherstellern „wird regelmäßig geschaut, was können wir verbessern und optimieren“ sagt Niederlassungsleiter Thorsten Albrecht.

Ein wichtiges Thema dabei sind alternative Verpackungsmethoden. „Wir sind immer auf der Suche nach neuem Verpackungsmaterial, welches am Ende einfacher recycelt werden kann, wie zum Beispiel Grasfaser“, ergänzt Robert Franz. Projekte in diese Richtung wurden bereits mit dem Kooperationspartner TSG 1899 Hoffenheim, dem Fußball-Bundesligisten aus Baden-Württemberg, verwirklicht. Aus dem Grasschnitt vom Stadion wurden Autogramm- und Eintrittskarten hergestellt.

Von Hoffenheim nach Magdeburg: Wie steht es in der Landeshauptstadt um das Thema Wertstoffe? „Wie in vielen anderen Städten müssen wir noch viel Aufklärungsarbeit im Bereich der Mülltrennung leisten“, sagt stellvertretender Niederlassungsleiter Robert Franz. Ein Problem seien die zahlreichen Stoffe, die eigentlich nicht in die Gelbe Tonne gehören und die Sortierung erschweren: Windeln, halbe Hähnchen, Fußballschuhe.  Auch Batterien würden immer wieder in der Tonne entsorgt. „Dabei geht von Batterien eine enorm große Brandgefahr aus“, macht Robert Franz aufmerksam.

In puncto Mülltrennung wäre es wichtig, dass jeder seinen Beitrag leistet und auf die richtige Entsorgung achtet, so Thorsten Albrecht. Er ist sich sicher, dass die Bürger heute nachhaltiger einkaufen, auf weniger Verpackung achten und nur noch selten zu Plastiktüten greifen. Auch er selbst lebt nach diesen Prinzipien. „Schließlich haben wir eine Vorbildfunktion.“ So hat es Robert Franz auch bei seinen anderen Magdeburger Kollegen erlebt: „Ich habe in Magdeburg nur Mitarbeiter kennengelernt, die anpacken und motiviert sind. Ihnen ist ihre Arbeit nicht egal, sie wollen hier was bewegen.“

Vom Abfall zurück zur Verpackung


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