Neues Portal hilft Vereinen

Mit dem innovativen Portal „HeimatSponsor“ helfen Magdeburger, Händler und Kunden wieder näher zusammen zu bringen – über Spenden für den Lieblingsverein.

Ein bisschen verrückt müsse man schon sein, wenn man sein Leben so umkrempelt wie er, sagt Dirk Wolf. Der Magdeburger hat 2015 seinen gesicherten Beamten-Job im Katasteramt aufgegeben, um im Alter von 40 Jahren beruflich noch einmal völlig neu anzufangen. Er hat sich selbständig gemacht und bemerkt, dass auch Vereine aus der Region stark im Internet vertreten sind und viel Werbung fürs Einkaufen bei Internetportalen machen, bei denen über ein Bonussystem Prozente an die Vereine gehen können, wenn sie dafür registriert sind. „Wenn aber alle nur noch im Internet bestellen, dann fehlt das Geld bei den Unternehmen in der Region. Und diese Unternehmen können es sich dann wiederum nicht leisten, die Vereine noch zu unterstützen“, erklärt Wolf seinen Gedankengang zu seiner Geschäftsidee von „HeimatSponsor“. Das innovative Portal und die dazu gehörigen Kooperationen mit Geschäften in der Magdeburger Innenstadt und auch umliegenden Gemeinden soll die Menschen dazu animieren, weniger im Internet und dafür mehr in den Geschäften der Stadt einkaufen zu gehen. HeimatSponsor steht für die gegenseitige Unterstützung: Wenn das Geld in der Heimat ausgegeben wird, bedanken sich die heimischen Unternehmen mit kleinen Spenden – sogenannten Fördercodes - für regionale Vereine und Einrichtungen. Auf den Spendenschecks, welche die Händler für die Einkäufe ausgeben, ist ein Code mit der entsprechenden Spende enthalten. Diesen Code können die Kunden auf ihrem Smartphone per App durch Scannen des QR-Codes oder einfach online unter Auswahl ihrer Wunscheinrichtung einlösen. Die auf den Fördercodes enthaltenen Spenden gehen an den jeweiligen Lieblingsverein oder die Einrichtung. Zum Einlösen und Überweisen der Spenden arbeitet HeimatSponsor dazu mit WeCanHelp, einem der größten Charity-Shopping-Portale Deutschlands, zusammen. „Wenn ich meinen Lieblingsverein mit einer Spende unterstützen kann, dann fällt es mir doch viel leichter, auch mal in ein Geschäft zu gehen. Da sind Emotionen im Spiel, und so funktioniert das Ganze auch“, sagt Wolf. Ob man nun den Fußballverein der Tochter oder die Klassenkasse des Sohnes damit aufzubessern gedenkt, spielt keine Rolle. Jeder Kunde kann selbst entscheiden, wohin seine Spende geht. Wer nicht per App einlösen kann oder will, kann den Papier-Spendenbon auch direkt im Verein oder der Einrichtung abgeben. „Am Anfang habe ich mich rechtfertigen müssen, warum ich noch auf Papier arbeite. Aber nicht für die älteren Leute ist das einfach schöner, wenn man etwas in der Hand hat, was man überreichen kann“, sagt Dirk Wolf.

Zahlreiche Händler und auch die Stadt Magdeburg unterstützen den Zusammenschluss für den guten Zweck. „Bisher haben wir ca. 200 Händler für unser HeimatSponsor-Konzept gewinnen können, wovon über 200 Vereine und Einrichtungen bislang profitieren konnten“, sagt seine Assitentin Yvonne Janausch.

Und die beiden arbeiten auch längst nicht mehr allein an der Vision eines bundesweiten Kooperationsnetzes zwischen Händler, Kunden und Vereinen. An deren Seite steht Raik Wilke, Geschäftsführer des in Magdeburg ansässigen ehs-Verlags. Dabei kamen die beiden durch Zufall zusammen: „Ich bin über die Idee von Dirk Wolf gestolpert, als ich gerade dabei war, ein ähnliches bundesweites System aufzubauen.“ Nach anfänglicher, gegenseitiger Skepsis habe sich in den Gesprächen schnell Vertrauen entwickelt und die Idee, sich einfach zusammenzutun, um schneller vorwärts zu kommen. Die beiden planen gemeinsam mit Yvonne Janausch, das innovative System HeimatSponsor bundesweit bekannt zu machen, damit „ein Besucher aus Tübingen in Magdeburg einkaufen und die Fördercodes seinem Verein zu Hause mitbringen kann“, sagt Wolf. „Wir wollen damit nicht nur den lokalen Einkauf fördern, sondern die Händler auch motivieren, besondere Anreize für den Einkauf bei ihnen zu schaffen, zum Beispiel mit einer Verdoppelung des Spendenbetrags für die Vereine“, sagt Raik Wilke. Ein erklärtes Ziel vereint die drei und ihre Mitstreiter in der ganzen Stadt: „Wir wollen so viele Spenden wie möglich generieren, dann kommt der Rest von ganz allein.“

HeimatSponsor


Dirk Wolf
Raik Wilke
Yvonne Janausch