Das Team der AKTUELL BAU GmbH entwickelt ökologische Hauskonzepte und lässt auf freien Flächen bunte Blühwiesen entstehen.

Das Magdeburger Bauunternehmen Aktuell Bau gibt es seit 26 Jahren. Seit mehr als zwei Jahrzehnten errichten die Mitarbeiter vor allem Ein- und Zweifamilienhäuser, aber auch Mehrfamilien- und Reihenhäuser. Sie haben live miterlebt, wie sich die Kundschaft in den vergangenen Jahren gewandelt hat. „Die Kunden achten wesentlich stärker auf Nachhaltigkeit und erkundigen sich zum Beispiel nach den verwendeten Materialien“, erklärt Dipl. Designer Roger Warthemann, Marketingleiter bei Aktuell Bau.

Hier ist man diesem Thema gegenüber längst aufgeschlossen und immer auf der Suche nach ökologischen Alternativen. Die Magdeburger haben extra eine Forschungsgruppe gegründet, um das Thema nachhaltiges Bauen intensiv zu beleuchten und Transparenz in punkto Baumaterialien herzustellen. Roger Warthemann: „Bei unseren Baustoffen wissen wir, wo sie herkommen und wie sie produziert wurden. Der Bauherr soll die Wahl haben.“ So ist zum Beispiel der Einbau recycelter Fensterrahmen, hergestellt aus wiederverwendetem Kunststoff, keine Seltenheit mehr.

Vom Fenster zum gesamten Wandaufbau: „Auch komplett neue Wandkonstruktionen sind für uns eine Option, es müssen nicht immer Ziegelsteine und irgendwann auch kein Styropor mehr sein“, macht Nachhaltigkeitsmanager Torsten Ehrling deutlich. Denn: Unter anderem der Baustoff Styropor ist umstritten. Das als Beschichtung aufgetragene Flammschutzmittel steht hart in Kritik und sorgt dafür, dass die Dämmplatten nur sehr schwer in der Natur wieder abgebaut geschweige denn recycelt werden können.

„Viele junge Kunden wissen um solche Diskussionen und sind bereits sehr gut informiert, bevor sie zu uns kommen“, spricht Beraterin Nicole Warschkau aus Erfahrung. Für sie und ihre Kollegen ist dieses Umdenken ein logischer und wichtiger Prozess. „Die begrenzten Ressourcen unserer Erde wurden in der Vergangenheit massenweise angezapft, das hat schwerwiegende Folgen.“ Aus diesem Grund arbeitet die Aktuell Bau GmbH an ihrem ersten Recycling-Haus.

Läuft alles nach Plan, steht das Haus noch im Jahr 2022. Roger Warthemann: „Es wird ein Musterhaus, das man als Forschungsprojekt bezeichnen könnte.“ Vom Dach bis zum Heizungsraum soll alles in ökologischer Bauweise entstehen. Dafür prüfen die Mitarbeiter verschiedene Materialien auf ihre Umweltverträglichkeit und suchen nach geeigneten Speichermedien, damit eigens erzeugte Energie zwischengespeichert werden kann.

Was die Baustoffe betrifft, treten Materialien in den Vordergrund, die nicht vom endlichen Rohstoff Öl abhängig sind. Das könnten zum Beispiel nachwachsende Alternativen wie Hanf oder Baumwolle sein. „Sonst übliche Materialien zu ersetzen, gehört zu den größten Herausforderungen. Das Thema ist komplex und die Baustoffe müssen umfassende Eigenschaften besitzen, damit es funktioniert“, erklärt Torsten Ehrling. Das Unternehmen betreibt eine eigene Recyclinganlage und experimentiert unter anderem mit der Wiederverwendung von mineralischen Abfällen.

Entscheidend für die Kollegen von Aktuell Bau ist: „Wir müssen anfangen, auch wenn es erstmal kleine Schritte sind.“ In den kommenden Jahren wollen sie die Mindestanforderungen in Sachen umweltverträgliches Bauen weit hinter sich lassen und als Pioniere im ökologischen Hausbau weiter vorangehen. Was sie sich noch auf die Fahne geschrieben haben: „Bezahlbarer Wohnraum. Wir entwickeln Wohnformen, die hoffentlich jedem ein Eigenheim ermöglichen, der es sich wünscht“, so Roger Warthemann.

Doch das Team bleibt nicht beim Thema Bauen stehen. An Straßenecken, auf Park- oder ungenutzten Flächen lässt die Aktuell Bau Blühwiesen entstehen und sorgt für eine nachhaltige Begrünung. „Wiesen und Blumen tragen zum Gleichgewicht des gesamten Ökosystems bei“, macht Roger Warthemann deutlich. Und ist glücklich, dass Magdeburg so viel grünes Potenzial zu bieten hat. Jetzt müssten nur noch die Magdeburger selbst erkennen, in was für einer wunderbaren Stadt sie leben. Torsten Ehrling: „Der Magdeburger muss sich mehr als Teil einer Gemeinschaft sehen. Wenn wir etwas bewegen wollen, müssen wir das gemeinsam einfach machen.“