Die Hochschule Magdeburg-Stendal möchte bis zum Jahr 2030 in den Bereichen Energie und Mobilität  klimaneutral werden und hat dafür 16 Ziele definiert. Eins davon wurde jetzt mit der Einstellung von Julia Marie Zigann umgesetzt – der ersten Klimaschutzmanagerin der Hochschule.

Nachhaltigkeit, Ökologie und Klimaschutz sind keine neuen Themen für die Hochschule Magdeburg-Stendal. An beiden Standorten werden seit längerer Zeit Studiengänge wie Wasserwirtschaft, Recycling und Entsorgungsmanagement und Ingenieurökologie  (Master) angeboten, neu eingeführt wurde Nachhaltige Betriebswirtschaftslehre. Forschende befassen sich in Projekten mit dem energieeffizienten Bauen, autarken Energieversorgungssystemen, Elektromobilität oder Plastik in den Meeren. Im Wintersemester können sich Studierende in der Ringvorlesung mit Nachhaltigkeit auseinandersetzen.

Mit einem neuen Beschluss hat der Senat der Hochschule (h2) jüngst einen weiteren Schritt zum selbst gesteckten Ziel gemacht, bis zum Jahr 2030 in den Bereichen Energie und Mobilität klimaneutral zu werden. Unter dem Titel „h2 aktiv für Klimaschutz und Nachhaltigkeit – Deklaration der h2 zur Entwicklung von Klimazielen“ wurden 16 Teil-Ziele festgelegt, um systematisch ein ganzheitliches Klimaschutzkonzept zu erarbeiten, das den aktuellen Stand der Wissenschaft und den Einsatz aller Hochschulangehörigen berücksichtigt. Ein Ziel wurde fast sofort mit finanzieller Unterstützung der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums in die Tat umgesetzt. Julia Marie Zigann hat als erste Klimaschutzmanagerin der Hochschule im Juni  ihre Arbeit aufgenommen. Die 27-jährige Absolventin der Hochschule hat einiges vor. Am Ende der zunächst auf zwei Jahren begrenzten Projekt-Laufzeit soll ein fundierter Status mit Empfehlungen für Maßnahmen vorliegen. Im besten Fall könnten davon schon einige angeschoben oder umgesetzt sein, sagt die 27-Jährige. Als Klimaschutzmanagerin ist die Absolventin der Hochschule jetzt auch Ansprechpartnerin für alle in der Hochschule, wenn es um Fragen des Klimaschutzmanagements geht wie Energie, Mobilität, Umwelt, Nachhaltigkeit und Biodiversität.

Für Julia Marie Zigann sind diese Themen indes nicht neu. Nach der Schule vermittelte die Wernigeröderin im Nationalpark Harz als FöJ-lerin  Umweltbildung. „Das war schön“, sagt sie, „ich habe jedoch gemerkt, dass ich auch etwas umsetzen und nachhaltig bewirken möchte – mit technischen und strukturellen Maßnahmen.“ Darum habe sie sich für die Hochschule Magdeburg-Stendal und die hier angebotenen Studiengänge Recycling- und Entsorgungsmanagement (Bachelor) sowie Ingenieurökologie (Master) entschieden. „Dabei habe ich immense Einblicke erhalten, wie man Umweltmanagementsysteme einsetzt“, sagt Julia Marie Zigann. In ihrer Freizeit krempelt die Wahl-Magdeburgerin schon lange tatkräftig die Ärmel hoch für den Umweltschutz, wirkt in vielen Initiativen mit, die sich dem Schutz der Umwelt verschrieben haben. Als Studentin gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern der AG „Nachhaltigkeit und Umwelt“, die mit vielen kleinen Projekten den Campus noch besser gestaltet. Als Klimaschutzmanagerin gehört sie in der AG „Nachhaltige Hochschulen Sachsen-Anhalt“ zudem zu den Vertreterinnen und Vertreter aller Hochschulen des Landes, die sich regelmäßig zur Nachhaltigkeit austauschen und gemeinsam Projekte anstoßen.

Auch in ihrer Hochschule will Julia Marie Zigann in nächster Zeit viel anstoßen, wird zahlreiche Gespräche führen, viel analysieren und vergleichen. Um das Klimaschutz-Konzept zu entwickeln, werde sie verschiedene Handlungsfelder betrachten, die Energie- und Wassernutzung, die Abfall-Entstehung und die Liegenschaften unter die Lupe nehmen, erklärt sie. Öko- und Treibhausgas-Bilanzierungen sollen wichtige Instrumente sein, um nach der Ist-Analyse wissenschaftlich fundierte Maßnahmen abzuleiten, die mit internen und externen Handelnden diskutiert werden. Sie sagt: „Beim Klimaschutz muss man gemeinschaftlich agieren, das ist kein Thema, das man allein bewältigt.“

Daran, dass die Hochschule-Magdeburg Stendal bis 2030 in den Bereichen Energie und Mobilität klimaneutral sein wird, hat die Klimaschutzmanagerin keinen Zweifel. Andere Hochschulen wie die Leuphana-Universität in Lüneburg hätten vorgemacht, wie das funktionieren kann. „Und wir beweisen ja schon jetzt, vielfältig, dass es uns ernst ist mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz“, so Julia Marie Zigann. Egal, ob  mindestens ein vegetarisches Gericht in der Mensa, Insektenhotels und Wildblumenwiesen, E-Ladestationen und Fahrradreparatur-Stationen, jedes kleine Detail würde schließlich „wenigstens ein bisschen helfen, die Welt zu retten“.

Ein bisschen die Welt retten


Julia Marie Zigann

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