Nachhaltigkeit kann so lecker und die Basis für eine wirtschaftliche Erfolgsgeschichte sein. Janine und Christian Guse haben in Magdeburg ein Familienunternehmen etabliert und verwöhnen die Stadt mit gesunden, kreativen Eisträumen.

Den Namen Guse kennen in der Ottostadt alle, die gern Eis schlemmen und dabei mehr wollen als die Standard-Sorten. Diesen Status haben sich Janine und Christian Guse Stück für Stück erarbeitet. Man kann getrost sagen: Sie leben die Liebe zum Eis. Dabei kamen sie eher zufällig zur gefrorenen Köstlichkeit. Die Geschichte begann 2009, als die Magdeburgerin einen Indoorspielplatzes im Florapark erwarb, in dem eine Softeismaschine stand. Als sie 2010 ihren künftigen Ehemann kennenlernte, kam der auf die Idee, mehr aus dem Softeis zu machen. Das tatkräftige Duo eröffnete zum Softeistand im Florapark einen weiteren im Bördepark. Der nächste Schritt zum florierenden Familienunternehmen war ein kleiner Laden, in dem die Guses das amerikanische Eiskonzept pflegten und sich jeder seine Sorten zusammenstellen, mit Früchten und Belägen mischen konnte. „Das kam gut an“, erinnert sich Janine Guse. Der Weg zum Kugel-Eis war nicht mehr weit und der zu weiteren Standorten auch nicht. Heute vereint das Unternehmen die Marken „Eistraum“ und „danz“. Zwei Läden und das Eiscafé „danz 11“ im Domviertel locken mit Eis, das täglich frisch in der eigenen Manufaktur hergestellt wird – ausschließlich mit natürlichen Zutaten aus der Region. Eiskreateur Christian Guse produziert nach eigenen Rezepturen Kugel- und Softeis, Eistorten und Eiskonfekt. Im Angebot sind zudem frische Smoothies, Säfte, Slush-Kreationen oder Frozen Yogurt.

Der kreative Chef überlässt nichts dem Zufall. Das Wissen hat er sich bei Schulungen, mit Recherchen und bei Gesprächen mit Kollegen aus anderen Ländern angeeignet. Seit er auf den Eis-Geschmack gekommen ist, probiert Christian Guse, was man frisch und lecker an die Kundinnen und Kunden ausgeben kann. Dabei gilt: Alles soll so hochwertig wie nur möglich sein. Farb- und Zusatzstoffe sind tabu. Wo es nur geht, werden Abfallprodukte vermieden – selbst die Milch und der Joghurt aus Pfaffendorf kommen in Mehrwegeimern. Die Eisbecher und -löffel bestehen aus biologisch abbaubaren Materialien, wer möchte kann auch einen essbaren Löffel benutzen. Was darauf und auf der Zunge schmilzt, wird mit Experimentierfreude mit einem schonenden Verfahren hergestellt. In den Kühltheken finden sich Sorten wie Himbeer-Minze oder Limette-Basilikum. „Wir hatten auch schon Bacon-Eis und Erdbeereis mit Pfeffer“, sagt Christian Guse, der auch weiß, „dass die Leute verrückt nach dem herben Ziegenkäseeis sind oder nach Birne-Walnusssauce“. Nicht fehlen dürften zudem die veganen Sorten. Im Hochsommer sind es bis zu 14 Eissorten, die nur aus pflanzlichen Zutaten bestehen. „Viele Menschen wünschen sich diese Kreationen“, weiß Janine Guse. Und ihr Mann ergänzt: „Eis ist längst keine Massenware mehr, sondern zum Genießen da.“ Darum ist er ständig auf der Suche nach neuen Ideen. Beim Einkaufen, bei Freunden, im Urlaub – überall kann es passieren, dass der Magdeburger einen „Geistesblitz“ hat, der in der Manufaktur ausprobiert wird. So war es auch beim „Parmesaneis mit Balsamico“, das bald auf der Karte stehen wird. Privat und geschäftlich, das verschmilzt bei Familie Guse. Ganz frisch eingezogen sind hinter dem Privathaus zwei Bienenvölker. Kürzlich wurde zum ersten Mal gemeinsam mit den Kindern Honig abgefüllt, künftig soll der – wie sollte es anders sein – direkt ins Eis oder im Winter in die warme Milch fließen.

Fließen soll auch bald mehr die Schokolade. Christian Guse hat sich wieder weiterentwickelt, ist zum Chocolatier geworden. Seine neue Genuss-Kunst möchte er vor allem im Winter einsetzen. Auch dabei achtet das Paar auf Nachhaltigkeit. Wie bei der Eisherstellung sollen „so wenig wie möglich Zutaten“ in die Schokoladen-Kreationen kommen. Zusatzstoffe werden verbannt, und die Zutaten wie die Kakaobohnen sollen ohne Zwischenhändler in der Magdeburger Manufaktur landen – direkt vom Feld des Bauern. Dieser „frische Geist“ lockt viel junges Publikum ins „danz 11“, das sein Eis gern auf Instagram zeigt, und auch prominente Sportler. Handballer und Fußballer gehören zu den Stammgästen bei Guses in Domnähe. An Leckereien mangelt es nicht, genauso wenig an Eis und Ideen dafür. Für den selten Fall, dass Christian Guse nichts einfällt, hängen Tafeln an den Eisshops in den Einkaufscentren. Auf die kann jeder schreiben, was er gern einmal „made in magdeburg“ essen möchte.

Hier "verschmelzen" Nachhaltigkeit und Kreativität


Janine Guse

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