Innovationen und Daten von Unternehmen müssen gut geschützt werden. Ein Fall für die IT-Sicherheitsexperten und digitalen Forensiker von ISS in Magdeburg.

 

Wer bei Google die drei Buchstaben ISS eingibt, wird virtuell auf die gleichnamige Internationale Raumstation katapultiert. Hinter dem Kürzel ISS verbirgt sich aber auch ein innovatives Magdeburger Unternehmen mit Entdeckerdrang und Pioniergeist: die Information Security Services GmbH & Co. KG. Ihr Metier: sensible Daten und vertrauliche Dokumente aller Art. Kein „Krieg der Sterne“, aber ein Kampf um den Schutz von Daten, die nicht von ungefähr als „Währung des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet werden.

Verschwiegenheit ist in diesem Geschäftszweig natürlich die oberste Prämisse. Gründer und Gesellschafter Alexander Schulze gibt dennoch einen kleinen Einblick in die Arbeit bei ISS: „Wir machen alles, was sich mit dem Thema Informationssicherheit beschäftigt“, sagt er nüchtern. Und schnell wird klar: Verglichen mit den Experimenten in dem Weiten des Weltalls geht es bei ISS in der Ottostadt bodenständig zu. Erfindungen und Vision stehen aber auch hier durchaus im Fokus. ISS Magdeburg sorgt vor allem dafür, dass diese geschützt werden.

„Magdeburg ist ein sehr innovativer Standort. Es gibt hier eine hohe Dichte an entsprechenden Unternehmen. Die Universität mit ihren Ausgründungen, die sich gut am Markt etabliert haben, und den An-Instituten schafft hier ein hervorragendes Arbeitsumfeld“, sagt Schulze und fügt hinzu: „Das alles muss abgesichert werden.“

Wenn Daten etwa aus einem Maschinenbauunternehmen durch Industriespionage abgefischt würden, könne das erfolgreiche Geschäftsmodell der Firma schnell hinfällig sein. Aber auch Angriffe auf sensible Bereiche wie Energie- und Telekommunikationsversorger könnten unvorhersehbare Folgen haben. So sorgte in jüngster Vergangenheit eine globale Cyberattacke mit einem so genannten Lösegeldtrojaner für Schlagzeilen. Dieser verschlüsselt Daten auf den infizierten Rechnern. Die Kriminellen wollen Geld für die Freigabe.

Magdeburger ISS-Spezialisten, darunter digitale Forensiker, helfen Firmen und Organisationen dabei, Cyberattacken abzuwehren, aufzuklären und für die Zukunft zu verhindern. „Wir rekonstruieren Fälle von Cyberkriminalität zum Teil wie im Fernsehkrimi“, sagt Schulze mit einem Schmunzeln. Einfallsreichtum und Erfindergeist ist bei der Suche nach den wirksamsten Lösungen auch bei den Sicherheitsexperten selbst gefragt, um mit den Kriminellen Schritt zu halten.

Aber auch als zertifizierter Datenschutzauditor ist Schulze den Schwachstellen in Datensystemen auf der Spur und berät Unternehmen ebenso wie öffentliche Stellen. Trotz aller Diskussionen um die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und strenger Vorschriften durch das Informationssicherheitsgesetz sieht Alexander Schulze Nachholbedarf: „Ich habe einige Jahre für große Beratungsunternehmen gearbeitet und war bei Behörden und Organisationen auf Bundesebene, sowie international agierenden Firmen in der IT-Sicherheit beratend tätig. Dabei fiel auf, dass es einen großen weißen Fleck auf der Karte gibt: den Osten Deutschlands, insbesondere Sachsen-Anhalt. Viele Unternehmen haben gar nicht auf dem Schirm, dass sie durch Sicherheitslücken womöglich sogar existenziell bedroht sind.“

Grund genug für den aus Blankenburg im Harz stammenden IT-Sicherheitsexperten, sich hier in der Ottostadt mit seinem Unternehmen genau auf dieser Schiene zu spezialisieren. „Nach einigen Jahren, in der weiten Welt‘ mit Station unter anderem in Belfast wollte ich zurück nach Magdeburg zur Familie. Hier habe ich an der Universität Informatik mit Spezialisierung auf Informationssicherheit studiert und mich schon damals in der Stadt sehr wohl gefühlt.“

Auch jetzt genieße er das großstädtische Flair Magdeburg mit den dennoch kurzen Wegen. „Als Unternehmen sitzt man hier gut, zentral in Deutschland. Mittlerweile lebt es sich richtig gut in Magdeburg.“ Kontakte zu Partnern und Kunden zu knüpfen, sei hier recht einfach. Dazu dienen beispielsweise auch die „Developer Days“ für die Community der Softwareentwickler. „Eine super Veranstaltung“, findet Alexander Schulze.

Mit Michael Blume, einem der Macher des Treffens, arbeitet Schulze inzwischen sogar an einer weiteren Innovation „Made in Magdeburg: „Wir werden eine E-Learning / Managementplattform für verschiedenste Inhalte bauen, um das Handling der vielen gesetzlichen und sicherheitsrelevanten Anforderungen aus dem Bereich der Informationssicherheit zu vereinfachen und kosteneffizient zu ermöglichen. Natürlich datensicher.“

Abwehr für die globale Cyberattacke und für die Industriespionage


Alexander Schulze