An der Otto-von-Guericke-Universität gibt es ein eigenes Büro für die Nachhaltigkeit. Leiterin Silke Rühmland erzählt vom Werdegang an der Hochschule.

Auch vor der Wissenschaft macht die Nachhaltigkeit nicht Halt: Die Otto-von-Guericke-Universität hat ein Nachhaltigkeitsbüro. Dessen Leiterin Dr. Silke Rühmland erklärt, warum das so ist: "Es gab Studierende und Mitarbeitende, die das Thema Nachhaltigkeit als wichtig empfinden, und 2014 gab es zum ersten Mal Ökosozialen Hochschultage, die sich mit wechselnden Themen rund um die Nachhaltigkeit beschäftigen." Das Nachhaltigkeitsbüro dient als Verknüpfungsstelle für Aktivitäten in Sachen Nachhaltigkeit aus allen Bereichen. Aus einem Konzept entstand das Büro 2015 mit einem Nachhaltigkeitsbericht einer Gruppe von Studierenden. Drei Jahre später war die Nachhaltigkeitsstrategie der Universität fertig, um das Leben und Arbeiten an der Universität nachhaltiger zu gestalten. Darin hat die Hochschule definiert, was sie unter Nachhaltigkeit versteht in Lehre, Forschung, gesellschaftlichem Transfer, Betrieb und dem Leben auf dem Campus. Die Umsetzung soll frei gestaltet werden, eine feste Priorisierung gibt es nicht. "Wir können und müssen schauen, welche Ziele und Prozesse in den einzelnen Bereichen gerade passen und welche nicht", sagt Silke Rühmland. Das Ziel des Büros ist nicht, Nachhaltigkeit alleinverantwortlich für alle an der Universität zu verwalten, sondern den Gedanken der Nachhaltigkeit in alle Bereiche der Hochschule zu tragen, damit sie dort auch gelebt wird. Wenn es nach Silke Rühmland geht, soll es in der Zukunft in jedem Bereich eine/n Nachhaltigkeitsbeauftragte/n geben, der den Gedanken der Nachhaltigkeit im entsprechenden Bereich der Universität vertritt und forciert. „Ich kann ja schließlich nicht allein überall sein“, sagt sie schmunzelnd.

Eine Vernetzungsmöglichkeit an der Universität ist das Nachhaltigkeitsforum, das einmal im Semester tagt. Hier entstand auch von Lehrende und Forschende die Idee einer gemeinsamen Ringvorlesung, in der das Thema Nachhaltigkeit aus der jeweiligen Richtung der Vortragenden beleuchtet wird. Im Grünen Salon sind Nachwuchswissenschaftler*innen vernetzt, die im Bereich Nachhaltigkeit ihre Qualifikationsarbeiten schreiben. Als Anlaufstelle ist das Büro für Studierende und Leitungsebene gleichermaßen attraktiv, um Unterstützung in Sachen Nachhaltigkeit zu bekommen. Die Verwaltung involviert das Büro beispielweise, wenn Entwicklungspläne bearbeitet werden. Klimaneutralität ist natürlich eines der Ziele der Universität. "Wie schnell das möglich ist, hängt davon ab, wie man Klimaneutralität definiert. Wir müssen CO2 reduzieren und das braucht eben Zeit, wenn das wirklich nachhaltig sein soll", erklärt Silke Rühmland.

Dafür arbeitet das Büro gerade daran, Autos aus dem Fahrzeugpool der Universität durch Lastenräder zu ersetzen oder zu ergänzen. "Magdeburg ist nicht so riesig, da lässt sich der eine oder andere Werg zum Wissenschaftshafen oder zum Campus der Universitätsklinik mit dem Rad erledigen", argumentiert Silke Rühmland.

Gemeinsam mit anderen Hochschulen in Sachsen-Anhalt hat die Otto-von-Guericke-Universität die Arbeitsgemeinschaft Nachhaltige Hochschulen Sachsen-Anhalt gebildet, um sich besser mit den anderen Stellen zu vernetzen, die ebenfalls an der Nachhaltigkeit arbeiten. Auch die enge Vernetzung mit der Landeshauptstadt Magdeburg ist für Frau Rühmland von Vorteil.

Silke Rühmland arbeitet schon länger im Bereich Nachhaltigkeit, unter anderem an der Universität des Saarlandes. Dort konnte sie sich schon mit nachhaltigen Energiesystemen befassen. In Magdeburg reizte sie die vielfältige Aufgabe, die Hochschule im Bereich der Nachhaltigkeit zu begleiten. "Wir sind auf einem guten Weg und es wäre gut, wenn wir uns etwas zügiger bewegen können", so Rühmland. In Magdeburg sieht Frau Rühmland noch viel Potenzial. "Es gibt einen Masterplan 100% Klimaschutz, das finde ich sehr positiv", sagt sie. In Magdeburg schätzt sie, dass vieles mit dem Fahrrad machbar ist, so dass das Auto nur selten gebraucht wird. „Wir haben es nicht bereut, hierhergekommen zu sein. Magdeburg ist eine gute Stadt zum Leben und wird sich weiter gut entwickeln.“

Task Force für die Nachhaltigkeit und Wissenschaft


Dr. Silke Rühmland

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