Der Magdeburger Hafen nimmt nachhaltig Kurs auf eine umweltfreundliche Zukunft. Im „Greenport“ dreht sich viel um Ressourcen-Einsparung, Klimaschutz und moderne Technologien.

Magdeburg, die Elbe und die Schifffahrt gehören zusammen. Die Schifffahrt auf der Elbe wurde bereits erstmals in den Jahren 789 und 981 erwähnt, die Landeshauptstadt kann auf eine jahrhundertealte Hafentradition zurückblicken, hat eine bewegte Geschichte, die sie nachhaltig geprägt hat. Ein Meilenstein war die Gründung der „Magdeburger Hafen GmbH“ im Jahr 1992. Seither ist viel passiert. Unternehmen unterschiedlicher Gewerbe haben aufgrund der idealen Verkehrsanbindung hier ihren Standort errichtet.

In der Gegenwart setzt der Magdeburger Hafen den auf Zukunft ausgerichteten Kurs fort. Mit einem Umschlagvolumen von rund vier Millionen Tonnen über die Kaikante und zusätzlichen Bahndienstleistungen von rund 1,5 Millionen Tonnen jährlich ist der Magdeburger Hafen der größte trimodal aufgestellte Binnenhafen Mitteldeutschlands und ein zentraler Verkehrsknotenpunkt. „Wir haben das Know-how schwere Anlagenteile, Massen-, Stück- und Schüttgüter sowie Container umzuschlagen, lagern Güter, bieten Bahndienstleistungen an, vermieten, verpachten und verwalten Gewerbeobjekte und Gewerbeflächen“, erklärt Dr. Heiko Maly, der seit zweieinhalb Jahren die Geschicke der TRANSPORTWERK Magdeburger Hafen GmbH leitet. Allein in dieser Zeit hat sich einiges verändert, Organisations- und Logistikprozesse wurden hinterfragt und neue Geschäftsfelder erschlossen. Als ein Beispiel nennt der Ingenieur den Containerumschlag für die Deutsche Bahn AG. Neben dem traditionellen Containerkaiumschlag aus und in Binnenschiffe, gewinnt seit 2021 auch der Containereisenbahnumschlag immer mehr an Bedeutung. Genauso wichtig wie die auf eine bessere Wirtschaftlichkeit ausgerichteten Neuerungen sind dem Geschäftsführer, Einsparungen von Ressourcen und Energie sowie Veränderungen mit denen „Prozesse umweltgerechter gestaltet werden können“, sagt er.

Damit setzen Dr. Heiko Maly und seine Mannschaft fort, was vor Jahren mit dem „Greenport“ Projekt gemeinsam mit dem Unternehmen Enercon und den Städtischen Werken Magdeburg ins Leben gerufen wurde, um nachhaltiger bei Transport und Logistik zu werden.  In diesem Sinne hatte der Magdeburger Hafen 2012 als erster europäischer Binnenhafen eine Hybridlok mit einem Plug-in-System eingeführt. Dr. Heiko Maly: „Damit konnten wir schon früh Schadstoffe und Verbrauch reduzieren und den Lärmpegel senken.“ 2018 wurde die vorhandene Hybridlokomotive dann durch eine der 3. Generation ersetzt. Diese Lokomotive ist für den mittleren und schweren Rangierdienst geeignet und kann komplette Ganzzugeinheiten bewegen.

 „Umweltgerechter“ wird es am Hafen auch durch weitere technologische Innovationen. Als Beispiel nennt Dr. Heiko Maly den Aufbau eines neuen Umschlagmaschinenparks im Trennungsdamm für den in naher Zukunft geplanten Ersatz der alten Seilkräne. Ersetzt werden sollen diese unter anderem durch einen elektrisch angetriebenen Portalkran, der weniger Energie verbraucht. Statt des herkömmlichen Öls als Rohstoff von Mutter Erde sollen zudem für die Hydraulik Bio-Öle oder synthetisch hergestellte Öle eingesetzt werden, sagt der Geschäftsführer.

Ressourcen und Energie einzusparen, dafür wird an vielen Stellschrauben gedreht. Konkret ablesbar ist das an solchen Maßnahmen wie dem Austausch einer älteren Massengutumschlagmaschine für die Beladung von LKW und Bahn „Die neue“, verspricht Dr. Heiko Maly, „wird einen deutlich geringeren Energieverbrauch haben“. Punkten kann der Magdeburger Hafen zudem mit neuen Elektranten an den Kaimauern. Damit können Binnenschiffe an Landstrom und damit „saubere Energie“ angeschlossen werden und müssen ihre Bordversorgung nicht mehr über Hilfsdiesel stemmen. Künftig könnte auch eine E-Tankstelle im Hafengebiet Elektromobile und Kleintransporter mit Energie versorgen. In den Lagerhallen kommen immer mehr Elektrostapler zum Einsatz als Alternative zu denen, die mit Gas oder Diesel betrieben werden. Überhaupt setze man im Hafen auf moderne umweltgerechte Technologien und auf neueste Erkenntnisse der Wissenschaft. Als eine „wunderbare Symbiose“ bezeichnet der Geschäftsführer darum die Zusammenarbeit mit dem benachbarten Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF. Und wenn er sagen soll, wie für ihn der Magdeburger Hafen der Zukunft aussieht, kann Dr. Heiko Maly das schnell zusammenfassen: „Wir werden unseren Digitalisierungsgrad stetig an die aktuellen Erkenntnisse anpassen, sowie Technologie und Prozesse nachhaltiger gestalten. Dies soll eine Basis sein um unseren Beitrag für eine umweltgerechtere Zukunft zu leisten. So wollen wir auch weiterhin den Wirtschaftsstandort Magdeburg möglichst klimaneutral stärken.“

Kurs auf die "grüne Zukunft"


Heiko Maly

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