Dozentin, Autorin und Ernährungsberaterin Corinna Reupke hat sich in Magdeburg selbstständig gemacht. Sie berät in Sachen Gesundheit und träumt von einem eigenen Kochstudio.

 

Ursprünglich kommt Corinna Reupke aus Wolfenbüttel. Doch seit sie für ihr Master-Studium nach Magdeburg gekommen ist, hat es sie zwischen all ihren Reisen immer wieder hierher gezogen. Nach ihrem Bachelor in Management im Gesundheitswesen hat sich Corinna Reupke für den Master-Studiengang „Gesundheitsfördernde Organisationsentwicklung“ an der Hochschule Magdeburg-Stendal entschieden. Ihre Abschlussarbeit schrieb sie parallel an der Medizinischen Fakultät in Magdeburg.

Gesundheit ist das Steckenpferd von Corinna Reupke. Ihr Schwerpunkt: Gesunde Ernährung. Aus diesem Grund hat die Neu-Magdeburgerin eine zusätzliche Ausbildung zur veganen Ernährungsberaterin online absolviert. Vegane Ernährung bedeutet komplett auf tierische Produkte zu verzichten. Es geht also nicht wie beim Vegetarismus nur um Fleisch und Fisch, sondern auch um Milch, Eier, Honig und Co.

Corinna Reupke: „Es ist mein Herzenswunsch, andere auf dem Weg zu begleiten, gesünder und nachhaltiger zu leben.“ Die überzeugte Veganerin hat damit ihre Leidenschaft zum Beruf und sich in der Landeshauptstadt selbstständig gemacht. Ihr Job teilt sich in mehrere Parts: An der Hochschule und in Unternehmen ist sie als Dozentin im Einsatz, außerdem verfasst sie in ihrer Rolle als Autorin thematische Beiträge und dazu kommt ihr Standbein als Ernährungsberaterin für Einzelpersonen oder Gruppen. Ihr Unternehmen heißt „Präventiv unterwegs“.

Doch warum eigentlich vegan? „Wir sollten uns wieder darauf konzentrieren, welche Lebensmittel uns Mikronährstoffe geben und das sind in erster Linie Pflanzen“, erklärt Corinna Reupke. Fleisch sei zwar in Vorzeiten wichtig gewesen für die Entwicklung des menschlichen Gehirns. „Doch die nötigen Stoffe können heute gut ersetzt werden.“ Denn was tierische Produkte angehe, würden die Tiere ganz anders gehalten als noch vor wenigen Jahrzehnten. Wer also beim Fleischverzehr darauf achtet, dass es nicht aus Massentierhaltung stammt, mache auch schon einen ersten Schritt.

Corinna Reupke geht es nämlich nicht nur rein um das Thema Ernährung, sondern auch um Nachhaltigkeit. Um die Bilanz schädlicher Emissionen sehe in punkto Tierhaltung in Großbetrieben eben sehr schlecht aus. „Mir geht es ganz und gar nicht darum zu missionieren, sondern ich möchte vor allem Anregungen geben“, macht die Freiberuflerin deutlich. Mit dieser Kombination aus Ernährung und Umweltschutz sorgt sie für eine echte Innovation in Magdeburg. Für sie zählt das große Ganze: Was esse ich? Bewege ich mich genug? Wie geht es mir mental? Welche Auswirkungen hat mein Verhalten auf die Umwelt?

Sie selbst hat vor fünf Jahren auf die vegane Ernährung umgestellt – von einem Tag auf den anderen. „Das sollte man übrigens nicht machen, heute weiß ich es besser und kann deswegen gut in solchen Situationen unterstützen.“ Was die Beraterin damit meint: Unter anderem benötigt der Körper Nährstoffe wie z.B. das Vitamin B12, welches kaum in Pflanzen vorhanden ist. Dafür müssen Alternativen gefunden werden.

Von der herzhaften Gemüsepfanne bis zum Rhabarber-Chutney: Um den Menschen zu zeigen, wie lecker und abwechslungsreich vegane Ernährung sein kann, gibt Corinna Reupke Kochkurse in „Frau Ernas losem Lebensmittelpunkt“. Die Veranstaltungen in dem Stadtfelder Unverpacktladen waren bisher stets gut besucht. Als Nächstes waren Kinder-Koch-Workshops geplant. Corona-bedingt mussten diese allerdings verschoben werden.

Für Corinna Reupke war die Coronakrise als Freiberuflerin eine große Herausforderung. Sie hat die Wochen des Lockdowns genutzt, um ihr Angebot noch stärker online zur Verfügung zu stellen. Sie führte ihre erste Online-Beratung durch und hat jetzt einen eigenen Internet-Blog mit Artikeln und Rezepten. Außerdem verfasst sie regelmäßig einen Newsletter. Mit diesen Dingen verdient Corinna Reupke allerdings heute noch kein Geld. „Da es meine Herzensthemen sind, mache ich mir die viele Arbeit trotzdem gerne.“

Mit ihrem Weg in die Selbstständigkeit hat Corinna Reupke Mut bewiesen. Was bedeutet es Gründerin in Magdeburg zu sein? „Ich bin dankbar für die Gründungsberatung an der Hochschule. Wenn ich alle Entscheidungen hätte komplett allein treffen müssen, wäre das wirklich schwierig gewesen.“ Nur in Sachen Finanzierung gebe es noch jede Menge Luft nach oben. Es fehle komplett an Gründerförderungsprogrammen für den Bereich Ernährungsberatung.

Ansonsten sei Magdeburg der perfekte Ort für ihre Unternehmensgründung. „Im Gegensatz zu den Großstädten ist das Thema hier noch nicht so ausgetreten.“ Die Vegan-Community wachse gemeinsam und man unterstütze sich gegenseitig. Und wie geht es weiter? Irgendwann ein eigenes Kochstudio in Magdeburg eröffnen. Das könnte sich Corinna Reupke gut vorstellen. Die Ernährungsberaterin weiß, dass sie mit ihren innovativen Ideen in der Landeshauptstadt an der richtigen Stelle ist. Die Stadt wandelt sich, die Menschen hier seien offen für Neues.

Was esse ich da eigentlich? – Ernährung für die nächsten Generation


Corinna Reupke